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Hengstgeflüster (German Edition)

Hengstgeflüster (German Edition)

Titel: Hengstgeflüster (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexis Levi
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geschwungenen Lippen, schloss sie aber wieder, als er fortfuhr. „Und erzähl mir jetzt ja nicht wieder irgendeinen Stuss, verstanden.“
    Bell bebte. Sie saß am kühlen Boden vor dem Stallgebäude und blickte an dem gefährlich gut aussehenden Mann hoch, der sich vor ihr aufgebaut hatte. Warum nur ließ er sie nicht in Ruhe? Warum konnte er nicht einfach nehmen, was sie zu geben hatte? Er ging ihr immer mehr unter die Haut, das durfte sie nicht zulassen. Außerdem, was bildete er sich überhaupt ein…?
    „Jetzt pass mal auf, du … du … blöder, sturer … ich werde dich ganz bestimmt nicht heiraten, hörst du. Einen Antrag hab ich mir anders vorgestellt und zwar von einer heißen Blondine mit Silikontitten, damit du´ s weißt. Ich fang nämlich mit deinen Genitalien überhaupt nichts an!“ Bell war aufgesprungen und ging auf ihn los wie eine Furie.
    Verdutzt hielt er inne. Dieses Frauenzimmer! Sie schaffte es immer wieder vom Thema abzulenken und das Gespräch ins Lächerliche zu ziehen. Genitalien? Sie dachte über seine Genitalien nach? Er schnappte nach Luft.
    Sie wappnete sich gegen den bevorstehenden Sturm, aber wider Erwarten krümmte er sich vor Lachen.
    „Das ist eine irrsinnig ernste Angelegenheit“, sagte Bell beleidigt. „Ich will dich ja nicht verletzen oder so …, verstehst du?“
    Diesmal lachte er noch lauter. Er trat einen Schritt auf sie zu und überragte sie um gute zwei Köpfe. Sie versuchte auf Distanz zu gehen doch hinter ihr spürte sie die Stallmauer im Rücken.
    Riesige, rehbraune Augen starrten ihn angsterfüllt an. Er wusste, er ging zu weit, doch konnte er nicht anders, als diese kleine Möchtegernlesbe zu bekehren.
    Ihre Atmung ging stoßweise und sie erinnerte ihn an ein scheues Kitz. Er näherte sich langsam, wollte sie nicht bedrängen…
    Dieser Kerl war Bell einfach zu viel von allem. Zu viel Testosteron, zuviel ursprüngliche Kraft, zu gutes Aussehen. „Bitte…“, wisperte sie, „…nicht.“
    Er konnte nicht anders. „Sei nicht immer so widerspenstig“, murmelte er an ihrem Ohrläppchen und seine Finger umfassten ihre schmalen Schultern. Als sie durch ihre halb geschlossenen Augen in sein markantes Gesicht schaute wurden ihre Knie weich. Ob es schiere Angst oder rasende Sehnsucht war? Sie konnte diese Empfindungen nicht unterscheiden.
    Sein Blick war der Blick eines Killers. Damit hatte er mit Sicherheit schon tausende Frauen flachgelegt. Sie sollte schleunigst die Fliege machen, doch die letzten Tage hatten sie emotional geschwächt. Wehrlos ließ sie es geschehen, als er langsam den Kopf neigte. Ihre Lippen berührten sich zunächst federleicht und Bell erwartete die alles zerstörende Scham und den Ekel, der sie hierbei so sicher wie ein Schweizer Uhrwerk überkam. Träge spielte er mit ihrer Unterlippe und ihr Magen krampfte sich zusammen. Oder waren es Schmetterlinge? Seine Hände glitten ihren Hals aufwärts und umfassten ihr Gesicht.
    Sie konnte nicht anders. Sie musste ihn loswerden. Oder nein, sie musste sich gehen lassen, viel mehr öffnen….
    Als er seine langen Finger auf ihre Wangen legte und mit einem selbstsicheren Stoß seine Zunge in das Innere ihres Mundes eindrang, explodierten anstatt der üblichen vernebelten Granaten stürmische Feuerwerke in ihrem Kopf. Wie aus eigenem Antrieb öffneten sich Bells Lippen und ließen ihn weiter ein. Er neckte sie mit seiner Zunge und in ihrem Körper erwachten köstliche Emotionen, ganz fern von allem bisher Erlebten. Immer leidenschaftlicher küsste er sie, in ihrem Kopf drehte sich alles. Völlig willenlos gab sie sich hin. Mein Gott, wie herrlich. Was war sie doch für ein lasterhaftes Weib!
    Es erschreckte sie maßlos. Abrupt riss sie sich von ihm los. „Oh nein, oh mein Gott, nein…“, stammelte Bell.
    „Freut mich, dass es dir so gefallen hat“, neckte er sie voller Selbstvertrauen.
    „Du meine Güte, das war schrecklich.“ Bells Schutzpanzer hatte wieder halbwegs in seine ursprüngliche Position zurückgefunden. „Ich meine, ich war schrecklich. Wie konnte ich dich nur so schamlos ausnutzen?“ Mit brennenden Wangen ergriff sie die Flucht.
    In ihrem Rücken erklang das heisere Lachen des Mannes, der soeben ihre tot geglaubten Gefühle durch geschickte Wiederbelebung erweckt hatte.

6. Kapitel
     
    Als Chrispin Mackenzie beschloss, sich des kleinen Jungen Christobal Cox anzunehmen, hatte dieser noch die Fingerabdrücke seines Vaters quer übers Gesicht verlaufen. Pflaumenblau und mit

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