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Hennessy 02 - Rätselhafte Umarmung

Hennessy 02 - Rätselhafte Umarmung

Titel: Hennessy 02 - Rätselhafte Umarmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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fuhr.
    »Addie!« brüllte er, ließ seine Bücher fallen und rannte dem Wagen nach.
    Die Chevette fuhr quer über die andere Straßenseite, löste dadurch ein Hupkonzert der entgegenkommenden Autos aus und setzte dann über den Bordstein in den Kilmer-Park. Menschen und Tauben stoben in alle Richtungen davon. Addie streckte den Kopf aus dem Seitenfenster, winkte und brüllte die Leute an, aus dem Weg zu gehen.
    Bryan holte sie ein, als sie das Steuerrad drehte und um das Denkmal des seligen William Kilmer zu kreisen begann, eines Botanikers, der in Anastasia aufgewachsen war und es außerhalb der Stadtgrenzen zu großer Unbekanntheit gebracht hatte. Bryan lief neben dem Wagen her, bis es ihm gelang, die Beifahrertür aufzuzerren, dann schwang er "sich in den fahrenden Wagen. Jetzt brauchte er sich nur noch nach links zu lehnen und den Zündschlüssel rauszuziehen. Die Chevette rollte langsam aus und blieb stehen.
    Bryan atmete erleichtert auf. Der Park war voller Touristen, die sich jetzt näher herantrauten, um ihre morbide Neugier zu befriedigen. Addie hätte jeden von ihnen erwischen, seinen irdischen Ausflug beenden und ihn auf eine ewige Reise schicken können.
    »Mit den Bremsen stimmt was nicht«, murrte Addie finster, weil sie auf keinen Fall zugeben wollte, daß sie nicht mehr wusste , wie man sie bediente.
    Rachel kam angelaufen. Ihr Gesicht war kalkweiß. Bryan stieg aus dem Wagen, umrundete die Kühlerhaube und nahm sie am Arm. Er ließ die Schlüssel von seinem Zeigefinger baumeln, dann schloss er sie in seine Faust, während er Rachel beiseite nahm.
    »Addie darf nicht mehr fahren«, sagte er leise. Als er ihre Miene sah, rang er sich ein halbes Lächeln ab.
    Rachel war zu erschrocken, um sprechen zu können. Sie starrte ihn bloß an, entsetzt über das, was geschehen war und was hätte geschehen können.
    »Es ist schon gut«, sagte Bryan, der sich vorstellen konnte, wie sie sich fühlte. »Es wurde niemand verletzt.«
    Ohne nachzudenken, beugte er sich vor und drückte ihr einen leichten Kuss auf die Lippen. Goldene, elektrisierende Funken stoben durch seinen Leib und raubten ihm den Atem.
    »Ich fahre Sie beide heim«, hauchte er, ohne recht zu wissen, wie er die Worte überhaupt herausgebracht hatte. Sein Herz hämmerte wie ein Presslufthammer .
    Benommen legte Rachel die Fingerspitzen auf ihre Lippen. Er hatte sie geküsst . Er hatte sie geküsst , und augenblicklich war das Blut in ihren Adern, das vor Schreck gefroren war, wieder geschmolzen. Eigentlich hätte sie ihm jetzt sagen müssen, daß er nicht mit ihnen zurückfahren würde, aber sie brachte die Worte einfach nicht über ihre Lippen.
    »Wir fahren gleich heim. Sie trinken einen Brandy, dann können Sie sich ein bisschen hinlegen«, erklärte Bryan weiter, während er sie zum Wagen zurückführte. »Abendessen gibt es um sieben.« Er öffnete die hintere Tür, half Rachel beim Einsteigen und beugte sich dann durch das offene Fenster.
    »Übrigens, in Drake House machen wir uns zum Abendessen fein.«
    »Fein?« wiederholte Rachel verwirrt.
    »Hmm. Schwarze Fliege oder das, was dem am nächsten kommt.«
    »Meinen Sie das ernst?« Sie versuchte, in seinem Gesicht zu lesen. »Sie machen keine Witze?«
    Bryan lächelte. »Vollkommen und nein. Außerdem«, fügte er hinzu, und attraktive Fältchen furchten sich in seine Augenwinkel, »meine ich es nie so ernst, wie wenn ich Witze mache.«
    Damit richtete er sich auf und nahm wortlos den Strafzettel entgegen, den ihm Deputy Skreawupp überreichte. Sein Blick warnte den Deputy davor, auch nur ein Wort zu sagen. Er öffnete die Fahrertür, ließ sich neben Addie in die Chevette sinken und sagte: »Rutschen Sie rüber, meine Schöne, und lassen Sie einen Mann ans Steuer.«
    Addie kicherte und schlug ihm auf den Arm. »Sie riesiger irischer Schlingel!«
    Langsam steuerte er den Wagen aus dem Park, halb aus dem Fenster gelehnt, winkend und der Menge zulächelnd, als würde er eine Parade anführen. Addie ließ sich von ihm anstecken, streckte ebenfalls den Kopf aus dem Fenster und warf alte Hustenbonbons, die sie in ihrer Handtasche gefunden hatte, in die Menge.
    Auf dem Rücksitz saß Rachel, starrte vor sich hin und wunderte sich darüber, wieviel doch ein einziger, kleiner Kuss bewirken konnte.

Kapitel 5
    Rachel schaute auf ihre Uhr und zog die Stirn in Falten. Zehn vor sieben. Sie hatte eigentlich nicht schlafen wollen. Nach ihrer Rückkehr aus Anastasia hatte sie Br yans Rat beherzigt, wenn

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