Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hengstgeflüster (German Edition)

Hengstgeflüster (German Edition)

Titel: Hengstgeflüster (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexis Levi
Vom Netzwerk:
wenn Sie dann über mich herfallen? In der Laune, in der Sie gerade sind….“, folgerte Bell, erhob sich wenig anmutig und klopfte sich den Staub aus dem Kleidern.
    Seine Augenbrauen schossen nach oben.
    „Lady, wenn ich über Sie herfalle, dann gewiss nicht, weil ich wütend bin…“, meinte er mit einem gefährlichen Glitzern in den Augen und ließ sie den Satz in Gedanken vollenden.
    Sie wurde bis über beide Ohren rot, als ihr die Ungeheuerlichkeit seiner Anspielung deutlich wurde. Cola Man glaubte wohl, er könne alle Frauen haben!
    „Also, wären Sie … bitte … so freundlich, mich von diesem Klotz am Bein zu befreien“, sagte er in gespielt ruhigem Ton und stemmte seine Hände in die Hüften. Meine Güte, er wirkte beinah so, als wollte er jede Sekunde seine imaginäre Waffe ziehen.
    „Aber…“, wehrte Bell ab.
    Chris hob drohend seinen Zeigefinger. „Auch, wenn Sie die Flohfalle noch nie im Leben gesehen haben“, ahmte er Bell nach.
    „Sie glauben mir etwa nicht, was? Sie werden schon sehen, wie sehr Fluffi auf mich hören wird.“
    Chris beobachtete sie aus zusammengekniffenen Augen und sah, wie sie ihren kleinen, zierlichen Körper zu einer Gesamthöhe von etwa einem Meter sechzig aufrichtete. Scheinbar versuchte sie dadurch mehr Autorität auszustrahlen. Fast wäre die Situation lächerlich, wären ihre Bemühungen nicht von solcher Ernsthaftigkeit gewesen. Sie drückte ihr Kreuz durch und er musste hart schlucken. Unter dem alten Shirt bemerkte er feste, kleine Brüste. Herrgott noch mal, Cox!
    Schnell schaute er zur Decke hoch. Ihre Brüste gingen ihn einen feuchten Dreck an. Das hatte ihm gerade noch gefehlt, dass ihn eine zauberhafte Elfe heimsuchte und seine Standhaftigkeit auf eine harte Probe stellte. Er musste sie so schnell wie möglich wieder loswerden.
    Bell plusterte sich auf. „Hund … ähm … komm her!“, orderte sie im Befehlston.
    Sofort ließ Wolfsblut von seinem Feind ab und kam Schwanz wedelnd auf sie zugelaufen, eingehüllt in eine Wolke beißenden Fäkalienduftes. Bell konnte nicht glauben, was soeben geschehen war. Ungläubig blickte sie auf den Hund hinab.
    „Na bitte, hab ich´s doch gleich gesagt“, meinte Mister Besserwisser großkotzig und streckte sein malträtiertes Bein.
    „Was bist du doch für ein hinterlistiges Geschöpf!“, zischte Bell ihrem Beschützer zu, der sich an ihrer Seite niedergelassen hatte, als könne ihn kein Wässerchen trüben.
    „So, wenn Sie jetzt noch die Güte hätten und auf der Stelle mein Grundstück verlassen würden …“, meinte er mit mühsam gedämpfter Stimme. Er musste diese wandelnde Katastrophe so schnell wie möglich loswerden.
    „Aber…Sie haben mich doch eingeladen.“ Bell unterdrückte einen verräterischen Kloß im Hals. Sie verstand die Welt nicht mehr. Keine Panik…
    „Ich und Sie eingeladen?“ Chris kniff die Augen zusammen und musterte sie von oben bis unten. „Sie nehmen doch nicht etwa Drogen, oder doch?“
    „Hören Sie, Mister, ich bin extra von Paris hierher gekommen, weil Sie mich zu Ihnen eingeladen haben. Und ich nehme keine Drogen, so was Lächerliches“, fauchte Bell beleidigt. „Aber Sie … Sie leiden anscheinend an einer schwerwiegenden Gedächtnisschwäche.“
    Bell wusste, jetzt klang sie wirklich hysterisch. Doch wenn er sie jetzt rausschmiss, hatte sie nahezu kein Geld mehr, um wieder von hier wegzukommen.
    Er seufzte ergeben und schüttelte den Kopf. Sein dichtes Haar glänzte wie poliert. Aus tiefblauen Augen starrte er sie an. „Hören Sie, Lady…“
    „Mein Name ist Bell“, unterbrach diese ihn.
    Ja, so sah sie auch aus, dachte er, wie die kleine Elfe Tinkerbell. Nur dass sie sich im Augenblick wie eine Amazone kampfbereit vor ihm aufbaute und sich anscheinend nicht so leicht wieder abwimmeln ließ. Das hatte ihm gerade noch gefehlt! Und doch, sämtliche seiner Nerven kribbelten elektrisierend. Schon wollte Chris zum nächsten Angriff übergehen, aber ein leises Flüstern in seinem Inneren ließ ihn innehalten.
    „Wie sollte ich Sie überhaupt eingeladen haben, hmm?“, versuchte er es stattdessen auf die vernünftige Tour, seine Augen auf den wandelnden Flohzirkus gerichtet, der die unterschwellige Spannung zwischen ihnen zu spüren schien und sich leise grollend aufrichtete. „Also, ich sehe Sie heute zum ersten Mal. Wir kennen uns nicht. Glauben Sie mir, hätte ich Sie eingeladen, würde ich mich mit Sicherheit daran erinnern.“ Er schüttelte den Kopf und schaute Bell

Weitere Kostenlose Bücher