Her mit den Jungs!
berührt hätte. Dazu hatte sie sich einen Schal um die Taille gewunden. Die Schleife über ihrem flachen Bauch ließ sie in seinen hungrigen Augen aussehen wie ein Geschenk, das er am liebsten sofort ausgepackt hätte.
»Bedank dich bei deinen Schwestern für meinen Aufzug«, sagte sie und sprang die untersten zwei Stufen hinunter.
Damian knurrte verärgert. Wer hätte gedacht, dass seine Schwestern derart scharfe Klamotten besaßen? Er hatte die drei jedenfalls noch nie in einer solchen Aufmachung gesehen.
Micki tat, als würde sie seine Verstimmung gar nicht bemerken. Sie schwang sich fröhlich in den Jeep, plapperte die ganze Fahrt lang über den blauen Himmel, die üppige Vegetation und darüber, wie glücklich er sich schätzen konnte, hier ein Anwesen zu besitzen. Sie war wie ausgewechselt, und Damian hatte nicht den leisesten Schimmer, weshalb.
Diesmal war er es, der in Gedanken versunken schwieg. Wie sollte er auf diesen plötzlichen Sinneswandel, auf ihren heißen Look und ihren eindeutig ihm geltenden Sexappeal reagieren?
Micki betrachtete Damian immer wieder verstohlen aus den Augenwinkeln. Er wirkte angespannt. Gut. Ihr Plan war offensichtlich aufgegangen. Sie hatte ihn verblüffen wollen - er musste ja nicht wissen, dass sie bei Sophie telefonisch Rat eingeholt hatte und es nun darauf ansetzte, ihn zu verführen.
Sein Pokerface ließ ihrer Ansicht nach darauf schließen, dass er noch nicht so recht wusste, wie er mit ihr umgehen sollte. Er fühlte sich offensichtlich zu ihr hingezogen, aber es war auch klar, dass er vor ihr Angst hatte; vor einer Frau, die wusste, was sie wollte und warum, für einen One-Night-Stand aber vermutlich nicht zu haben war.
Nun, heute Abend würde er herausfinden, dass sie nehmen würde, was immer er bereit war, ihr zu geben. Micki war gewillt, beim Verlassen dieser Insel alles zu vergessen, was je zwischen ihnen vorgefallen war. Auch wenn sie insgeheim die leise Hoffnung hegte, Damian etwas geben zu können, das ihm noch keine Frau zuvor gegeben hatte.
Micki konnte eigentlich nur gewinnen - ihr war eine längst überfällige leidenschaftliche Affäre genauso recht wie eine längere Beziehung, falls Damian wider Erwarten Interesse in diese Richtung signalisieren sollte. Sie gelobte sich hoch und heilig, dass sie sowohl mit der einen als auch mit der anderen Variante kein Problem haben würde. Es blieb ihr auch gar nichts anderes übrig, wenn sie ihren Plan durchziehen wollte. Ein Hoch auf die Neugier!
Das Städtchen präsentierte sich fröhlich, mit schmalen Straßen und Fassaden in bunten Pastelltönen. Auf malerischen Schaufensterfronten prangten so einfallsreiche Namen wie »Pops Lebensmittelladen« oder »Nachbars Drogeriemarkt«. Davor standen leere Bänke, auf denen in Mickis Fantasie die freundlichen Stadtbewohner für einen gemütlichen Plausch Platz zu nehmen pflegten, während sie sich ein Eis vom Eiscreme-Wagen genehmigten, der zwischen den Häusern stand.
Damian hielt vor dem Lebensmittelgeschäft an. Micki hüpfte sogleich aus dem Jeep und stürmte hinein, um mit dem Einkauf zu beginnen und Damian ein paar Minuten alleine zu gönnen. Da sie ja nun ein paar Tage bleiben würde, ehe sie nach New York zurückkehrte, füllte sie ihren Wagen mit diversen Grundnahrungsmitteln, die sie gerne aß. An einem Regal in der Nähe der Kasse angekommen, vernahm sie plötzlich Damians Stimme.
»Na, wie läuft‘s, Pops?«, fragte er.
»Bestens, bestens. Im Sommer geht das Geschäft natürlich nicht halb so gut wie im Winter, wenn die Rentner in Massen vor dem Schnee gen Süden flüchten wie die Zugvögel. Aber wir kommen schon über die Runden.«
»Freut mich zu hören. Und wie geht es deiner besseren Hälfte?«
Der Mann namens Pops schnaubte. »Blendend, was sonst. Sie ist ganz die Alte - macht mir wegen nichts und wieder nichts die Hölle heiß.«
Damians Lachen klang so sexy, dass Micki ein Kribbeln im Bauch verspürte. »Ich nehme an, das bedeutet, dass du auch ganz der Alte bist und qualmst und säufst wie eh und je und ihr mit deinem Benehmen jeden Grund zur Klage gibst.«
»Wenn sie nichts zu nörgeln hat, ist sie nicht glücklich.«
»Und du liebst sie heiß und innig.« In Damians Stimme lag eine Wärme, die Micki bisher nur gehört hatte, wenn er von seiner Familie sprach.
»Ein Wort darüber zu ihr und du bist einen Kopf kürzer. Was macht das Handgelenk?«, erkundigte sich der Alte. »Ich habe das Spiel gesehen - hervorragend gefangen. Bin verdammt
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