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Hengstgeflüster (German Edition)

Hengstgeflüster (German Edition)

Titel: Hengstgeflüster (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexis Levi
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keine anderen Kinder hier waren.
    „Und warum seid ihr ausgerechnet hierher gekommen?“, lenkte Bell vom Thema ab.
    „Unsere Verwandten leben hier und jetzt hat Dad das alles geerbt“, sagte Lori mit einer weit ausholenden Handbewegung und streichelte dann gedankenverloren Lulu, die sich quer über ihre Füße ausgestreckt hatte.
    „Was hat er denn eigentlich bis jetzt beruflich gemacht?“, fragte die Ältere.
    „Sieht man das nicht?“ Lori grinste.
    Bell sah hinüber zum Trainingsplatz, wo Tango gerade respektlos an Chris Hemd herumknautschte und mehr übermütig als erschreckt zurück sprang, als Chris eine dominante Blockade setzte.
    Beide brachen in Gelächter aus. Es war schön, wenn das Mädchen lächelte.
    „Im Ernst?“, fragte Bell.
    „Ja, er ist ein toller Pferdetrainer, auch wenn man es gerade nicht glauben würde. Dad hatte immer viel Arbeit zuhause.“ Traurig blickte Lori zu Boden.
    Mit einer fließenden Handbewegung umfasste sie das Mädchen an den Hüften und zog sie an sich heran.
    „Du verstehst dich zurzeit wohl nicht recht gut mit deinem Dad, was, Süße?“
    Lori schüttelte zögerlich ihr Köpfchen. „Er ist ganz nett, aber ich hab keine Ahnung, was ich mit ihm reden soll. Früher war er nie daheim und jetzt bin ich plötzlich immer allein mit ihm. Und mit Chrispin“, fügte sie noch hinzu. „Signora Antonella ist auch seit ein paar Wochen weg und, na ja“, sie druckste ein wenig herum, „darum habe ich dich eingeladen.“ Lori grinste zögerlich.
    Hätte sie mehr Bezugspersonen gehabt, wäre sie gewiss ein aufgewecktes Mädchen, dachte Bell.
    Sie beobachtete mit verkniffenen Augen den runden Reining Pen. Chris war sehr geduldig und kein bisschen brutal. Erleichtert atmete sie auf. Von seinem Handwerk verstand er viel, bemerkte sie gleich. Tango aber brachte sprichwörtlich das Raubtier in ihm zum Vorschein.
    Das war im Umgang mit Pferden die schlechteste Reaktion überhaupt, wenn man bedachte, dass diese Geschöpfe in der Wildnis zu den Beutetieren zählten. Waren sie doch bis heute von starken Fluchtinstinkten geprägt und nur mit sehr viel Geduld und Feingefühl zu trainieren. Sie musste grinsen. Mr. Perfekt war also doch nicht allmächtig!
    Gerade feuerte er das ohnehin nervöse Tier zu einem feurigen Galopp an und Tango zog bockend immer enger werdende Kreise um Chris, der in der Mitte der Bahn stand. „Komm“, sie gab Lori ein Zeichen, „lass uns die Zirkusvorstellung genießen.“
    Das Mädchen lächelte und ihre sonst so verkniffenen Lippen entspannten sich. Bell schlenderte mit ihr und Lulu im Schlepptau an die Bande. Das war wirklich zu amüsant, um nicht zuzusehen.
    Chris Hemd war von allen Seiten aus seinem Hosenbund gezogen worden und von Tangos Herumgeknautsche ganz feucht und zerknüllt. Auf der linken Seite hatte der Rabauke gar ein Loch hineingerissen und Bell konnte Chris´ braungebrannten, harten Bauch erahnen. Schnell sah sie wo anders hin. Meine Güte, vielleicht war es keine so gute Idee gewesen. Doch wer konnte schon ahnen, dass hier am frühen Vormittag eine Peepshow stattfinden würde?
    Als er ihnen seine Kehrseite zuwandte, hörte sie Lori ungehalten kichern.
    „Das ist nicht das, wonach es aussieht“, erklärte Chris betreten und versuchte, seriös zu klingen.
    Auch Bell schüttelte sich nun vor Lachen. Seine hellblauen, ausgewaschenen Jeans waren vom Hosenbund bis zu den Beinen mit dreckigen, nassen Knutschflecken übersäht, die die verdächtige Form eines Pferdemauls besaßen.
    „Haben Sie einen neuen Look kreiert?“ Die beiden Mädchen wieherten vor Lachen.
    „Ich lach mich tot“, meinte er tonlos.
    „Dad versteht bei Tango keinen Spaß mehr, weißt du“, flüsterte Lori hinter vorgehaltener Hand.
    Gerade erhob Chris das schwere Ende des Seiles, um welches eine lederne Schlaufe gebunden war. Damit versuchte er Tangos Hinterhand wieder in den äußeren Zirkel zu manövrieren und seinen Status als Alphamännchen unter Beweis zu stellen, als ihm Tangos Hufe haarscharf um die Ohren flogen. Sein Tausend-Dollar-Cowboyhut landete unsanft im staubigen Sand.
    „Gosh, stupido cavallo!“, donnerte er und klopfte unter großem Trara umständlich den schmutzigen Hut an seinen sündteuren Jeans aus. Eine staubige Wolke umhüllte ihn. Entschlossen trat er aus dem Reining Pen und schloss das Gatter hinter sich.
    „Soll der sich erst mal ohne mich austoben“, meinte er. Dann wandte er sich seiner Tochter zu. „Schätzchen, ich habe gerade mit

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