Her mit den Jungs!
früher oder später vorprogrammierte Liebeskummer erspart. Er war überzeugt, Yank Morgan würde seine Entscheidung verstehen, weil er wie Damian nur zu gut wusste, dass Baseball an erster Stelle stehen musste.
Als professioneller Sportler konnte es sich Damian kaum je gestatten, seinen Gefühlen die Oberhand zu gewähren, aber als er das Hotel betrat, in dem Carole abgestiegen war, sträubten sich ihm nicht nur die Nacken-, sondern auch die Brusthaare. Ihre Reise nach New York und ihr unerwarteter Anruf konnte nichts Gutes verheißen.
Carole begrüßte ihn herzlich, mit einem schiefen Lächeln, das seine schlimme Vorahnung nur noch verstärkte.
»Danke, dass du gekommen bist, Damian.« Sie führte ihn in das üppig dekorierte, große Hotelzimmer, das nicht unbedingt so aussah, als könne sie es sich leisten.
Aber das ging ihn nichts an. »Du wirkst ja recht munter«, bemerkte er und vermied es bewusst, ihr ein Kompliment zu machen.
Sie war zwar schön wie eh und je, aber er achtete darauf, Abstand zu wahren, sowohl körperlich als auch emotional, damit sie nicht auf irgendwelche verqueren Ideen kam, was ihre Beziehung zueinander betraf. Wenn man es denn eine Beziehung nennen konnte. Für ihn war das Thema Carole seit dem letzten Abend im Lacie‘s Lounge endgültig abgeschlossen.
»Was führt dich nach New York?«, erkundigte er sich.
»Setz dich.« Sie deutete auf einen Sessel, dessen hässlich-bunt geblümter Stoffbezug ihm mindestens ebenso viel Unbehagen bereitete wie Caroles ernster Tonfall.
»Was gibt‘s?«, fragte er.
»Habe ich dir je erzählt, dass meine Mutter meinen Vater nie geheiratet hat?« Sie stieß ein leicht hysterisch klingendes Lachen hervor. »Tatsache ist, sie wusste gar nicht, wer mein Vater war.«
Es war aus zwischen ihnen - warum in drei Teufels Namen brachte sie das Gespräch auf so persönliche Themen wie ihre Vergangenheit und ihre allein erziehende Mutter? »Worauf willst du hinaus?«
Sie bückte sich und ergriff mit glasigen Augen seine Hand. »Ich weiß nicht, wie ich es dir beibringen soll -«
»Sag es einfach.« Sein Herz raste, die Angst kroch ihm wie eine eiskalte Hand über den Rücken.
»Damian, ich weiß, wir haben verhütet, aber ich bin schwanger.« Wie auf ein Stichwort rollten ihr zwei dicke Tränen über die Wangen. »Und bevor du danach fragst: Ja, es ist von dir.«
»Ich hätte nicht gefragt«, log er.
Sie schenkte ihm ein gezwungenes Lächeln und sagte leise: »Du bist ein guter, anständiger Mann.« Einen kurzen Augenblick lang fühlte sich Damian wegen seines Misstrauens schuldig.
Dann fiel ihm wieder ein, dass er beileibe nicht der einzige Sportler war, mit dem sich Carole vergnügt hatte. Er hatte nie danach gefragt, was sie in seiner Abwesenheit trieb - ein Fehler, wie ihm jetzt, wo es zu spät war, klar wurde. Sie hatte ihm bereits die ganze Verantwortung aufgebürdet.
Damian war schweißgebadet. Das Hotelzimmer kam ihm heißer vor als ein Spielfeld in der glühenden Hitze von Florida. Nur mit Mühe und Not gelang es ihm, Gelassenheit zu demonstrieren und sich nicht anmerken zu lassen, dass er kurz davor war, die Nerven zu verlieren.
Er fuhr sich mit zitternden Fingern durchs Haar. »Hör zu, Carole. Dir ist bestimmt klar, dass das ein ziemlicher Schock für mich ist.«
Sie nickte. »Natürlich. Ich hatte im Gegensatz zu dir schon etwas Zeit, die Erkenntnis zu verarbeiten.«
»Dann verstehst du sicher, dass ich jetzt keine Entscheidungen treffen kann.« Er war ja noch nicht einmal in der Lage, klar zu denken!
Seine Gedanken kreisten einzig um die Ironie der Situation. Er hatte immer Vorsicht walten lassen, war stets um die Sicherheit seiner selbst und seiner Partnerinnen bemüht. Deshalb verwendete man doch Präservative?
»Verdammt!« Er ließ die Faust auf das Cocktailtischchen niedersausen, das vor ihm stand, so dass die Gläser darauf klirrten.
Carole umarmte ihn und lehnte den Kopf an seine Schulter. Zu ihrer Verteidigung musste gesagt werden, dass es keine sexuell angehauchte Berührung war, sondern bloß eine Geste, um auszudrücken, dass diese Angelegenheit sie beide gleichermaßen betraf.
Er tätschelte ihr etwas ratlos den Rücken, hatte jedoch keine Ahnung, wie er ihr helfen sollte - er wusste doch selbst nicht ein noch aus! »Ich muss gehen.«
Er hievte sich hoch. »Ich melde mich bei dir, versprochen.«
»Ich weiß. Du bist ein anständiger Kerl, Damian.«
Er musterte sie aus schmalen Augen. Ihre ruhige Gefasstheit war ihm
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