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Herbert, James - Die Brut.pdf

Herbert, James - Die Brut.pdf

Titel: Herbert, James - Die Brut.pdf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TVB1
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bahnte sich Mollison den Weg durch Büsche und Unterholz und mied sorgfältig den Pfad. Die Frau würde umkehren, wenn sie die laufende Gestalt sah oder hörte. Als er sicher war, dass er sie überholt und einen guten Vorsprung hatte, benutzte er wieder den Pfad, lief aber jetzt langsamer. Schnell hatte er die ideale Stelle gefunden. Der Pfad verbreiterte sich zu einer relativ großen Lichtung, von der mehrere Wege abzweigten. Er konnte sich in den Büschen gegenüber der Einmündung ihres Pfades verstecken und sie überrumpeln. Perfekt! Er atmete heftig vom raschen Laufen und stellte enttäuscht fest, dass auch seine Erektion dadurch gelitten hatte. Ein paar schnelle Handbewegungen brachten das in Ordnung, doch dadurch atmete er wieder schneller.
    Als die Frau auftauchte, dehnten sich seine Lungen unter tieferen, dafür aber ruhigeren Atemzügen. Bei ihrem Anblick hielt er die Luft an. Das war mehr, als er hatte erwarten können: Das Weib sah auch noch fantastisch aus. Obwohl sie noch ein gutes Stück entfernt war, erkannte er, dass sie eine fabelhafte Figur hatte: rundlich zwar, aber nicht fett, kurze braune Haare und gutgeformte Beine. Vielleicht Ende Zwanzig, höchstens Anfang Dreißig? Schwer zu sagen auf diese Entfernung, aber mit Sicherheit nicht älter. Er war fest überzeugt, dass sie hübsch war.
    Die Frau hatte jetzt die Lichtung erreicht, blieb aber unverhofft stehen. Hatte sie ihn gesehen? Nein, unmöglich, seine Deckung war zu gut. Außerdem schaute sie nach links und schien zu lauschen. Zum Teufel, sah die Frau gut aus! Dies war ein zusätzlicher Reiz. Wann traf man schon mal so ein Prachtweib? Er durfte sie einfach nicht entkommen lassen, im Gegenteil, er würde ihr das ganze Programm bieten.
    Mühsam kontrollierte er seine steigende Erregung, zog sich die Trainingsjacke über den Kopf und legte sie hinter sich auf den Boden. Durch das Geäst sah er, dass sie näher kam. Er befeuchtete sich die Lippen und schluckte aufgeregt seinen Speichel hinunter. Wieder blieb sie stehen, und diesmal hörte auch er das Rascheln im Unterholz links von ihr. Mollison runzelte die Stirn und spähte in das Dickicht. Da drin musste ein Tier sein.
    Nun geh schon weiter, du dumme Kuh, es tut dir schon nichts! Er zog die Hose herunter. Die Gummizüge an den Beinen verfingen sich an seinen Turnschuhen. Verdammt, ausgerechnet jetzt! Keine Zeit, sie abzustreifen.
    Keine Minute mehr, und sie würde einen der abzweigen-den Pfade erreichen.
    Sein ganzer Körper bebte nun voller Erregung, und ein leichter Schweißfilm bedeckte seine gut entwickelten Muskeln. Er richtete sich auf, fiel aber gleich wieder zu-rück. Seine Hose hatte sich in einer Wurzel verfangen.
    Spitze Äste schrammten über seine Pobacken. Er zwang sich aufzustehen, achtete nicht auf die harten Zweige und scharfkantigen Blätter. Sie hatte ihn sicher gehört!
    Er sprang aus seinem Versteck, streckte die Arme aus und spreizte die Beine, soweit es ihm die Trainingshose um seine Knöchel erlaubte, ein breites Grinsen im Gesicht, das vorgereckte Becken ein deutlicher Blickweiser auf das, was sie sehen sollte.
    Sie war verschwunden. Er sah gerade noch ihre Gestalt einen der Pfade hinuntereilen.
    Seine Verwunderung wich einem Wechselbad von Enttäuschung, Wut und Frust. Verbittert schaute er an sich hinunter und fluchte. Sie konnte doch nicht derart schnell auf den Lärm reagiert haben, den er durch sein Stolpern verursacht hatte. Plötzlich hörte er wieder dieses andere Geräusch, das von der gleichen Stelle zu ihm herüberdrang. Das Laub raschelte, als bewegte sich etwas hindurch. O Gott, da hielt sich noch jemand versteckt.
    Er zog die Hose hoch, bückte sich nach seiner Jacke und rannte in entgegengesetzter Richtung davon.
    Die Kinder schnatterten aufgeregt, während sie die Fang-netze an den langen Griffen ins trübe Wasser senkten.
    Ein Schulausflug zum Epping-Forest-Schutz-Zentrum fand nur selten statt, und deshalb war das ein besonderes Vergnügen. Höchstens elf Jahre alt, hatten nur die wenigsten tatsächlich etwas vom Anschauungsunterricht über das Leben der Tiere in der Wildbahn, doch weil die Waldbewohner durch die Zivilisation in ständig wachsendem Maß bedroht wurden, hielt man diese Art von Unterricht zumindest für eine gute Methode, den Kindern Respekt vor der Natur beizubringen. Darum nannte man die Institution auch Waldschutz-Zentrum und nicht einfach Natur-Zentrum. Außer der Aufgabe, den Schülern der Grundschulen und Colleges ein Basiswissen

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