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[Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org)

[Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org)

Titel: [Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Hendeson
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gerade die Knöchel überkreuzen, um Schießhaltung einzunehmen, als der Boden unter seinen Stiefeln nachgab und er sich mit einem Plumps hinsetzte; geräuschvoll zerknackten dabei Zweige und Blätter.
Der braune Mann hinter dem verfaulten Stamm spähte durch sein Zielfernrohr und sah eine kurze Bewegung - den Kopf eines Mannes und darauf einen Hut mit einer weißen Feder.
Er hatte den Amerikaner, der ihn zu einem Helden und reich machen konnte, deutlich im Visier. Doch wie der alte Fischer, der nach zahllosen Versuchen, den alten Forellengroßvater an den Haken zu bekommen, zu früh die Leine einholt und seine Beute damit verschreckt, ebenso riß nun der Mann mit dem dunklen Gesicht den Abzug voreilig durch; sein Schuß lag zu tief und ging vorbei.
Hathcocks Herz machte einen Satz, als es plötzlich krachte. Er hob sein Gewehr und legte es auf den Stamm, doch in diesem Moment sah er kurz etwas Dunkelgrünes aufschimmern, und der feindliche Heckenschütze verschwand hinter den dichten Blättern, die sein Versteck umgaben. »Verdammt!« fluchte er leise, dann blickte er zu Boden und sah seinen Partner reglos neben sich liegen, die Augen weit aufgerissen, Entsetzen im Gesicht.
»Sergeant Hathcock! Ich bin getroffen!«
»Wo?«
»Am Hinterteil. Er hat mich in die linke Backe geschossen! Verdammt - es brennt wie ein heißes Eisen, und ich spüre, wie mir das Blut über die Beine läuft!«
Hathcock legte sich auf den Bauch und kroch an Burke heran, um die Wunde zu untersuchen, dann sagte er scharf: »Burke, stehen Sie auf! Das ist kein Blut, sondern Wasser. Die Kugel hat Sie an der Hüfte gestreift und den Boden aus Ihrer Feldflasche gerissen. Kommen Sie, wir gehen! Sonst entkommt er uns noch!«
Beide Heckenschützen hörten es im Gebüsch knacken, als ihr Feind sich durch den Wald kämpfte. Auch sie sprangen auf und eilten die Hügelkuppe entlang bis zu einem Grat, der auf der windwärts gelegenen Seite nach unten abfiel und eine breite, baumlose Schneise überragte, die sich den ganzen Hang hinabzog. Dahinter führte ein zweiter Grat hinunter bis zum Wald, und dort entdeckte Hathcock eine vom Regenwasser ausgewaschene Rinne, die ihrem Feind vielleicht als Fluchtweg dienen würde.
»Hinlegen!« befahl er Burke, als sie den Rand der Baumlinie nahe am höchsten Punkt des Grats erreicht hatten. »Ich wette alles, was ich habe, daß er in dieser Schlucht steckt.« Burke stützte sich auf die Ellbogen und suchte mit seinem Fernglas die ganze Rinne ab, während Hathcock neben ihm hinter seiner Winchester lag und nach einem leichten Aufblitzen oder einer Bewegung Ausschau hielt, die ihm seine Beute verraten würde.
Sie beobachteten die lange Rinne eine ganze Stunde lang, ohne daß sich etwas regte, bis sich Hathcock sicher war, daß ihr Mann nicht geflüchtet war, sondern sich versteckt hatte, um auf sie zu warten.
Hathcock war wütend. Seine plötzliche Bewegung hatte sie in diese mißliche Lage gebracht. Jetzt war er an der Reihe zu schießen, und er würde nicht aufgeben, bis er es getan hatte.
Die Sonne stand tief am nachmittäglichen Himmel, schickte ihr Licht über den Hügel hinter Hathcock und Burke und warf lange Schatten über die breite, grasbedeckte, zu der Schlucht hin abfallende Schneise, wo zwei mandelförmige Augen durch ein schwarzes Fernglas schauten.
Der feindliche Heckenschütze suchte langsam jeden Baumstamm und jeden Busch nach der weißen Feder ab. »Diese Anmaßung wird ihn das Leben kosten«, dachte der Heckenschütze, als er die Deckung direkt gegenüber untersuchte. »Ich werde dich lehren, dich so aufzuspielen. Hier gewinnt der Bescheidene, mein Freund.«
Als er sein Fernglas erneut auf die Hügelkuppe richtete, wo die Bäume sich der höchsten Stelle der Schneise näherten, fiel ihm etwas ins Auge - es war klein, aber hell, und es bewegte sich in den Schatten. Der kleine Mann kniff die Augen zu, schaute wieder durch sein Fernglas und blinzelte, um durch die schräg einfallenden Sonnenstrahlen sehen zu können, die ihn blendeten. »Ich glaube, ich habe dich gefunden, mein junger Krieger mit der weißen Helmzier.«
Mit einer geschmeidigen, bedächtigen Bewegung hob der nordvietnamesische Heckenschütze sein Gewehr über die Rinne, drückte es gegen die Schulter und stützte es mit der linken Hand, die er auf dem Boden oberhalb des Grabens auflegte. Er konzentrierte sich auf den spitzen Zielstachel in seinem Zielfernrohr, aber sein Ziel verschwand im Sonnenlicht, und er mußte die Waffe hin- und

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