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[Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org)

[Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org)

Titel: [Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Hendeson
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fünfzig Metern sprang er in ein überflutetes Reisfeld. Seine Schreie hallten durch das Tal, als er sich spritzend durch den knietiefen Schlamm kämpfte. Gerade als er im Begriff war, im Nebel zu verschwinden, krachte aus den Bäumen ein Gewehrschuß, und er kippte mit einem konischen Geschoß Kaliber .30 in der Wirbelsäule vornüber.
Jetzt regte sich keiner der verängstigten Soldaten mehr, denn sie sahen, daß im Schußfeld der Heckenschützen Feigheit nicht weiterhalf als Tapferkeit.
Die beiden Heckenschützen schlichen vorsichtig und leise um den weit ausladenden Fuß des Dong Den herum, in der Hoffnung, die linke Flanke der Gegner ins Blickfeld zu bekommen. Sie brauchten mehr als zwei Stunden für eine Strecke von dreihundert Metern, und dann bot ihnen die neue Stellung nur einen leicht veränderten Angriffswinkel.
Am Märzhimmel stieg die Sonne höher, die morgendliche Nebeldecke hob sich und löste sich auf. Blauer Himmel wurde sichtbar, mit weißen Haufenwolken, die sich über den Bergen und über den von der Erdoberfläche aufsteigenden Thermikströmungen immer höher auftürmten. Am Nachmittag verwandelten sich diese Kumuli in Kumulonimbi mit großen, amboßförmigen Spitzen und breiten, schwarzen Unterkanten. Blitze zuckten auf, und Donner rollte über den Ca De Song und das Elephant Valley.
Hathcock lauschte auf das Grollen des nahenden Gewitters. Er roch den erfrischenden Duft des Regens, der auf einer Brise über die Hänge des Dong Den herab in das tiefe Tal getragen wurde. Die ersten Tropfen prasselten auf die breiten Blätter, unter denen sich die beiden Heckenschützen versteckten. Sie ließen den kurzen Lehmwall, hinter dem die nordvietnamesischen Soldaten auf die Nacht und eine Möglichkeit zur Flucht warteten, nicht aus den Augen.
Der Nachmittag schleppte sich dahin, und Burke legte sich zurück, um sich auszuruhen, während Hathcock weiterhin den Damm beobachtete. Seit mehr als sieben Stunden hatte sich der Feind nicht mehr geregt. Es war klar, daß die Heckenschützen die Oberhand hatten.
Die Lage der kommunistischen Soldaten wurde von Stunde zu Stunde verzweifelter. Sie waren ungeschützt der sengenden Mittagshitze ausgesetzt. Das Plätschern des erfrischend kühlen Flusses, so nahe und doch unerreichbar, quälte sie. Ihre Wasservorräte gingen schnell zur Neige. Ungeduldig beobachteten sie, wie der schwarze Mantel des Gewitterschauers über den Dong herabfegte und wünschten, er würde sich beeilen.
Im sattgrünen Schatten des Verstecks, wo Hathcock und Burke sich abwechselnd ausruhten, stieg die Temperatur ebenfalls an, und beiden Männern strömte der Schweiß aus allen Poren. Hathcock nahm langsam einen Schluck aus seiner Feldflasche. »Wie dreckig mag es erst den Burschen da draußen gehen, die braten auch noch in der Sonne. Hier hat es weit über dreißig Grad. Dort drüben müssen es viel mehr als vierzig sein.«
    Im September 1966 während seiner Zeit als Militärpolizist posiert Sergeant Carlos Hathcock in der Nähe von Chu Lai neben dem M-60-Maschinengewehr, mit dem er auf Patrouille ging. (Mit freundlicher Genehmigung von Carlos Hathcock) Major General Richard G. Weede
    gratuliert Hathcock
bei der Überreichung
der Trophäe unmittelbar nach dem Sieg
im Wimbledon Cup
Match von 1965.
(USMC Photo)
    Blick vom Hügel bei Duc Pho.
    Hathcock erzielte mit dem abgebildeten M-2-Maschinengewehr Kaliber .50, auf dem er sein Unertl-Heckenschützenfernrohr angebracht hatte, einen Treffer auf 2 500 m Entfernung. (USMC Photo) Stoff Sergea nt Ca rlos
Hathcock streichelt seinen
    Freund »Yankee«. Das
Foto wurde im Juli 1969
auf Höhe 55 aufgenommen. (Mit freundlicher
Genehmigung von
Sergeant Major David
Sommers)
    »Glauben Sie, die unternehmen was, wenn das Gewitter hier runtergeht?«
»Nur, wenn es ihnen genug Deckung gibt. Dann könnten sie vielleicht einen Ausbruch versuchen. Aber dazu müßte es schon ziemlich schlimm werden.« Hathcock verschloß die Feldflasche und schaute auf die lange Dammlinie hinab. »Ich schätze, wenn es dunkel wird, riskieren sie's. Wir lassen sie rausschlüpfen, und dann fordern wir Leuchtgranaten an.«
»Regen wäre nicht schlecht«, sagte Burke und wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Bei den paar Tropfen wünscht man sich nur, daß endlich das Gewitter losbricht.«
»Denken Sie nur daran, wie es denen geht«, meinte Hathcock.
Auf Höhe 55 ließ ein Assistent der Einsatzleitung einen Stapel gelber Nachrichtenzettel auf den Feldschreibtisch des

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