Her mit den Jungs!
das nötige Kleingeld beisammen hatte, ließ ich mir eins bauen.«
»Da konntest du dann mit Fug und Recht behaupten, alle deine Wünsche hätten sich erfüllt, wie?«, fragte sie mit geradezu beunruhigender Einfühlsamkeit.
»Von wegen.« Ein Blick in ihre wunderschönen Augen hatte ihm diese Antwort wider Willen entlockt. Am liebsten hätte er sich auf die Zunge gebissen, aber zu spät. Er konnte seine Worte nicht mehr zurücknehmen. Genauso wenig, wie er ihren Wahrheitsgehalt leugnen konnte.
Zumal er nun, als er sich mit Micki an diesem magischen Ort befand, begriff, dass er jetzt, in diesem Moment, sogar etwas hatte, von dem er nie zu träumen gewagt hatte.
Er streckte den Arm aus und liebkoste ihre Wange. »In deiner Gegenwart fällt es mir schwer, mich auf irgendetwas anderes als auf dich zu konzentrieren«, gestand er ihr seine intimsten Gedanken.
»So ist das eben im Paradies.«
»Du tust es schon wieder.«
»Was denn?«
»Du leugnest schon wieder deine unheimliche Ausstrahlung. Vorhin hast du dich auf mein Kompliment hin gewunden und gleich das Thema gewechselt, und als ich eben sagte, du würdest mich ablenken, hast du bestritten, der Grund dafür zu sein. Du hast nicht die geringste Ahnung, wie sehr du einem Mann den Kopf verdrehen kannst.«
Sie errötete. »Damian Fuller, du bist ein unverbesserlicher Charmeur.«
»Darf ich das als Kompliment auffassen?« Er grinste.
»Du darfst es auffassen, wie du willst.« Micki lachte, obwohl sie seine Worte völlig aus der Bahn geworfen hatten. Er hatte natürlich Recht - sie war weder Komplimente noch interessierte Blicke gewohnt, schon gar nicht von einem Mann wie ihm. Dieses Wochenende kam ihr allmählich vor wie ein Märchen. Sie war unendlich froh, mit ihm hier zu sein.
»Und, was geht dir durch dein hübsches Köpfchen?«, wollte er wissen.
Sie blinzelte und sah ihm ins Gesicht. »Ich überlege gerade, was dich wirklich bewogen haben könnte, diese Anlage zu bauen.«
»Bezweifelst du etwa, dass ich mir einen Kindheitstraum erfüllen wollte?«
Sie schüttelte den Kopf. Es ging ihr nicht um die offensichtlichen Motive, sondern um die unbewussten. »Bist du sicher, dass du dabei nicht die Gründung deines eigenen Teams im Hinterkopf hattest?«
Er lachte. »Lieber Himmel, nein. Ich weiß, wie verdammt schwierig es ist, ein Team zu haben. Ich habe nicht vor, mir das anzutun.«
»Ich rede nicht von einem gekauften Team, sondern von einer ganz anderen Art von Vermächtnis. Ich wollte andeuten, du hättest das hier für deine Kinder geschaffen.«
Als er schwieg, befürchtete Micki schon, sie wäre zu weit gegangen.
Schließlich sagte Damian: »Mit diesem Thema habe ich mich bisher überhaupt nicht auseinander gesetzt.«
»Du hast dir noch nie Gedanken gemacht, ob du Kinder haben möchtest? Nachkommen, die einmal in deine Fußstapfen treten?«
»Ich hatte bislang einfach keinen Kopf dafür. Von der Zeit ganz zu schweigen, bei meinem Lebenswandel...« Er legte den Kopf schief. »Und du?«
»Oh, ich möchte definitiv eine Familie. Als Ausgleich sozusagen«, sagte sie geradeheraus. »Wenn man wie ich als Waise aufgewachsen ist, dann weiß man, was einem als Kind gefehlt hat. Ich möchte irgendwann dieses Gefühl der Sicherheit spüren, das einem eine traditionelle Familie gibt. Vater, Mutter, Kinder.« Als ihr klar wurde, wie kindlich-naiv das klang, fügte sie hinzu: »Ich weiß, nicht jeder träumt von einer eigenen Familie.«
»Aber du tust es nun einmal und ich respektiere das.«
Sie nickte. »Was willst du später einmal machen? Wenn du deine Baseball-Karriere endgültig an den Nagel gehängt hast?«
Er schüttelte den Kopf. »Anfangs war ich zu jung und zu eingebildet, um mir einzugestehen, dass es zwangsläufig irgendwann so weit kommen würde.«
»Du? Eingebildet?« Micki konnte sich ein ironisches Lachen nicht verbeißen.
»Kaum zu glauben, nicht?« Er lachte ebenfalls. »Na, jedenfalls habe ich mich eine Ewigkeit nur auf das Hier und Jetzt konzentriert, darauf, einfach den ziemlich beachtlichen Status quo aufrechtzuerhalten. Und jetzt, wo ich wirklich allmählich an die Zukunft denken sollte, brauche ich all meine Energie, um am Ball zu bleiben.«
Micki ahnte, wie viel Überwindung ihn dieses Eingeständnis kostete und wusste es zu schätzen, dass er sich ihr anvertraute. Sie ergriff seine Hand und drückte sie, um ihm zu zeigen, dass sie ihn verstand.
Die Stimmung war unvermittelt ziemlich ernst geworden. Um sie etwas aufzulockern,
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