Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herbert, James - Die Brut.pdf

Herbert, James - Die Brut.pdf

Titel: Herbert, James - Die Brut.pdf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TVB1
Vom Netzwerk:
während er dies sagte, verließen ein paar schwarze Bestien das Rudel und begannen, an anderen stehengebliebenen Mauerresten nach oben zu klettern.
    Entsetzt beobachtete Pender die Tiere und ahnte, was sie vorhatten. Wenn sie hoch genug hinaufkamen und das Geschoß über ihrem schmalen Zufluchtsort erreichten, brauchten sie bloß noch die Mauer am anderen Ende der Ecke herunterzulaufen.
    Überrascht bemerkte er, dass eine der nach oben kletternden Ratten eine weiße Linie auf ihrem spitzen Kopf trug. Hatte er dieselbe Ratte vor zwei Wochen bei dem Angriff auf seinen Suchtrupp schon einmal gesehen?
    Vielleicht hatten sie deshalb überlebt. Sie waren nicht in die Kanalisation zurückgekehrt, sondern in den Wald geflohen.
    »Vic...« Pender versuchte, das Zittern in seiner Stimme zu verbergen. »Sie kommen über die anderen Mauern nach oben.« Er beobachtete, wie die Gestalt des Tutors erstarrte. »Sie müssen sich umdrehen. Vielleicht können wir sie, ehe sie hoch genug kommen, mit Steinen verjagen -
    und wenn wir sie aus der Mauer brechen müssten.«
    »Können wir nicht höher hinaufklettern?« fragte Whittaker, schloss die Augen und presste das Gesicht gegen das rauhe Mauerwerk.
    »Nein, unser Mauerstück hier endet knapp oberhalb meines Kopfes. Das letzte Stück ist brüchig. Dort kommen wir nicht weiter. Los, drehen Sie sich um. Das ist unsere einzige Chance.«
    Benommen folgte Whittaker der Aufforderung, begann aber gleich wieder zu beben, als er die umherwimmelnden Schatten am Boden und auf den Mauerresten rings um die nach oben kletternden Bestien sah. Vor seinen Füßen brach ein Stück des Zwischenbodens in die Tiefe, und mit einem Aufschrei presste sich der Tutor wieder eng an die Wand. Die herabstürzenden Gesteinsbrocken schienen das Ungeziefer noch anzustacheln, und es quiekte und kreischte noch lauter.
    Pender nahm einen losen Stein von der Mauer, die sie emporgestiegen waren, und schleuderte ihn nach dem Anführer der Bestien, nach der Ratte mit der weißen Narbe auf dem Kopf. Er hatte Glück, das Wurfgeschoß traf das Biest an der Schulter, es verlor den Halt und stürzte zu seinen Artgenossen in die Tiefe, verschwand aber dort aus Penders Blickfeld. Der Rattenfänger sammelte noch mehr Steine auf und warf sie auf die kletternden Nager.
    Auch Whittaker beteiligte sich schließlich daran, doch trafen sie nur wenige Bestien. Zusätzlich musste Pender immer wieder seine schwarzen Stiefel einsetzen, um ihre Stellung gegen die hinter dem Überhang auftauchenden Ratten zu verteidigen.
    »So geht es nicht, Pender. Wir können sie nicht aufhalten.«
    Pender begriff, dass der Lehrer recht hatte. Es waren einfach zu viele, und es gab kaum noch lose herumliegende Steine, die sie als Wurfgeschosse verwenden konnten.
    »Also gut, dann müssen wir höher hinauf.«
    »Aber vorhin haben Sie doch gesagt, die Mauern seien zu brüchig.«
    »Wir müssen es eben riskieren. Die Wände sind so weich vor Feuchtigkeit, dass es nicht schwer sein dürfte, Vertiefungen hineinzuschlagen, in denen wir beim Klettern Halt finden.«
    Whittaker schaute ihn an wie einen Geisteskranken.
    »Das ist doch nicht Ihr Ernst! Wir können uns doch nicht in der Wand festkrallen.«
    »Wir haben keine andere Wahl. Hier können wir nicht bleiben. Ich werde voransteigen müssen, denn Sie können mit Ihrer verwundeten Hand nicht viel anfangen.
    Versuchen Sie, dicht hinter mir zu bleiben. Ich werde Ihnen helfen, wo ich kann.«
    Pender kletterte auf das Mauerstück, das rechtwinklig von der Wand abstand, an der sie gelehnt hatten, und begann den Aufstieg, prüfte dabei jeden Stein, bevor er sich an ihm festhielt. Whittaker folgte seinem Beispiel.
    Bald hatte der Rattenfänger den höchsten Absatz der eingebrochenen Mauer erreicht und stand aufgerichtet vor der emporragenden Wand. Mit dem Stiefel trat er vorsichtig eine Vertiefung hinein, wobei er sich mit den Händen an der glatten Oberfläche abstützte, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Er löste den Gurt mit der leeren Pistolentasche und begann mit der Schnalle an der Wand zu kratzen. Die äußere Schicht zerbröselte zu Staub, doch das Mauerwerk darunter erwies sich als fester. Es bestand tatsächlich eine winzige Chance, dass ihr Plan zum Erfolg führen würde. Er musste nur genug Vertiefungen für Hände und Füße in die Mauer graben, dann könnten sie...
    Schlagartig schwanden all seine Hoffnungen. Oben auf der Wand tauchte ein spitzer schwarzer Kopf auf, spähte über den Rand in die

Weitere Kostenlose Bücher