Her mit den Jungs!
Raum, den Sie gemietet haben, nicht verlässt.«
»Diskriminierung nenn ich das«, brummte Yank, während Micki sich hastig bedankte und versicherte, auf Noodle aufzupassen.
Sie wurden über Umwege in den Saal im hinteren Bereich des Restaurants geführt, den sie für die Party angemietet hatten.
Yank stolzierte voran, gefolgt von Micki und Damian, der überrascht aufsah, als Micki ihre Hand nach ihm ausstreckte, sodass er näher kommen musste.
»Es graut ihm schrecklich davor, mit ansehen zu müssen, wie Spencer Atkins Lola schöne Augen macht. Ich fürchte, er dreht gleich durch«, flüsterte Micki.
»Wundert mich nicht, dass es ihm an die Nieren geht, wenn er neben seinem Augenlicht auch noch die Frau, die er liebt, verliert.«
Damian schüttelte voller Mitgefühl den Kopf. Erst jetzt wurde ihm richtig bewusst, dass es auch in Mickis Leben derzeit nicht an Aufregung mangelte. Und trotzdem war sie für ihn da gewesen.
»Bei dir geht es im Moment ja fast genauso rund wie bei mir. Ich hatte keine Ahnung, dass Yank so unter seiner Krankheit und Lolas Fahnenflucht leidet.«
Micki hielt kurz inne, ehe sie den Raum betraten. »Er tut mir nicht Leid. Er hat Lola mehr oder weniger dazu getrieben, ihn zu verlassen. Er hat sie herumkommandiert wie eine Dienstbotin... oder eher noch wie eine Sklavin. Wenn er ihr auch nur ein einziges Mal zu verstehen gegeben hätte, wie viel sie ihm bedeutet ...«
»Die beiden haben schon ein eigenartiges Verhältnis zueinander.«
»Das kannst du laut sagen.«
»Hm. Da hattest du zusätzlich zu deiner PR-Arbeit ja wirklich einiges am Hals. Erst die Geschichte mit Yanks Augenleiden, dann wirst du von Carter abgefüllt, dein Onkel schiebt dich auf eine einsame Insel ab -«
»In Begleitung eines Baseballstars, der nichts Besseres zu tun hat, als mit mir zu schlafen, nur um sich danach in Luft aufzulösen und erst wieder bei mir aufzukreuzen, als eine andere Frau behauptet, sie erwarte ein Kind von ihm. Kommt das in etwa hin?«
Er hatte erwartet, dass ihr Tonfall irgendwann von nüchtern zu sarkastisch umschlagen würde. Doch weit gefehlt: Sie lachte.
»Was ist daran so lustig?«, wollte er wissen.
»Mein Leben hört sich an wie eine Seifenoper.«
»Und dann komme ich und mache alles nur noch komplizierter. Ich habe richtig Gewissensbisse.«
Micki lächelte unbegreiflicherweise noch immer. »Musst du nicht. Ohne dich wäre mir womöglich früher oder später langweilig geworden.«
Im Raum erhoben sich Stimmen. »Ich habe irgendwie das Gefühl, dass bei euch auch ohne mich so bald keine Langeweile aufkommt. Los, sehen wir nach, was sich da drin tut.«
Mit Damian im Schlepptau betrat Micki den wie für einen Kindergeburtstag dekorierten Saal: Von der Decke baumelten Papierschlangen, grüne und weiße Heliumballons schwebten umher und an der Wand hing ein Schild mit der Aufschrift »Happy Birthday«, das aussah, als könnte es jeden Moment abstürzen.
Damian kam nicht dazu, seiner Verwunderung über die Deko Ausdruck zu verleihen, denn Yank hielt, auf einem Stuhl in der Mitte des Saales stehend, bereits eine Rede.
»... und da ich heute Geburtstag habe - herzlichen Dank übrigens für euer zahlreiches Erscheinen - habe ich beschlossen, dass ich selbst entscheiden darf, wen ich heute um mich haben möchte und wen nicht. Und eines kann ich euch gleich sagen: Auf meiner Party kann ich auf Turteltauben verzichten!« Er deutete anklagend auf Lola und Spencer Atkins, die wohlweislich in verschiedenen Ecken standen, ob nun aus Rücksicht auf die Gefühle des Geburtstagskindes oder nicht.
Yank war krebsrot angelaufen vor Eifersucht, die Haare standen ihm wie üblich in allen Richtungen vom Kopf ab. Damian warf Micki einen Blick aus dem Augenwinkel zu. Wenn sie an der Seite eines anderen auf einer Party erschienen wäre, hätte er auch für nichts garantieren können. Schon die Vorstellung ließ ihn mit den Zähnen knirschen.
Da verlor Yank, der sich noch immer heftig gestikulierend in einer langen Tirade erging, unvermittelt das Gleichgewicht und kippte vom Stuhl, ehe ihm jemand zu Hilfe eilen konnte.
»Onkel Yank!« Wie ein Mann stürzten seine drei Nichten auf ihn zu, aber Lola kam ihnen zuvor.
»Du unverbesserlicher, launischer, alter Ochse!«, fuhr sie ihn an, ehe sie sich neben ihn kniete und ihn zu untersuchen begann. »Wo tut es weh?« Ihre Liebe und Besorgnis waren selbst für einen Außenstehenden wie Damian offensichtlich.
»Mein Bein«, ächzte der gefallene Racheengel
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