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Herbert, James - Die Brut.pdf

Herbert, James - Die Brut.pdf

Titel: Herbert, James - Die Brut.pdf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TVB1
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der Tutor würde den Brocken aus Eifersucht auf ihn herabwerfen, doch seine Angst war unbegründet. Whittaker schleuderte den Stein über Penders Kopf hinweg und traf eine der emporkletternden Ratten genau im Rücken.
    Wenige Sekunden später stand Pender unterhalb vom Sitz des Tutors. Er drehte sich gerade rechtzeitig nach hinten, um sich einen der Verfolger mit einem Fußtritt vom Leib zu halten. Die Ratte überschlug sich und riss eine zweite mit sich in die Tiefe.
    Pender musterte die Mauer, auf der er stand, und war erleichtert, weil nur jeweils eine Ratte den Aufstieg versuchen konnte. Die steilen Passagen erschwerten den Mutanten die Verfolgung ihrer Opfer.
    Der Boden im Erdgeschoß war inzwischen kaum noch zu sehen, überall wimmelten die schwarzen Bestien durcheinander. Die Tiere am Fuß der Mauer richteten sich auf die Hinterläufe auf, streckten ihre Körper, sprangen ab und fielen zurück, da sie mit ihren Krallen im Mauerwerk keinen Halt fanden. Ihr wütendes Kreischen hallte durch die riesige Halle, brach sich an den Wänden und verstärkte den Lärm. Pender bemerkte, dass die Verfolger auch auf der Rückseite der Ruine einen Einlass gefunden hatten und zu den anderen Artgenossen im Erdgeschoß stießen. Es sah fast so aus, als würden sie sich in der verlassenen Ruine gut auskennen.
    Er war den ehemaligen Besitzern dankbar, dass sie Zimmer mit hohen Decken bevorzugt hatten, denn je weiter er von diesen nadelspitzen Zähnen und mörderischen Klauen entfernt war, desto sicherer fühlte er sich.
    »Wo kommen diese Teufel her, Pender?« überschrie Whittaker den Lärm. »Sie müssten doch alle tot sein.«
    »Offenbar haben nicht alle in den Kanälen gehaust«, antwortete der gejagte Rattenjäger und gab einer auftauchenden Ratte einen Tritt gegen die Schnauze. »Versuchen Sie, dieses übriggebliebene Stück Zwischenboden da drüben zu erreichen. Dort dürfte genug Platz für uns beide sein.«
    Der Tutor kletterte weiter nach oben, trat dann vorsichtig mit einem Bein auf die übriggebliebene Ecke des Bodens und prüfte erst dessen Tragfähigkeit, ehe er den Mauerrest mit seinem ganzen Gewicht belastete. Pender folgte ihm. »Trägt die Ecke uns beide?«
    »Ich denke schon. Das Stück scheint noch fest verankert zu sein.«
    Pender stieg hinüber. Der schmale Vorsprung bot nicht viel Platz, und beide Männer pressten sich dicht an die Wand.
    »Sollten uns die Mutanten bis hier herauf nachkommen, kann ich sie bequem mit einem Tritt wieder nach unten befördern!« rief Pender. »Doch es dürfte ohnehin schwierig für sie werden, den Überhang im letzten Stück der Mauer zu überwinden.«
    Als ob sie seine Worte unterstreichen wollte, versuchte eine Ratte über das vorspringende Mauerstück zu kriechen, das für einen Menschen leicht zu erklettern war, für ein kleineres Tier aber ein ernstes Hindernis bildete. Ein Teil des Mauerwerks löste sich, das Tier stürzte ins Erdgeschoß hinunter, rollte rücklings auf die Füße und schüttelte den Körper, als wäre es überrascht.
    »Hier dürften wir sicher sein«, meinte Pender.
    »Fragt sich nur, wie lange. Was ist, wenn es dunkel wird?«
    »Der Einsatzstab im Center wird vorher einen Suchtrupp losschicken. Wir werden es schaffen.« Pender hoffte, dass seine Worte dem anderen ein wenig Vertrauen gaben. »Was macht Ihre Hand?« fragte er, um das Thema zu wechseln.
    Whittaker löste die verwundete Hand von der Wand und streckte sie Pender entgegen. Der Rattenfänger runzelte die Stirn, als er die tiefen Wunden oberhalb der Handfläche sah.
    »Ich kann sie immer noch nicht bewegen. Gott, tut das weh!«
    Pender befürchtete, der Tutor könnte vor Schmerz ohnmächtig werden. Ein Sturz ins Erdgeschoß mitten unter das Ungeziefer wäre sein Ende. »Beißen Sie die Zähne zusammen! Halten Sie durch!« stieß er hervor und fühlte sich dabei unsäglich hilflos. »Man weiß, wo wir sind, und wird uns hier herausholen.«
    Er drehte sich auf dem schmalen Sims um seine eigene Achse, so dass er nun mit dem Rücken zur Wand stand und einen besseren Überblick bekam.
    »Wie viele Bestien sind da unten, Pender?« fragte Whittaker und knirschte vor Schmerz mit den Zähnen.
    »Ein paar hundert. Es kommen keine mehr herein. Ich glaube, alle sind jetzt drinnen.«
    »Genug, um uns zu töten, nicht wahr?« Eine Spur von Hysterie schwang in den Worten des Tutors mit.
    »Bleiben Sie ganz ruhig, uns wird nichts geschehen. Sie können nicht an uns heran.«
    Doch darin irrte Pender. Noch

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