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Her mit den Jungs!

Her mit den Jungs!

Titel: Her mit den Jungs! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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seitens der Lehrer wegen ihres unpassenden Vokabulars.
    Yank gab sich die Schuld dafür, dass Damian nicht wie geplant zur Einsicht gekommen war und verfluchte sich für seine Fehleinschätzung. Er war überzeugt gewesen, Damian würde endlich aufgehen, was ihm im Leben fehlte, wenn er erst etwas mehr Zeit mit Micki verbracht hatte.
    Hast du denn erkannt, was dir im Leben fehlt?, höhnte Lolas Stimme in seinem Kopf.
    Yank machte ein mürrisches Gesicht. »Selbst, wenn ich es wüsste, könnte ich nichts unternehmen, um dich glücklich zu machen. Du hast dich doch früher schon beschwert, du hättest mich immer von vorn und hinten bedient - was meinst du denn, wie das erst in Zukunft aussieht? Wie soll ich dich da jemals überreden, zu mir zurückzukommen?«
    Auch wenn es ihm sein Stolz nicht einfach machte, sich die Wahrheit einzugestehen, musste sie doch einmal laut ausgesprochen werden. Derartige Selbstgespräche waren das Einzige, was ihn noch davon abhalten konnte, Lolas Nummer zu wählen und sie zu bitten, nach Hause zu kommen.
    Damian schlang sich ein Handtuch um die Taille und betrat die von Nebelschwaden erfüllte Dampfsauna, die zum Fitnessraum der Renegades gehörte. Mit einem zufriedenen Ächzen ließ er sich auf einer Bank nieder und lehnte sich zurück.
    Vom anstrengenden Training schmerzten ihm die Muskeln, doch viel mehr als das quälte ihn der Gedanke an ein für den Nachmittag anberaumtes Treffen. Carole hatte angerufen. Sie sei in New York und müsse ihn sprechen, hatte sie gesagt. Das war kein gutes Zeichen.
    »Mann, bin ich erledigt.«
    »Willkommen im Club«, grunzte Roper.
    Damian schloss die Augen und nahm die vertrauten Gerüche wahr, die stets eine entspannende Wirkung auf ihn ausgeübt hatten.
    »Wie läuft‘s?«, erkundigte sich Roper.
    Damian ging dankbar auf die Frage ein. Ein wenig Smalltalk würde ihn vielleicht ablenken. »Lässt sich ganz gut an.« Er hatte erfolgreich mit seinem Trainer am Wiederaufbau seiner Form gearbeitet und erfreut festgestellt, dass auch sein Handgelenk mitmachte.
    Gestern war er aufs Spielfeld zurückgekehrt. Keine Minute zu früh, denn Carter hatte sich als Ersatzmann bewährt, mit demselben Einsatz und Enthusiasmus wie Damian in früheren Jahren. Wenn er nicht so ein eingebildeter Wichser wäre, hätte der Junge durchaus Potential, dachte Damian, so ungern er sich das auch eingestand.
    »Der Kurzurlaub hat dir bestimmt ganz gut getan«, stellte Roper fest.
    »Geschadet hat er mir jedenfalls nicht.«
    Damian fühlte sich unter dem durchdringenden Blick seines Teamkollegen zunehmend unwohl. Der Name Micki war zwar noch nicht gefallen, hing aber unausgesprochen in der Luft. Mittlerweile wusste er, wie eng Roper und Micki befreundet waren - es wäre also kein Wunder, wenn Roper das Thema aufs Tapet brachte. Sie wussten beide nur zu gut, dass Micki der wahre Grund für seinen Aufenthalt auf der Insel gewesen war.
    »Find ich echt anständig von dir, dass du dich um Micki gekümmert hast«, bemerkte Roper prompt.
    Bingo. Damian neigte den Kopf zur Seite. Seine Schultern kamen ihm mit einem Mal verspannt vor. »Was läuft da eigentlich zwischen euch beiden?«
    Roper lachte leise. »Wenn ich Carter wäre, würde ich es natürlich darauf anlegen, den Eindruck zu erwecken, es wäre mehr zwischen uns, aber du bist der Teamkapitän, also werde ich es dir einfach machen: Micki ist für mich wie eine Schwester.«
    »Ah ja.« Damian war spürbar erleichtert. Seit seiner Rückkehr von der Insel vor zehn Tagen verging kaum eine Stunde, in der er nicht an sie dachte. »Wie geht es ihr?«
    »Warum fragst du sie das nicht selbst?«, sagte Roper, worauf sich Damian unversehens in die Teenagerzeit zurückversetzt fühlte.
    Er lachte auf. »Ich habe den Rückzug angetreten.«
    »Du hast doch bloß die Hosen gestrichen voll, weil sie dich total im Griff hat.«
    »Und weil sie damit vermutlich die einzige Frau auf der ganzen Welt ist.« Die Worte rutschten ihm heraus, ehe er etwas dagegen unternehmen konnte.
    »Und dabei war sie so überzeugt davon gewesen, dass du als Sportlerass dich nicht für sie interessieren würdest, weil sie dir vom Wesen her viel zu sehr ähnelt und nicht so leicht zu haben ist.«
    »Sie hält sich für zu burschikos«, ergänzte Damian, als hätte er in Bezug auf Micki den totalen Durchblick. In Wahrheit wusste Roper natürlich viel besser Bescheid.
    »Genau.« Roper nickte. »Ich nehme mal an, du hast sie hinlänglich vom Gegenteil überzeugen können?«

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