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[Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org)

[Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org)

Titel: [Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Hendeson
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Süden führte. Sie sollten zu einem
NVA-Bataillon stoßen, das angeblich auf der Nordseite des
Elephant Valley auf sie wartete.
Genau dieses Bataillon hatten wir im Lauf der letzten zwei Wochen mehr oder weniger in Grund und Boden geschossen
- die brauchten diese Jungs dringend. Aber nicht dringend genug, um runterzugehen und sich dem zu stellen, was sie dort festhielt. Sie dachten, ihr hättet die Höhen auf der Südseite besetzt und wollten sich nicht mit euch rumschlagen. Der NVA-Gefangene sagte, sie hätten keine Ahnung gehabt, was zum Teufel sie da oben auf dem Hügel erwartete, aber
auf jeden Fall sei es tödlich gewesen.«
Hathcock nahm einen letzten Zug aus der Zigarette und
drückte sie in dem Messingaschenbecher an der Ecke des
Schreibtischs aus. Er stieß eine Rauchwolke aus, lächelte,
setzte sich dann seinen Hut wieder auf und streichelte die
weiße Feder im Band.
Die beiden Marines verließen das Zelt und gingen zu ihren
Buden, um zuerst ihre Ausrüstung und dann sich selbst zu
säubern und sich ein wenig auszuruhen. Hathcock schaute
Burke an und strich mit dem Finger über die Wange des Marines,
wo der Schweiß weiße Streifen durch die hell- und dunkelgrüne
Tarnschminke gezogen hatte. Der Sergeant schüttelte den Kopf
und sagte dann mit seiner schleppenden Stimme: »Kommen Sie,
Burke, gehen wir uns waschen – Ihre Wimperntusche ist
verlaufen.«
6
Am Anfang...
    Ein Stapel Post lag auf Carlos Hathcocks Feldschreibtisch, als er das Hartwandzelt der Schule für Späher und Heckenschützen der 1. Marine Division betrat. Zwei Briefe von Jo ein dicker und ein dünner.
    Hathcock schaute auf die Poststempel und öffnete den älteren Brief- den dicken. Als er ihn auseinanderfaltete, fiel ein Ausschnitt aus dem Raleigh News and Observer auf eine Ausgabe des Leatherneck Magazine, die auf dem Schreibtisch lag.
    Hathcock knurrte gereizt, als er die fettgedruckte Überschrift des Artikels las. Sein Magen zog sich zu einem harten Klumpen zusammen, als er den Ausschnitt beiseite legte und daran ging, den Brief zu lesen.
    »Lieber Carlos«, begann er, »man hat über dich in der Zeitung geschrieben. Ich verstehe das alles nicht ganz, hoffe aber, daß du es mir erklären kannst...
    Nun frage ich mich jeden Tag, was du machst. Ständig warte ich darauf, daß jemand die Straße heraufkommt, um mir mitzuteilen, daß du tot bist...
    Ich dachte, du sitzt sicher im Hauptquartier und gibst Unterricht. Jetzt lese ich, daß du dich ganz allein oder nur mit einem einzigen Marine zusammen als Heckenschütze in feindliches Gebiet wagst. Ich will wissen, wie es dir geht. Ich will die Wahrheit wissen.«
    Hathcock faltete den dicken Brief zusammen und sah sich den dünnen an, der am darauffolgenden Tag abgestempelt war. Er war zwei Seiten lang und begann: »Es tut mir leid, daß ich wütend auf dich war. Ich weiß, unangenehme Brie fe sind das letzte, was du jetzt brauchst, und ich begreife auch, daß du einfach nicht wolltest, daß ich mir Sorgen mache...«
    Dieser Brief erzählte auch von ihrem Sohn und von Jos Plänen, wenn ihr Mann nach Hause käme. Sie fragte: »Hast du dich schon entschlossen, ob du bei den Marines bleiben willst?«
    Hathcock nahm einen Block aus der rechten Schublade des Schreibtischs und kritzelte: »Liebe Jo, es tut mir leid. Ich dachte, wenn ich es dir sage, macht es dir das Warten auch nicht leichter. Ich wollte nicht, daß du dich sorgst.
    Ich weiß, daß ich nicht unbesiegbar bin, aber keiner von diesen Hamburgers hat das Zeug dazu, mich zu kriegen. Das verspreche ich dir. Mach dir meinetwegen keine Sorgen...
    Ich habe beschlossen, meinen Dienst beim Marine Corps zu quittieren und mich in New Bern niederzulassen.
Wir sehen uns in ein paar Wochen... Alles Liebe, Carlos.«
Gunnery Sergeant James D. Wilson, der NCO, der die Heckenschützenschule der 1. Marine Division leitete, betrat die Bude, als Hathcock gerade die Umschlagklappe ableckte und sie zudrückte.
»Brief nach Hause?«
»Ja. Ich habe ein Hühnchen mit dem Reporter zu rupfen, der vor ein paar Monaten hier war. Sie wissen schon, der mich und Captain Land interviewte, nachdem ›Charlie‹ das Kopfgeld auf uns ausgesetzt hatte.«
»Sicher. Was ist passiert?« fragte der Gunny.
»Nun, Captain Land sagte dem Kerl, die Geschichte sei nur für den Sea Tiger bestimmt. Nur für die Truppe.«
»Ja?«
»Die Geschichte ist - fast wortwörtlich - in der Zeitung von Raleigh erschienen. Meine Frau hat mir eben den Ausschnitt geschickt.«
»Reden Sie keinen

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