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Helvetias Traum vom Glück (German Edition)

Helvetias Traum vom Glück (German Edition)

Titel: Helvetias Traum vom Glück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gold
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so wirds gewesen sein.»
    «Klar, sozusagen ein kaufmännischer Notfall … Komm schon, Francesco. Ich will mir hier in der kalten Garage nicht noch eine Erkältung holen. Lass es gut sein.»
    «Aber sagen werde ich es ihm schon noch.»
    «Bestimmt.»

13. Kapitel
    Des Dramas zweiter Teil nahm seinen Lauf. Als Ferrari nach Hause kam, lag ein verschnürter Tannenbaum im Garten.
    «Hallo, Schatz. Schön, dass du schon da bist. Dann kannst du doch bestimmt jetzt den Weihnachtsbaum aufstellen. Aber komm mir damit nicht durch die Eingangstür, geh bitte durch den Wintergarten. Und denk dran: zuerst aufstellen, dann das Netz abnehmen. Nicht wie im letzten Jahr.»
    Ja, ja! Schon begriffen. Ich bin durchaus lernfähig. Vor einem Jahr hatte er im Garten das Netz aufgeschnitten. Den Baum hats gefreut, er reckte und streckte sich in alle Richtungen. Nur liess er sich dann leider nicht mehr so einfach durch die Wohnung ziehen. Er verlor auch einige seiner schönen Nadeln und Monika einige weniger schöne Worte. Ende der Geschichte. Ferrari drehte vorsichtig an den Schrauben der Baumhalterung. Dieses Jahr gehe ich auf Nummer sicher.
    «Was willst du mit der Bohrmaschine? Und den Dübeln? Und dem Haken?»
    Monikas Gesichtsausdruck sprach Bände.
    «Nur keine Panik. Ich bohre hier ein Loch in die Wand und bringe diesen Haken an, damit ich den Tannenbaum zusätzlich festbinden kann. So fällt er garantiert nicht um. Auf den Christbaumständer lege ich dann grosse Steine aus dem Garten. Du kannst sie ja mit einem weissen Tuch zudecken.»
    «Spinnst du, Francesco?!»
    «Überhaupt nicht. Lass mich nur machen, Monika. Du wirst sehen, in diesem Jahr steht der Baum perfekt wie eine Eins.»
    «Mam hat recht! Du hast einen Vollknall.»
    Das erste Mal in diesem Jahr waren Mutter und Tochter der gleichen Meinung. Ferrari liess sich nicht beirren. Er bohrte, schraubte, hievte den Baum in die Halterung, löste das Netz und fixierte zum Schluss die Tanne mit einer Schnur am besagten Haken. Perfekt!
    «Er ist schief!»
    «Ist er nicht!»
    «Doch, er ist schief. Das sieht doch ein Blinder!»
    Ferrari kroch unter den Baum und drehte an den Schrauben.
    «Und jetzt?»
    «Noch ein wenig … stopp, jetzt steht er kerzengerade.»
    Ferrari betrachtete sein Kunstwerk.
    «Jetzt ist er schief.»
    «Unsinn … Nikki, komm mal ins Wohnzimmer … wie findest du den Baum?»
    «Super! So gerade stand noch keiner unserer Bäume. Aber man sieht die Schnur. Das finde ich nicht schön.»
    «Stimmt», bestätigte Monika. «Du musst unbedingt einen grünen Draht nehmen.»
    Murrend stieg Ferrari in den Keller und tat, wie ihm geheissen. So, fertig!
    «Jetzt ist er wieder schief!»
    «Ist er nicht.»
    «Ist er doch, Francesco. Siehst du das wirklich nicht oder willst du nur nicht?»
    Kopfschüttelnd und total verschwitzt krabbelte Ferrari nochmals unter den Baum.
    «Noch ein klitzeklein wenig … stopp. Jetzt steht er gerade.» Monika küsste ihn. «Danke, Francesco. Das hast du toll hingekriegt! Jetzt kann Weihnachten …»
    «Du wirst gesucht, Paps. Dein Handy summt», unterbrach Nikki.
    Es war Nadine. Ihre Stimme klang aufgeregt.
    «Francesco, ich hole dich in zehn, nein, fünf Minuten ab. Okay? Ruedi Fink hat sich bei Dagi gemeldet. Er ist auf dem Weg zu den Wellers. Anscheinend will er aus der Schweiz verschwinden. Georgs Leute sind ebenfalls informiert und bereits unterwegs. Er darf uns nicht entwischen.»
    Der Kommissär wartete am Strassenrand. Sein Verstand arbeitete auf Hochtouren, als Nadine quietschend vorfuhr.
    «Was will Ruedi Fink bei den Wellers?»
    «Keine Ahnung. Aber das können wir ihn hoffentlich bald selbst fragen.»
    Die Einfahrt zum Weller’schen Anwesen war hell beleuchtet. Vor dem Tor standen die Kollegen der Fahndung.
    «Er ist uns frischfröhlich in die Arme gelaufen», informierte sie der Leiter der Aktion.
    «Danke, Sepp, ausgezeichnete Arbeit. Nehmt ihm bitte die Handschellen ab … Guten Abend, Ruedi. Wir haben dich gesucht.»
    «Was wollt ihr von mir? Bin ich verhaftet?»
    «Gäbe es denn einen Grund?»
    «Sicher nicht! Aber ihr Bullenschweine sucht ja immer noch den Mörder von Peter Weller. Dagi hat mir gesagt, dass ihr mich verdächtigt.»
    «Umso besser. Wir werden uns nachher in aller Ruhe darüber unterhalten. Sepp, darf ich dich bitten, Herrn Fink ins Kommissariat zu bringen? Danke. Wir kommen gleich nach.»
    Schweigend gingen Nadine und Ferrari die Einfahrt hoch. Seltsam. Vor wenigen Tagen wurde hier ein Mensch

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