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Hengstgeflüster (German Edition)

Hengstgeflüster (German Edition)

Titel: Hengstgeflüster (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexis Levi
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breiten Brust verschränkt, erstarrte er mitten in der Bewegung.
    Bell fiel es wie Schuppen von den Augen, als sie die beiden in einem Raum zusammen sah. Nein, sie war nicht seine Geliebte. Diese Frau, die Chris nun mit aus Verzweiflung erfüllten Augen anblickte, war seine Mutter.
    Nur einen Augenblick herrschte betretene Stille. Dann stürmte Chris so energisch vorwärts, dass der tote Vogel seinen letzten Flug von der Arbeitsfläche auf den Boden antrat.
    „Sieh zu, dass du hier verschwindest!“, brüllte er, dass beide Frauen zusammenzuckten und Bell sich genauso angesprochen fühlte wie Natalia. Es war doch nicht zu fassen! Redete man so mit seiner Mutter?
    Ganz gleich, was vorgefallen sein mochte, es war keine Entschuldigung dafür, sich wie ein Rotzlümmel aufzuführen.
    Die arme Frau unterdrückte einen verzweifelten Aufschrei. Tränen brannten in ihren Augen und es verstrichen schier endlose Minuten, bevor sie sich umdrehte und kopfüber aus dem Haus stürmte.
    Entrückt stand dieser sonst so unbeugsame Mann da und rührte sich nicht. Bell hatte das Bedürfnis, ihn zum Reden bringen zu müssen. Sie wollte ihn nicht so sehen – so bestürzt und zu Tode betroffen. Deshalb versuchte sie, die Spannung zu lockern.
    „Das ist ja mal eine scharfe Braut. Genau mein Typ, nichts für ungut….“ Dann setzte sie dem Ganzen noch die Krone auf. „Schade, dass sie Ihre Mutter ist und nicht Ihre Freundin, sonst hätte ich Sie Ihnen vielleicht ausgespannt.“
    Glühender Zorn ersetzte die Leere in seinem Blick. „Wer hat denn gesagt, dass sie meine Mutter ist, war sie das?“
    „Ach bitte, das sieht doch ein Blinder. Obwohl sie eher aussieht wie Ihre kleine Schwester, wenn Sie mich fragen….“
    „Ich frage Sie aber nicht“, zischte er unter zusammengepressten Lippen hervor, drehte sich um und stürmte zur Tür hinaus.
    Da Bell die arme Frau leid tat - und sie durfte doch Mitleid haben, da sie ja nicht wusste, was zwischen Chris und ihr vorgefallen war - stürmte sie ihm ins Freie hinterher.
    Chris stand am Fuße der Treppe und stierte seiner Mutter, die mit dem Rücken zu ihnen am Round Pen stehen geblieben war, zähnefletschend entgegen.
    „Vertrauen Sie mir, egal was sie Ihnen auch angetan hat, Sie sollten das jetzt lieber nicht klären, sondern vorher eine Weile Ihren Kopf in den Gefrierschrank legen.“
    „Würdest du mich bitte mit deinem neunmalklugen Geschwätz verschonen…“
    Aha, jetzt wurde er also persönlich! Na ja, eigentlich ging sie diese ganze Sache auch gar nichts an. Sie hatte weiß Gott genug eigene Probleme. Aber irgendwie ließ sie die ganze Angelegenheit dann doch nicht so kalt.
    „Ich finde nur, Sie sollten sich zuerst beruhigen, bevor Sie noch einen Schlaganfall bekommen.“
    „Geh meinen Sattel ölen, Tinkerbell“, sagte er, vor Sarkasmus triefend und startete zähnefletschend auf die arme Frau zu. Bereits aus der Ferne schleuderte er ihr entgegen: „Hau ab, du hast hier weiß Gott nichts verloren.“
    Sie sah noch immer aus, als würde sie gleich zu heulen anfangen, doch sie trug ihren Kopf stolz erhoben und es war unübersehbar, dass sie Chris´ Mum war.
    „Ich kann nicht, ich wohne hier.“
    Bell zog ihren imaginären Hut vor ihr.
    „Dann pack deine Sachen.“ Verdutzt hielt er inne. „Was meinst du, mit du wohnst hier?“
    „Mein Vater, Gott hab´ ihn selig, hat mir dieses Anwesen vermacht. Und ich hab es zum Teil auf dich überschrieben“, erklärte sie.
    „Du hast mich voll auflaufen lassen“, stellte er gefährlich ruhig fest. „Du hast mich hier her gelockt, und …. und… ich fass es einfach nicht.“ Chris raufte sein dichtes schwarzes Haar.
    „Das nennt man eine Vorspielung falscher Tatsachen. Das ist strafbar. Ich sollte dich einsperren lassen“, fauchte er.
    „Das riskiere ich“, entgegnete sie emotionslos. Sie schien sich wieder einigermaßen gefangen zu haben. „Hättest du gewusst, dass ich hier bin, wärst du nie hierher gekommen.“
    „Da hast du verdammt noch mal Recht“, tobte er.
    „Ähm…“, warf Bell ein wie ein Schiedsrichter, der zur Pause einläutete, „…vielleicht solltet ihr das in Ruhe besprechen. Am Besten gehen wir rein und ich setz schon mal Kaffe auf.“
    „Und Sie sind wirklich das Hausmädchen?“, fragte Natalia aufmerksam. „Denn wenn Sie so Kaffee kochen, wie Sie einen Truthahn zubereiten, dann sollten wir lieber zum Whiskey greifen.“
    Und da geschah das Unfassbare. Sexprotz zog die überraschte Bell in seine Arme

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