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Henry - Das Buch mit Biss (German Edition)

Henry - Das Buch mit Biss (German Edition)

Titel: Henry - Das Buch mit Biss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Day
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der, wie ich wusste, Logan war.
    Ich
selbst stand Jeremy gegenüber.
    „Du“,
rief ich mit einem Mal hasserfüllt. „Was zur Hölle soll das?“
    Jeremy
starrte nicht weniger unfreundlich zurück. „Du und mir helfen, was? Von wegen.
Du willst mir gar nicht helfen, sondern mich loswerden um an Hannah
heranzukommen. So ist es doch!“
    „Und
wenn es so wäre, Jeremy? Was dann?“
    Ohne
auf das Drumherum zu achten, rannte ich auf Jeremy zu.
    Ich
hatte nur eine Chance. Ich riss meinen Mund auf. Ein gezielter Biss am Hals und
mein Gift würde den Wolfsjungen auf ewig verstummen lassen. Doch Jeremy sah das
kommen und wehrte mich mit einem gezielten Schlag seiner Pranke ab.
    Ich
wurde zu Boden geschmettert. Mein Nervensystem schrie auf vor Schmerz. Jeremy
lachte, während er seine krallenbewehrte Pfote auf meinem am Boden liegenden
Gesicht platzierte. Ich war geschlagen. Schlimmer noch, ich war sprichwörtlich
am Boden.
    In
diesem Moment kam Kassia aus dem Hinterzimmer gestürmt, doch auch sie konnte
nun nichts mehr ausrichten.
    „Das
ist ein Bruch unseres Vertrages“, sagte sie, und funkelte Ethan an. „Es ist
euch nicht gestattet, in unser Haus einzudringen.“
    Doch
Ethan widersprach ihr. „Ihr versteckt einen Straftäter. Wir sind lediglich
hier, um ihn mitzunehmen, so wie es die Gesetze des Rates vorsehen.“
    „Anklopfen
war wohl keine Alternative, was?“, nuschelte ich vom Boden aus. Ich wurde
ignoriert.
    „Das
Spiel ist aus, ihr Blutsauger“, keifte Jeremy von oben herab. „Ergebt euch. Und
du Nero, du folgst uns, oder ich werde deinem kleinen Ziehbruder den Kopf abbeißen.“
    Nero
zögerte, warf mir einen abwägenden Blick zu.
    Ich
sah ihm fest in die Augen. Dann tat er, was Jeremy ihm aufgetragen hatte. Der
Rest der Familie musste hilflos mit ansehen, wie Nero, der Rebellischste von
uns allen, sich ergab. Wer hätte je geglaubt, dass dieser Tag kommen würde?
    Er
wurde abgeführt. Ohne Handschellen oder dergleichen, aber umzingelt von einer
Vielzahl giftiger Wolfszähne.
    Dead
man walking. Ein Untoter auf seinem letzten Gang.
     
    Durch das Loch, in dem
wenige Minuten zuvor noch unsere Eingangstür gewesen war, sah ich einen
merkwürdigen, metallenen Apparat. Ein kleiner Käfig auf einem Karren, an dessen
Gitterstäben Kreuze aus Eisen befestigt waren.
    Nero
legte den Kopf schief. „Na toll.“
    Ethans
Wolfsmaul verzog sich zu einem Ausdruck, der wohl ein Lächeln sein sollte
(schwer zu sagen, bei so vielen Zähnen).
    „Gute
Idee, Jeremy“, lobte er den grauen Wolf. Ethan brummte zufrieden, als sich Nero
in den Käfig sperren ließ, und zog mit seinem Maul höchstpersönlich das Gitter
zu. Ein großes Hängeschloss klickte mit einem Klang der Endgültigkeit.
    „Jetzt
kannst du nirgendwo mehr hin“, höhnte der Alpha.
    Natürlich
wäre Nero nicht er selbst, wenn er es trotzdem versucht hätte, doch als die
Eisenkreuze seine Haut berührten, zog er zischend seine Hände ein, als hätte er
sie verbrannt. Die Wölfe stießen ein Triumphgeheul aus, dass es einem kalt den
Rücken runter lief.
    „Du
kommst mit“, knurrte Jeremy, nachdem ich mich aufgerappelt hatte, und verbiss
sich in mein rotes Lieblings-T-Shirt. „Damit dein Blutsauger-Freund nicht auf
dumme Gedanken kommt.“
    „Und
wo geht’s hin?“, fragte ich so abwertend wie möglich. Ich hatte nicht übel
Lust, Jeremy die Augen auszukratzen. Die Striemen in meinem Gesicht, die ich
seinen Krallen zu verdanken hatte, waren gerade am verheilen, da musste der
Hund auch noch mein Shirt vollsabbern!
    Meine
Frage war allerdings berechtigt. Der Sitz der Familie di Valeri und somit
Gabriels Heimatschloss befand sich stilecht in den Untiefen Transsilvaniens.
Wenn die Hunde sich nicht als Reittiere anboten und uns über den Nordatlantik
bis ins Herz Rumäniens tragen wollten, dann würden wir wohl innerhalb des
Landes bleiben müssen. Vor allem mit diesem mittelalterlichen Karren. Nero
schien das Gleiche zu denken.
    „Wahrscheinlich
geht’s zum nächsten Scheiterhaufen, oder, ihr Flohtüten?“ Es war fast ein
komischer Anblick, wie er so zusammengekauert in diesem Käfig saß und angeekelt
die Kreuze betrachtete.
    „Das
werdet ihr noch früh genug sehen“, meinte Ethan, und gab mit einem Blick Grace,
Logan und dem Kleinen Anweisung, den rollenden Käfig zu ziehen. Dafür waren
eigens drei Schlaufen am vorderen Teil angebracht.
    „Ihr
seid wirklich vielseitige Köter“, tönte ich, während Jeremy mich unsachte aus
dem Haus zog. „Sogar als

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