Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
[Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org)

[Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org)

Titel: [Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Hendeson
Vom Netzwerk:
sicher«,
sagte Hathcock.
»Soll das ein Witz sein? Ich dachte, Puckett würde mich
umbringen. Meine einzige Rettung waren die
Dienstverlängerungen. Er wollte, daß ich brav am heimischen
Herd bleibe, und deshalb bin ich bei dem Mann ständig unten
durch. Ich verlasse diesen Hügel immer noch, sobald ich
Gelegenheit dazu habe, und er ist weiterhin sauer auf mich. Ich
will Sie nur warnen, ich stehe ganz oben auf der Abschußliste
des Sergeant Major.«
Hathcock lachte. »Diese Auszeichnung gebührt normalerweise
mir. Wahrscheinlich werde ich den Sergeant Major
morgen kennenlernen. Dann werde ich auch meinen neuen
Zug sehen.«
»Ja, den werden Sie dann wohl sehen«, sagte Sommers ein
wenig grimmig. Ȇbrigens sollten Sie, glaube ich, wissen,
daß Colonel Nichols von Heckenschützen nichts hält. Er
bleibt am liebsten da oben in seiner klimatisierten Bude, und
nach allem, was ich höre, passen Heckenschützen einfach
nicht in sein Konzept.«
»Wie heißt der Colonel nochmal?«
»R. L. Nichols.«
»Glauben Sie, den könnte man rumkriegen?«
»Ich würde mich nicht darauf verlassen. Am besten gehen
Sie erst mal auf ›Charlie‹ los und machen sich damit den Sergeant
Major gewogen. Wenn er auf Ihrer Seite steht, hält er
Ihnen die Schwierigkeiten vom Hals. Außerdem ist Colonel
Nichols schon auf dem Weg nach Hause. Sein Nachfolger,
ein Colonel namens Gildo S. Codispoti, ist bereits unterwegs hierher. In einem Monat soll er übernehmen. Bemühen Sie
sich lieber, ihn zu beeindrucken.«
Sommers schaute den Hügel hinunter auf das rostige
Blechdach einer fernen Hütte und fuhr fort: »Warum der Colonel
nicht gut auf die Heckenschützen zu sprechen ist, werden Sie zum
Teil morgen erfahren. Der Zug ist nicht gerade
ein Ruhmesblatt. Aber ehe wir darauf näher eingehen,
möchte ich Sie erst mal der Kompanie vorstellen. In dieses
Rattennest treten Sie noch früh genug rein. Haben Sie Ihre
Marschbefehle dabei?«
17
Der Haufen
    Hathcock wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht, als er den Kommandostand der 7. Marines verließ und sich auf den Weg zu dem ihm vertrauten Ausläufer vier machte, wo immer noch die Bude des Heckenschützenzuges stand. Er hatte den ganzen Morgen über auf ein Gespräch mit dem Sergeant Major und dem diensthabenden Offizier gewartet. Als er endlich vorgelassen wurde, wurde er mit den typischen Standardphrasen begrüßt, die alle neuen Dienstgrade zu hören bekamen und die in dem Klischee gipfelten: »Meine Tür steht immer offen. Ich freue mich, Sie bei uns zu haben.« Damit war Hathcock als neuer Führer des Heckenschützenzugs bestätigt und durfte den Hügel hinuntergehen, um seinen Dienst anzutreten.
    Carlos fand es merkwürdig, daß ihn der Platoon Sergeant (Zugführer), den er ablösen sollte, nicht abgeholt hatte. Als er den Pfad zu der niedrigen Bude und den Bunkern auf Ausläufer vier hinunterging, hielt er Ausschau nach irgendwelchen Lebenszeichen - nach jemandem, der ihm sagen konnte, wo er den Platoon Sergeant finden konnte.
    »Ist da jemand?« rief er, als er sich der alten, mit Segeltuch bedeckten Bude näherte - derselben, bei deren Bau er vor zweieinhalb Jahren mitgeholfen hatte.
»Hier drin!« rief eine Stimme zurück.
    Das Gebäude wirkte jetzt schmutzig und abgenützt. Mehrere Risse klafften im Segeltuch, und im Dach zeigten sich Hunderte von kleinen Löchern, das Ergebnis von jahrelangem Störfeuer aus Handfeuerwaffen. Als Carlos die Tür erreichte, hob er das Fliegengitter an und fragte sich, warum niemand es wieder befestigt hatte. Der ungestrichene Türrahmen war durch die Witterungseinflüsse nachgedunkelt. Von den rostigen Nägeln, die die Tür zusammenhielten - denselben Nägeln, die Hathcock und Burke im Herbst 1966 eingeschlagen hatten - zogen sich schwarze Streifen herunter.
    Die Tür kreischte in den rostigen Angeln, als Hathcock sie aufzog und eintrat. Der Raum war verdreckt und roch nach einer Mischung aus Schimmel, Schweiß und abgestandenem Bier. Alle möglichen Dinge lehnten an den Wänden und lagen auf dem Fußboden verstreut. Kisten und Behälter quollen über von leeren Bierdosen, Zigarettenkippen und dem Abfall der CRationen.
    »Wo ist der Platoon Sergeant?« fragte Hathcock und blieb in der offenen Tür stehen.
»Das bin ich. Was gibt's?« fragte der Sergeant. Er lag auf einem Feldbett im hinteren Teil der Bude, schlürfte ein Bier und rülpste kräftig. Der Marine trug ein schmutziges grünes T-Shirt und abgeschnittene Hosen. Seine Dschungelstiefel lagen kreuz und

Weitere Kostenlose Bücher