Her mit den Jungs!
für seine mühsam bewahrte Selbstbeherrschung darstellte, wollte er nämlich auf keinen Fall allein sein.
»Äh, Rosa«, rief er. »Ist das Essen bald fertig? Ich habe einen Bärenhunger.«
Micki fing seinen Blick auf und lachte leise. »Das werde ich im Hinterkopf behalten, versprochen.«
»Interpretierst du eigentlich in jeden Satz gleich eine Doppeldeutigkeit hinein?«
Sie stützte das Kinn in die Hand. »Erst, seit ich dich kenne.« Sie überlegte kurz. »Besser gesagt, seit ich von Carter abgefüllt und von dir auf eine einsame Insel vor der Küste von Florida entführt wurde.«
»Ich habe versucht, dir den Besuch im Striplokal auszureden«, erinnerte er sie.
»Stimmt, dabei dachte ich, du wärst für jeden Spaß zu haben.«
»Bin ich auch.«
»Das wirst du mir beweisen müssen.« Ihr neckischer Tonfall weckte sofort seine Triebe.
Da erschien zum Glück Rosa mit dem Abendessen: Steak, Kartoffeln und grüne Bohnen. »Voilà.«
Damian hatte gehofft, mit ihrem Erscheinen würde die Spannung ein wenig nachlassen. Doch als sie zu essen begannen, wurde ihm klar, dass er sich mit jedem Bissen dem Ende der Mahlzeit, dem Alleinsein mit Micki und der Entscheidung, ob er auf ihr Spielchen eingehen sollte, näherte.
Micki war voll des Lobes. »Es schmeckt ganz vorzüglich, Rosa.«
Die alte Dame errötete. »Danke. Das ist eines von Damians Lieblingsgerichten.«
»So, so, dann hat er als kleiner Junge also sein Gemüse immer brav aufgegessen, wie?«
Rosa schüttelte lachend den Kopf. »Nein, aber wir haben es ihm trotzdem immer auf den Teller gehäuft. Wir dachten, wenn wir es beharrlich sein Lieblingsessen nennen, dann wird er es irgendwann selbst dafür halten.«
»Das war eine Idee seiner Mutter.« Tino betrat den Raum mit einer Flasche in der Hand. »Möchte jemand Wein?«
Damian bedeckte sein Glas mit der Hand. »Ich nicht, danke.«
»Ich auch nicht.«
Als Micki erneut das Bein ausstreckte, um ihn noch einmal zu necken, begann er zu schwitzen. Das konnte ja heiter werden, wenn sie nach dem Dinner erst richtig loslegte! Bei dem Gedanken daran wurde ihm heiß.
»Unsere Tochter Sara hat gerade angerufen«, sagte Rosa.
»Sie heiratet doch in ein paar Monaten, nicht?« Damian hatte zwar keinen engeren Kontakt mit den Kindern der beiden, doch er wusste alles über sie auch, dass Rosa und Tino ihre Sprösslinge heiß und innig liebten und sehr stolz auf sie waren.
»Nicht, wenn es nach ihr geht. Sara hat die Verlobung nach einem Streit mit ihrem Zukünftigen abgeblasen. Einfach so.« Rosa schnippte mit den Fingern.
»Als würde eine Verlobung nichts bedeuten«, fügte Tino hinzu. Er klang enttäuscht und besorgt.
»Ich bin sicher, sie hatte einen triftigen Grund dafür«, sagte Damian.
»Genau das wollen wir jetzt herausfinden.« Rosa starrte ihren Mann vorwurfsvoll an. Sie sah es wohl nicht gern, dass er seine Tochter für diesen Schritt verurteilte. »Wir müssen daher schon etwas früher los. Aber wir kommen morgen Früh zurück und räumen auf.«
»Nicht nötig«, schaltete sich Micki ein. »Gehen Sie nur zu Ihrer Tochter. Ich erledige das hier.«
»Sind Sie sicher?«, fragte Rosa.
Damian hatte nicht vor, die beiden unnötig aufzuhalten. »Wir schaffen das schon«, versicherte er Rosa.
»Vielen Dank«, sagte Tino.
»Euch beiden«, fügte seine Frau hinzu und knotete die Schürze auf. Sie machten sich auf den Weg in die Küche. Ein paar Minuten später hörten Damian und Micki die Tür ins Schloss fallen. Jetzt waren sie allein.
Damian wandte sich vorsichtig an Micki: »Du wolltest doch eigentlich so schnell wie möglich von hier verschwinden.« Er hoffte, wenn er sie nur oft genug daran erinnerte, würde sie zu ihren ursprünglichen Plänen zurückkehren, ehe er in Versuchung kam, irgendwelche Dummheiten anzustellen. Wie zum Beispiel, mit ihr ins Bett zu gehen.
»Ich habe meine Meinung geändert. Ich bin nicht mehr so sicher, dass es das Beste für mich wäre, schon nach New York zurückzukehren. Es gefällt mir hier. Es ist so ruhig und die Presse ist weit weg... und außerdem bist du hier.«
Damian starrte an die Decke. Die Signale, die sie aussandte, waren an Eindeutigkeit kaum noch zu überbieten. Sie drängte sich ihm ja förmlich auf! Welcher normale Mann konnte da noch widerstehen, zumal er von vornherein nicht abgeneigt gewesen war?
Er leugnete nicht, dass er verwöhnt war - seine drei Schwestern hatten ihm jeden Wunsch von den Augen abgelesen, und seine Karriere als Sportler
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