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Helvetias Traum vom Glück (German Edition)

Helvetias Traum vom Glück (German Edition)

Titel: Helvetias Traum vom Glück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gold
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sind so nah am Ziel und doch schaffen wir diese letzte Hürde nicht. Ferrari haderte mit sich. Es war wie verhext. Die einzelnen Puzzleteile wollten kein Ganzes ergeben. Wenn ich nur wüsste, womit es Stolz gelungen war, Fink aufzuhetzen.
    «Von ihm erfahren wir im Moment nichts. Er fantasiert. Wir müssen abwarten, Francesco», holte Nadine den Kommissär aus seinen Gedanken.
    «Wenn Ruedi wirklich der Mörder ist, braucht er einen guten Verteidiger. Toni will den Anwalt bezahlen.» Dagmar schluchzte. «So weit hätte es niemals kommen dürfen. Gewalt hat in unseren Ideologien, in unserem grossen Plan vom Leben keinen Platz. Keiner hat es gemerkt, als aus dem politischen Spiel brutaler Ernst wurde. Grenzen wurden überschritten. Ein Zurück gibt es nicht mehr. Es wird nie mehr so sein wie früher. Das gilt es zu akzeptieren. Wir müssen vorwärtsblicken, dem Wandel eine Chance geben. Die Veränderung gehört nun mal zum Leben. Wichtig ist, dass man sich selbst treu bleibt. Ich möchte mein Glück teilen, mit der ganzen Welt und vor allem mit all meinen Freunden. Bodo ist bei uns eingezogen. Ist das nicht wunderbar? Als mich Ruedi gestern anrief, flehte ich ihn an, auch zu kommen. Er lachte nur und meinte, es sei zu spät. Ich weiss nicht, was er damit meinte. Zu spät für was, Nadine?»
    «Wahrscheinlich für eine Kehrtwendung. Nach dem Mord an Weller sieht Ruedi keine Zukunft mehr für sich.»
    «Mein Gott! Und alles nur aus Eifersucht! Wie kann man nur aus diesen niedrigen Gefühlen heraus einen Menschen umbringen?»
    «Wieso aus Eifersucht?»
    «Ja, wegen Irina.»
    «Wegen Irina?»
    «Ruedi liebt Irina. Aber sie wollte nichts von ihm wissen. Freund ja, Lover nein. Als er dann erfuhr, dass Irina von Peter Weller ein Baby erwartet, ist er vollkommen durchgedreht. Dass er ihn deswegen umbringt, das habe ich nicht kommen sehen. Echt nicht.»
    «Woher weisst du, dass Peter Weller der Vater des Kindes ist?»
    «Von Ruedi natürlich! Er war voll von der Rolle, meinte, sie bumse zuerst mit dem jungen, dann mit dem alten Weller. Und vom Alten kriege sie jetzt sogar ein Kind.»
    «Wann war das?»
    «Am Tag vor der Bundesratswahl.»

16. Kapitel
    Ferrari sass mit Nadine im Kaffee des Kantonsspitals. Hatte Irina gelogen? War Peter Weller der Vater ihres Kindes? Das würde erklären, weshalb er sie mit so viel Geld abspeisen wollte. Als sich alle abwandten, fand Irina in Ruedi einen treuen Freund und Helfer. Sie machte jedoch einen entscheidenden Fehler. Sie beichtete Ruedi, von wem das Kind ist. Und diese brisante Wahrheit warf den heimlich verliebten Ruedi total aus der Bahn. Es war der Anfang vom Ende.
    «Das glaube ich einfach nicht, Francesco. Irina lügt nicht. Ich bleibe dabei. Da stimmt etwas nicht.»
    Ferraris Stakkato auf dem Tisch wurde schneller.
    «Kannst du damit aufhören? Bitte. Es nervt.»
    «Wie? Ach das. Es hilft mir beim Nachdenken.»
    «Fink hat den Mord an Weller praktisch gestanden, wenn auch im Delirium. Aber wieso? Das verstehe ich nicht, Francesco. Was ist das Mordmotiv? Eifersucht? Das glaube ich nicht. Peter Weller hatte sich längst von Irina distanziert. Und was spielt Stolz dabei für eine Rolle? He, Francesco, hörst du mir überhaupt zu?»
    «Wie? Ja. … Rufst du bitte Irina an. Frag sie nochmals, ob sie Ruedi wirklich gesagt hat, dass Andreas der Vater ihres Kindes ist.»
    Nadine griff kommentarlos zum Handy. Nach ein paar Minuten hatten sie Gewissheit.
    «Irina ist sich sicher, Andreas ist der Vater und das hat sie Ruedi auch so gesagt.»
    «Er glaubt aber, dass Peter Weller der Vater ist. Wann hast du mit Ines abgemacht?»
    «Am Nachmittag.»
    «Komm, Nadine, wir fahren zu Ines Weller.»
    Ohne ein Wort zu sprechen, fuhren sie zur Villa. Ferraris Blick verlor sich in der Unendlichkeit. Er hatte dieses Gefühl. Nein, es war mehr als das – es war Gewissheit. Vor seinem geistigen Auge hatte sich das Bild zu einem Ganzen geformt. In solchen Momenten konnte ihn niemand erreichen. Das wusste Nadine nur zu gut und überliess ihn seinen Gedanken. Das Eingangstor stand weit offen. Wenig später öffnete Ines die Tür. In ihren Augen spiegelte sich eine tiefe Traurigkeit.
    «Guten Tag, Francesco. Ich habe Sie erwartet. Es dauerte etwas länger, als ich dachte.»
    «Dürfen wir reinkommen?»
    Ines Weller ging voran.
    «Sie haben es also herausgefunden, Francesco.»
    «Nicht wirklich, Ines, nicht wirklich.»
    «Aber Sie vermuten es. Sie verfolgen eine Spur. Ich wusste es, als Sie gestern diesen

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