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[Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org)

[Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org)

Titel: [Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Hendeson
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Bestürzung zu ertränken versuchten, tat bereits seine Wirkung. Er wußte, daß ihr Kummer viel größer war als der seine - der Mann war ihr Freund gewesen.
    Die laute Musik übertönte den Krieg, aber bald verschwand ein Marine nach dem anderen aus dem schwach erleuchteten Raum. Ein Corporal tippte Hathcock auf die Schulter. »Da draußen vor dem Stacheldraht schreit sich so ein armer Hund die Seele aus dem Leib.«
    Carlos ließ sein Bier stehen und ging hinüber zu Captain Land und Gunnery Sergeant Wilson, die hinter den Sandsäcken knieten und mit einem Nachtglas die Baumlinie absuchten.
    »Ich kann, verdammt nochmal, gar nichts sehen, Gunny«, sagte Land zu Wilson und übergab ihm das Glas. Wilson legte es auf einem Sandsack auf und bewegte es langsam von der Stelle an, wo die schrillen Schreie über die Reisfelder schallten, die Baumlinie entlang.
    Hathcock kniete neben Wilson nieder. »Dieses Miststück! Diese dreckige Teufelin!« brummte Wilson.
Jenseits des halben Kilometers von Reisfeldern zwischen dem Hügel und der Baumlinie hing der geschundene Marine, den man an diesem Nachmittag gefangengenommen hatte, nackt an einem Bambusgestell. Er trug nur seine Stiefel und die grünen Wollsocken, auf deren oberem Rand mit schwarzer Tinte sein Name stand. Blut lief ihm, mit Tränen vermischt, die Wangen herunter.
Der Junge, gerade Anfang zwanzig, versuchte zu blinzeln, aber dabei lief ihm nur das Blut in die Augen, denn man hatte ihm die Lider abgeschnitten. Jedesmal, wenn er sich bemühte zu blinzeln, schrie er laut vor Schmerzen.
Die Vietkong-Frau hatte ihm jeden einzelnen Fingernagel ausgerissen und war jetzt dabei, ihm die Finger nach hinten zu biegen und am mittleren Glied abzubrechen. Vier Männer ihres Zuges saßen zu Füßen des Marines, unterhielten sich leise auf vietnamesisch und lachten dabei. Der Rest des Zuges lag lautlos ringsum in einem Gewirr von Heckenschützenverstecken verteilt, bereit, jeden zu überfallen, der den Versuch machte, den Gefangenen zu retten.
Die Frau kaute an einer Betelnuß und spuckte den Saft zwischen ihre Füße, während sie, die Arme auf die Knie gestützt, dahockte. Dann schaute sie zu dem jungen Marine auf. »Du noch Jungfrau, mein Kleiner? Ich glauben eigentlich nicht. In Staaten du kriegen viele Muschi, ja? Du auch vietnamesisch Muschi gehabt? Ich glauben schon. Du sicher gehen schwimmen China Beach und viel bumsen.
Du gerne Jungfraumuschi? Viele amerikanische GI wollen Jungfraumuschi. Viele junge Mädchen vergewaltigt - Jungfraumuschi genommen. Wahr! Ich wissen, daß wahr.«
Sie schrie die Männer, die in ihrer Nähe hockten, auf vietnamesisch an, und alle blickten zornig zu dem Marine auf. Die Frau ging zu dem Jungen, der kraftlos am Bambusgestell hing und spuckte ihm einen Mund voll Betelsaft in die Augen. »Du gottverdammter GI!« sagte sie.
Hathcock saß auf einer leeren Munitionskiste, hatte die verschränkten Arme auf die oberste Sandsackreihe gelegt und das Kinn daraufgestützt. Er starrte in die Dunkelheit, und seine Frustration wurde von Stunde zu Stunde größer. Ein Major saß neben Captain Land, der immer noch die Baumlinie absuchte, und redete davon, eine Kompanie hinauszuschicken, um den Marine zu suchen.
»Damit erreichen Sie nur, daß noch mehr Männer getötet werden, und dem armen Kerl helfen Sie nicht«, erklärte ihm Land. »Ich wette mit Ihnen, daß sie zwischen uns und diesem Mann mehr Minen, Sprengladungen und Heckenschützen versteckt haben, als Sie oder irgendein anderer Marine hier in einem Monat zu sehen bekommen möchten.«
»Nun, Captain«, fragte der Major, »was schlagen Sie vor?«
»Genau das, was wir je tzt tun, Sir. Wir lokalisieren sie, vielleicht können meine Heckenschützen das Miststück kriegen. Einen Dieb fängt man am besten mit einem Dieb.«
Der Major stand auf, räusperte sich dumpf und ging weg. Hathcock saß reglos da, die Augen geschlossen, und versuchte sich im Geist die Felsen, die Bäume, die Pfade und die Bäche vorzustellen, die hinter der Baumlinie lagen.
»Hathcock«, sagte Wilson, »hauen Sie sich aufs Ohr. Hier können Sie nichts ausrichten. Der Skipper und ich sind morgen früh nicht zu gebrauchen, und einer muß doch funktionieren,«
Hathcock lag fast die ganze Nacht wach auf seinem Feldbett und lauschte auf die Schreie.
Als kurz vor Tagesanbruch der Nebel dichter wurde, beendete die Vietkong-Frau ihre Folterung des Gefangenen.
Blut strömte jetzt aus einem klaffenden Loch zwischen den Beinen des Mannes. Sie

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