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[Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org)

[Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org)

Titel: [Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Hendeson
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während Carlos sich bemühte, über seinen nächsten Einsatz zu scherzen. »Na ja, zu dem Schießwettkampf auf der anderen Seite des großen Teichs.«
»O nein, Carlos. Du warst doch schon dort! Du bist eben erst zurückgekommen. Die müssen einen Fehler gemacht haben.«
»Ich weiß es nicht. Ich habe mich um diesen Befehl bestimmt nicht gerissen, aber daß es ein Fehler ist, glaube ich nicht. Jo, ich bin morgen abend oder spätestens Sonntag früh zu Hause. Dann reden wir darüber. Ich liebe dich.«
»Ich liebe dich auch, Carlos.«
16
Rückkehr nach Vietnam
    »Viel hat sich nicht verändert«, sagte Hathcock, als er einem Marine mit sandfarbenen Haaren und erdbeerrotem Gesicht auf der Sperrholzveranda eines Hartwandzelts auf Höhe 55 die Hand entgegenstreckte. »Sieht zwar so aus, als hätten sie seit '67 die Buden ein wenig verbessert. Ich bin Staff Sergeant Hathcock.«
    Gunnery Sergeant David Sommers schüttelte die Hand des schmal gebauten Marine, den Sergeant Major Clinton A. Puckett, ein Mann, der später als sechster Marine den Titel Sergeant Major of the Marine Corps * innehaben sollte, seiner Obhut anvertraut hatte. Sommers hatte schon viel von Hathcock gehört und wunderte sich jetzt, wie ein so schmächtig aussehender Mann sich einen solchen Ruf hatte erwerben können. Er hatte einen viel kräftigeren, härter aussehenden Marine erwartet.
    »Ich bin Gunny Sommers, der Mannschaftsberater des 7. Marine Regiments, und außerdem der Gunnery Sergeant der Stabskompanie. Ich bin auch in dieser Bude untergebracht. Für Sie habe ich das Feldbett ganz am Ende reserviert.«
    Sommers öffnete die Fliegengittertür, und Hathcock betrat das Hartwandzelt mit dem Blechdach und den Segeltuchmarkisen über jedem Fenster. Neue Metallfeldbetten ersetzten die alten aus Holz, die noch zwei Jahre zuvor hier gestanden hatten, und auch der Sperrholzboden war neu.
    Hathcock schaute zum Ende der Bude, wo sein Feldbett stand. Und da, auf seiner neuen Schlafstelle, schlummerte im leichten Wind, der durch die hintere Fliegengittertür
    * Der höchste Mannschaftsdienstgrad des Marine Corps. Fungiert als Berater des Kommandeurs für die unteren Dienstgrade des Marine Corps.
    hereinstrich, friedlich ein zottiger roter Hund.
»Yankee!« schrie David Sommers und klatschte la ut in die
Hände. »Runter da! Los! Los!«
Der Hund schreckte auf, sprang vom Feldbett, warf sich gegen
die Fliegengittertür, so daß sie weit aufgestoßen wurde,
und stürmte hinaus wie ein aufgescheuchter Einbrecher.
»Dieser Hund!« sagte Sommers frustriert. »Hier drin habe
ich ihn noch nie gesehen. Normalerweise ist er in keine Bude
zukriegen, nicht einmal, wenn man ein Steak auf den Boden legt.« Der schlanke, aber durchtrainierte Gunnery Sergeant ging
zu dem Feldbett, auf dem der Hund schmutzige Pfotenabdrücke
hinterlassen hatte, und begann, es mit der Hand abzuputzen.
»Yankee ist eigentlich kein übler Hund«, sagte er.
»Wahrscheinlich ist er nicht anders als jeder andere Hund auch...« »Oder Marine«, bemerkte Hathcock und schaute zur
Eingangstür zurück, wo Yankee jetzt saß, die Zunge seitlich aus
dem Maul hängen ließ und mit dem Schwanz eine Staubwolke
vom Boden aufwirbelte. Hathcock pfiff und ließ sich
auf ein Knie nieder, und auf diese Aufforderung hin stieß der
Hund mit der Schnauze die Tür auf und trabte auf seinen
neuen Freund zu.
»Offenbar spürt er etwas an Ihnen, das ihm zusagt. Niemand
sonst hätte ihn in diese Bude zurücklocken können.
Darauf hätte ich Wetten abgeschlossen. Dieser Hund ist
unglaublich heikel in der Wahl seiner Freunde.«
»Was hast du denn da um deinen Hals?« fragte Hathcock
den Hund, zauste ihm das Fell an der Kehle und ertastete dabei
eine militärische Erkennungsmarke an einem behelfsmäßigen, aus
einem alten Gürtel gefertigten Halsband. Als Carlos die Marke
las, lachte er.
In der ersten Zeile stand: ›Yankee‹, gefolgt von einer Reihe
von Zahlen in der zweiten und den Buchstaben USMC in der
dritten. Das Geschlecht war mit dem Buchstaben M bezeichnet,
bei Religion stand einfach ›Alle‹. Doch was ihn zum Lachen
reizte, war der letzte Eintrag - ›Blutgruppe: Hund.‹
»Falls er jemals angeschossen werden sollte, müssen wir ihn zur LZ Baldy runterbringen«, sagte Hathcock. »Das dortige Army-Camp ist so ziemlich die nächstgelegene Quelle
für Hundeblut.«
Die beiden Marines lachten, und Sommers meinte: »Ich
glaube nicht, daß Yankee damit einverstanden wäre.
Wahrscheinlich würde er lieber versuchen,

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