[Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org)
eine äußerst zielgenaue, mit Hubschraubern transportierbare, eigenständige Waffe zur Verfügung. Diese Waffe, die sich leicht zu Angriffswie auch zu Verteidigungszwecken einsetzen läßt, ist das M-IC Scharfschützengewehr mit dem M-82 Zielfernrohr in der Hand eines richtig ausgebildeten Scharfschützen.
Jedes Infanteriebataillon besitzt zwanzig dieser Gewehre. Nur zu oft wird man feststellen, daß diese Waffen durch Mangel an Wissen und an qualifizierten Ausbildern weggepackt und praktisch vergessen werden. Sehr wenig oder gar keine Zeit wird darauf verwendet, Soldaten in der Bedienung, der Wartung und dem Einsatz dieser kostspieligen Geräte zu unterrichten.
Bei der Organisation eines Ausbildungsprogramms für Heckenschützen wird man auf mehrere Probleme stoßen. Das erste und wahrscheinlich am meisten beeinträchtigende ist der Mangel an Nachschlagematerial. Was man den gegenwärtig in Gebrauch befindlichen Handbüchern entnehmen kann, ist meist sehr begrenzt, und ein großer Teil der benötigten Informationen ist nur durch genauere Nachforschungen ausfindig zu machen. Zwei ausgezeichnete Bücher über den Einsatz von Heckenschützen und damit verwandte Themen sind A Rifleman Went to War von Captain Herbert W. McBridge und Field Craft, Sniping and Intelligence von dem verstorbenen Major Neville A.D. Armstrong, O.B.E.,F.R.G. S., Chief Reconnaisssance Officer, Canadian Army. Obwohl diese Bücher sich mit dem Ersten Weltkrieg beschäftigen, zeigt sich klar, daß Heckenschützen nicht mit dem Grabenkrieg aus der Mode gekommen sind, sondern im Gegenteil erst durch den Nachdruck, der gegenwärtig auf weit auseinandergezogene Einheiten und auf den Guerillakrieg gelegt wird, ihre volle Bedeutung erlangen.
Es sind mehrere Voraussetzungen zu berücksichtigen, ehe man einen Marine für die Ausbildung zum Heckenschützen auswählt. Wegen der speziellen Art der ihm gestellten Aufgaben muß ein dafür ausgewählter Mann körperliche und geistige Fähigkeiten besitzen, die beim durchschnittlichen Marine normalerweise nicht zu finden sind. Ausgezeichnete physische Kondition ist ein Muß. Der Heckenschütze muß in der Lage sein, schnell große Entfernungen zurückzulegen. Eine gute Kondition unterstützt auch den Mut, das Selbstvertrauen und die Selbstdisziplin, die ein Heckenschütze braucht, der zu zweit und gelegentlich auch allein arbeiten soll. Er muß von Haus aus ein überdurchschnittlicher Schütze sein; Scharfschießen kann man zwar lernen, aber das ist sehr zeitaufwendig. Um einen hohen Ausbildungsstand im Scharfschießen zu erreichen, ist es unerläßlich, daß der Schütze ein ausgezeichnetes, nicht korrigiertes Sehvermögen sowohl bei Tag wie bei Nacht besitzt. Es wäre wünschenswert, solche Männer auszusuchen, die an das Leben in freier Natur gewöhnt sind, z. B. erfahrene Jäger, Trapper, Wildhüter oder Jagdführer. Der verstorbene Major Armstrong hat dies folgendermaßen ausgedrückt: »Das Können eines Jägers, verbunden mit der List eines Wilderers und der Geschicklichkeit eines geübten Scharfschützen, ausgerüstet mit den besten Hilfsmitteln, die man zur Verfügung stellen kann, garantieren den Erfolg.«
Die Aufgaben eines Heckenschützen erfordern, daß er fähig ist, kleine, manchmal bewegliche Ziele auf große Entfernung mit dem ersten oder zweiten Schuß zu treffen. Um dieses Kunststück zu vollbringen, sollte er mit den besten Hilfsmitteln ausgestattet werden, die die Wissenschaft zu bieten vermag. Ich würde ein zielgenaues Gewehr mit Zylinderverschluß wie die Winchester Model 70, Kaliber .30.06 empfehlen, dazu ein verstellbares Zielfernrohr. Obwohl ich es für höchst wünschenswert halte, daß diese Ausrüstung bei den Marines zum Standard für Heckenschützen gemacht wird, ist mir bewußt, daß eine solche Veränderung im Ausrüstungsetat einige Probleme bereiten würde. Allerdings ist die Winchester Model 70 schon in genügender Anzahl verfügbar, um die Marine-Heckenschützen im Notfall damit auszurüsten. Da sie bereits jetzt in den Magazinen vorhanden ist, dürfte es auch nicht allzu schwierig sein, bei Bedarf mehr davon zu beschaffen...
Unsere potentiellen Feinde haben gut ausgebildete Heckenschützen in großer Zahl. Mit seinem Wissen über sein Handwerk wäre der Marine-Heckenschütze der beste zur Verfügung stehende Mann, um mit feindlichen Heckenschützen fertigzuwerden. Um zur Illustration ein altes Sprichwort zu verwenden, einen Dieb fängt man am besten mit einem Dieb...
Man
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