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Hennessy 02 - Rätselhafte Umarmung

Hennessy 02 - Rätselhafte Umarmung

Titel: Hennessy 02 - Rätselhafte Umarmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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Ahnung.«
    »Der Meister-Proper-Geist?« Sie konnte ein Lächeln nicht unterdrücken.
    »Sehr witzig«, gab er tadelnd zurück. Er legte einen Arm um ihre Taille und führte sie über den Flur zu ihrem Schlafzimmer.
    »Ammoniak und Chlorwasserstoff. Ein alter Zaubertrick«, erläuterte er. »Man tunkt einen Wattebausch in Ammoniak und einen zweiten in Chlorwasserstoff. Wenn man Luft durch die beiden Bäusche bläst, produziert man weiße Rauchwolken. Es sieht ungemein gespenstisch aus. Mein Dad hat mir den Trick gezeigt, als ich zehn war. Du kannst dir gar nicht vorstellen, was los war, als ich diesen Trick benutzt habe, um zusammen mit Mark Tucker in Schwester Agnes' Religionsunterricht die Wiederauferstehung in Szene zu setzen.«
    Rachel sah ihn plötzlich als lieben kleinen Jungen mit ernster Miene vor sich, mit einer Brille, die ihm ständig von der Nase rutschte, und einem Zauberkoffer unter dem Arm. Sie spürte, wie sie Bryan ein bisschen mehr ins Herz schloss .
    »Also«, meinte sie, um sich nicht vom Thema abbringen zu lassen, »gibst du zu, daß Mutter doch keine Erscheinung aus der Geisterwelt gesehen hat?«
    »Ungern. Ich sage nicht, daß es Wimsey nicht gibt, aber ich glaube, der Gast vorhin war ein Geist anderer Art.«
    Sie blieben vor der offenen Tür zu Rachels Zimmer stehen. Bryan lehnte sich an die eine Seite des Türrahmens, Rachel an die andere. Er sah sie ernst an. »Ich glaube, jemand versucht, Addie aus Drake House zu vertreiben.«
    Unwillkürlich überlief Rachel bei dem Gedanken ein Schauer, aber sie ignorierte das Gefühl. »Warum sollte das jemand wollen? Es scheint doch allgemein bekannt zu sein, daß ich das Haus verkaufen will. Warum sollte sich jemand die Mühe machen?«
    »Das frage ich mich auch«, murmelte Bryan und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Er hatte so seine Ideen, aber die waren noch ziemlich unausgegoren. Im Moment konnte er Rachel noch keine konkrete Erklärung geben, und sie hatte weiß Gott auch so genug im Kopf.
    Er lächelte aufreizend und löste sich vom Türrahmen. Dann stützte er sich mit den Händen über Rachels Kopf ab, beugte sich hinab und hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen. »Ich glaube, jetzt sollten wir erst mal schlafen.«
    »Wirklich?« flüsterte sie. Ihr wurde augenblicklich heiß. Sie fuhr mit den Händen unter seinen Pullover und an den Seiten seines flachen Bauches hinauf bis zur breiten Brust. »Ich wollte gerade vorschlagen, daß wir auf dem Bett schlafen.«
    »Wolltest du das?« Er lachte leise. Es war ein männliches Lachen, das tief aus seiner Kehle stieg. Er drückte Rachel mit der Hüfte gegen den Türrahmen.
    »Mhmm ...«, seufzte sie und vergaß alle Geister und Kobolde, sobald ihr Körper mit seinem verschmolz. »In sauberer, ameisenloser Bettwäsche.«
    »Klingt verlockend«, meinte er, während er an ihrem Ohrläppchen zu knabbern begann. »Kann ich noch einen Vorschlag machen?«
    »Welchen?«
    »Vergessen wir doch das Schlafen. Ich weiß was Besseres, was man im Bett tun kann.«

Kapitel 10
    »Diebe! Diebe! Wir werden ausgeraubt!«
    Addie stampfte im Flur mit dem Stiefel auf, so daß noch mehr Leute sich zu ihr umdrehten und sie anstarrten. Sie funkelte wutentbrannt zurück. Die hatten vielleicht Nerven! Spazierten einfach in ihr Haus und stahlen ihre Sachen! Was sollte noch aus dieser Welt werden? Nichts Gutes jedenfalls, das stand fest.
    Eine dicke Frau mittleren Alters in braunem Hosenanzug und mit schlecht sitzender blonder Perücke kam aus dem Salon, einen großen weißen Vogelkäfig im Arm. Addie schnappte außer sich nach Luft und durchbohrte die Frau mit ihrem Blick. Sie erkannte die Diebin als Assistentin dieses unausstehlichen Arztes Dr. Moore.
    »Ich hätte wissen müssen, daß Sie eine Diebin sind!« zeterte Addie und stürzte sich auf die Frau.
    Sie packte den Vogelkäfig und hakte die Finger in den Draht. Die verblüffte Arzthelferin klammerte sich an der anderen Seite des Käfigs fest, und die beiden Frauen begannen sich gegenseitig durch den Gang zu zerren wie Kinder, die um eine neues Spielzeug raufen.
    »Mutter! Um Himmels Willen!« rief Rachel aus, die sich ihren Weg durch die versammelten Käufer bahnte. Sie hielt Addie an den Schultern fest und machte dem Streit ein Ende.
    »Sie will meinen Vogelkäfig stehlen!« klagte Addie die Arzthelferin an und streckte ihr die Zunge raus.
    »Sie stiehlt ihn nicht, Mutter«, erklärte Rachel geduldig, obwohl ihre Geduld schon eine Stunde nach Verkaufsbeginn ziemlich

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