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Hennessy 02 - Rätselhafte Umarmung

Hennessy 02 - Rätselhafte Umarmung

Titel: Hennessy 02 - Rätselhafte Umarmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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einem tiefen Violetton, unter ihrer hellen Haut breitete sich langsam Röte aus.
    »Dir ist bestimmt kalt«, meinte er leise und stand aus seinem Stuhl auf. »Er zog sein Sakko aus und hängte es ihr über die Schultern, bevor sie widersprechen konnte. Mit einer Bewegung, die er schon als Teenager zur Perfektion gebracht hatte, ließ er seinen Arm über ihren Rücken gleiten und legte seine Hand auf ihre Hüfte, um sie dann zu dem kleinen Sofa zu führen.
    Rachel warf ihm einen Seitenblick zu. »Das ist ein alter Trick. Hennessy.«
    »Ich bin ein alter Kerl«, gab er zurück und verzog gleich darauf kummervoll das Gesicht. »Das hätte ich nicht sagen sollen. Vielleicht ist dir das noch gar nicht aufgefallen.«
    »Mich stört das nicht. Dein Körper scheint noch gut in Form zu sein.«
    »Du kennst noch nicht mal die Hälfte davon«, knurrte er und biss die Zähne zusammen, weil sich seine Lenden sofort begehrlich zusammenzogen.
    »Aber ich nehme an, ich werde ihn bald ganz kennenlernen, nicht wahr?« sagte Rachel leise und senkte verlegen den Blick, bevor sie sich auf dem Sofa niederließen.
    Bryan war verdutzt, als hätte sie ihn in den Magen geboxt. Vorsichtig legte er einen Finger unter ihr Kinn und hob ihren Kopf an. Der Anblick ihres Gesichtes, das im Feuerschein glühte, ließ ihn beinahe vergessen, was er fragen wollte. Mein Gott, sie war so schön, und wenn er sein Feingefühl im Umgang mit Frauen nicht vollkommen verloren hatte, dann wollte sie ihn auch. Nachdem sie so verzweifelt gegen die Kraft angekämpft hatte, die sie zueinander hinzog, gab sie zu, daß sie ihn wollte. Oder etwa nicht?
    »Rachel.« Seine Stimme klang leise und rau . »Wie meinst du das?«
    Sie verzog das Gesicht. »Ich habe gehofft, ich müßte dir das nicht erst erklären. Du bist doch ein einfühlsamer Mann - kannst du dir das nicht denken?«
    »Schon, aber ich glaube, ich möchte auch wiesen, warum.«
    »Macht das einen Unterschied?«
    »Ja.«
    Rachel schaute nachdenklich ins Feuer. Sie brachte es einfach nicht fertig, ihm zu gestehen, daß sie ihn liebte. Nicht, wenn sie wusste , daß sie nur für kurze Zeit mit ihm zusammenbleiben konnte. Nicht, solange sie seiner Gefühle nicht sicher war. Heute morgen hatte er beiläufig etwas von Liebe gesagt, aber das hatte nichts zu bedeuten. Sie hatte die Erfahrung gemacht, daß manche Männer nur allzu gedankenlos das Wort Liebe benutzten. Und Bryan war von Natur aus so offenherzig, daß sie seine Haltung ihr gegenüber vielleicht falsch deutete. Sie vermutete, daß er viel für sie empfand. Sie wusste , daß er sie begehrte. Aber Liebe ...
    Außerdem war es noch zu früh. Sie kannten einander erst seit so kurzer Zeit. Wahrscheinlich würde er denken, sie hätte den Verstand verloren, wenn sie ihm erklärte, daß sie sich in ihn verliebt hatte.
    Aber nichts davon zählte wirklich. Sie hatte, soweit ihr das noch möglich gewesen war, ihre Entscheidung gefällt, als sie im Schatten des Irrgartens gestanden und Bryan dabei beobachtet hatte, wie er ihre Mutter tröstete. In diesem Augenblick hatte sie die Erkenntnis wie ein Schlag getroffen, so heftig, daß sie fast in die Knie gegangen wäre. Sie liebte ihn. Es war eine Liebe ohne Zukunft, aber das schien jetzt bedeutungslos. Als sie dagestanden und gesehen hatte, wie ihre Mutter weinte, da war ihr klargeworden, wie schnell das Morgen vergehen konnte.
    In den letzten fünf Jahren hatte sie sich immer wieder eingeredet, daß sie eines Tages heimkehren und mit Addie Frieden schließen würde. Eines Tages. Morgen. Jetzt war dieses Morgen gekommen, und es war zu spät; all jene Tage, die sie hätte nutzen können, waren nur noch Wünsche, die sich nie mehr erfüllen würden. Sie hatte auch so genug zu bereuen. Sie würde nehmen, was Bryan ihr geben konnte. Sie würde ihn so lange lieben wie möglich und sich den Folgen später stellen.
    Flehend sah sie ihn an. »Bryan, bitte ...«
    »Seht.« Er ver schloss ihre Lippen mit einem Finger und beugte sich zu ihr hinüber. Ein sanftes, geheimnisvolles Lächeln spielte um seine Mundwinkel, und seine blauen Augen leuchteten wie Lapislazuli. »Ist schon gut«, flüsterte er. »Ist schon gut.«
    Dann senkte er seinen Mund auf ihren und küsste sie langsam, innig, sehnsüchtig. Es war kein besitzergreifender, sondern ein teilender Kuss . Es war ein Kuss , der ihr und sein Verlangen zum Leben erweckte. Es war der Funke, der in beiden das so lange gezügelte Begehren entflammte. Alle Fragen und Bedenken wurden

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