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Henry - Das Buch mit Biss (German Edition)

Henry - Das Buch mit Biss (German Edition)

Titel: Henry - Das Buch mit Biss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Day
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Maultiere einsetzbar.“ Was mir einen finsteren Blick
von Ethan einbrachte. Seufzend ergab ich mich meinem Schicksal.

Kapitel 41
Reise ins Ungewisse
     
    Fünf Stunden. Fünf
verfluchte Stunden lang waren wir unterwegs, ohne wirklich voran zu kommen. Die
eigenwillige Prozession führte Nero und mich immer tiefer in den Wald, abseits
von bekannten Wanderrouten und Feldwegen, damit uns ja kein Mensch zu Gesicht
bekam. (Die hätten mit Sicherheit Augen gemacht, fünf Wölfe dabei zu
beobachten, wie sie zwei Gefangene vor sich her scheuchten, einer davon in
einen Viehkäfig gesperrt, und bei jeden neuen Ruck unflätige Flüche
ausstoßend.)
    Auch
wenn die Hunde dieses Gebiet besser kannten als wir, so mussten sie doch mehr
als einmal erkennen, dass es nicht gerade einfach war, einen Karren dieser
Größe durch das holprige Gelände zu schleifen. Mein eigener Verdruss wurde nur
von Neros übertroffen. Mit eingezogenen Gliedern hin und her geschaukelt zu
werden, war schon schlimm genug, doch von grimmigen Hunden gezogen zu werden,
die sich einen Dreck darum scherten, wie sehr er dabei durchgeschüttelt wurde,
war noch schlimmer.
    Und
ich hätte Nero auch fast bedauert, wäre ich nicht mit mir selbst beschäftigt
gewesen.
    Ethan,
der die Nachhut bildete, hatte mir mehr als einmal in den Hintern geknappt,
weil ich seiner Meinung nach nicht schnell genug gelaufen war.
    „Sind
wir schon da?“, brummte Nero zum hundertvierunddreißigsten Mal. Auch wenn ich
die Gedanken nicht lesen konnte, die Ethan Logan in diesem Moment mit einem
genervten Blick mitteilte, so war ich doch zu sicher, was er dachte.
    Hätten
wir ihn doch nur geknebelt.
    Denn
Nero war selbst in diesem Zustand, wo er kaum eines seiner Gliedmaßen bewegen
konnte, nicht zu unterschätzen, denn sein Mundwerk funktionierte weiterhin
tadellos.
    Grimmig
stimmte ich den Wölfen zu, denn Neros Sprüche gingen auch mir entschieden auf
die Nerven.
    Hätten
sie ihn doch nur geknebelt.
    Noah,
der Kleine mit dem scheckigen Fell, hatte mehr als einmal schlapp gemacht und
das Seil mit finsterer Miene ausgespuckt. Auch wenn er nicht wagte, sich zu
beschweren, so sprachen auch seine Blicke Bände. Ethan war der Chef, er würde
sich mit Sicherheit nicht dazu herablassen, Neros Wagen zu ziehen. Doch Logan
hatte nichts weiter zu tun, als voraus zu laufen und sich wichtig zu machen. Es
hatte keine Stunde gedauert, da hatte Jeremy seinen Posten übernehmen müssen.
Ich selbst war daran nicht ganz unschuldig, da ich Logan so lange mit
geflüsterten Kommentaren verspottet hatte, bis er Jeremy seine Aufgabe
abgetreten hatte.
    Keine
Frage, er stand in der Hierarchie an zweiter Stelle. Der verwöhnte Kronprinz
mit dem schneeweißen Fell.
    Noah
hingegen war aufgrund seines jungen Alters am anderen Ende der Nahrungskette.
Ebenso wie Jeremy, der mir nach wie vor finstere Blicke zuwarf, wenn der Karren
sich erneut in irgendwelchem Gestrüpp verkeilte. Tja, seine Rolle als Initiator
dieser kleinen Odyssee hatte ihm scheinbar nur kurz einen Bonus beim Boss
eingebracht, denn Ethan ließ Logan ohne weiteres gewähren.
     
    Irgendwann lichteten sich
die Wälder und wir hielten an einer kleinen Holzhütte, neben der ein
dunkelgrüner Pick-up-Truck parkte. Ethan und Logan verschwanden zuerst in der
Hütte, während Noah den Auftrag bekam, mich im Auge zu behalten. Kurz darauf
kamen sie in ihrer menschlichen Gestalt heraus spaziert. Beide im schicken
Zwirn und mit Gewehren bewaffnet.
    Der
Anblick der Waffen ließ mich schlucken.
    Nun
verschwanden auch Grace, Jeremy und Noah in der Hütte.
    Als
die ganze Mischpoke verwandelt und angezogen war (Grace trug ein Kleid in einer
Farbe, ich am ehesten als „Popel“ bezeichnen würde. Dazu die langen ungekämmten
Haare und…. urgh, unrasierten Beine. Ihre unförmigen Füße steckten in klobigen
Schuhen. Ich bin weiß Gott kein Mode-Experte, aber das widersprach nun
wirklich jeder Auffassung von Ästhetik. Bei dem Anblick fiel es mir ehrlich
schwer, meinen Mageninhalt für mich zu behalten.), hievten sie mit vereinter
Muskelkraft Neros Käfig auf die Ladefläche des Autos und schnallten ihn fest.
Neros Gesichtsausdruck ähnelte dem eines wütenden Affen, der hinter Gittern saß
und seine Wärter mit Bananenschalen bewarf. Ich selbst durfte auf dem
Mittelsitz in der Rückbank Platz nehmen. Eingequetscht zwischen – oh welch süße
Ironie – Grace, unserer kleinen Miss Sonnenschein, und Jeremy.
    Noah
wurde beordert, auf der Ladefläche neben Neros Käfig

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