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Herbert, James - Die Brut.pdf

Herbert, James - Die Brut.pdf

Titel: Herbert, James - Die Brut.pdf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TVB1
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erhöhter Alarmbereitschaft. Gazelle-Hubschrauber überflogen den Wald dicht über den Baumwipfeln und kontrollierten das Gebiet. Chieftain-Panzer waren aufgefahren und hatten ihre Flammenwerfer und Kanonen drohend auf den Wald gerichtet, bereit, beim ersten Befehl sofort vorzurollen.
    Das einzige bewohnte Stück Land in der abgeriegelten Region war das Conservation Center. Auf seinem kleinen Parkplatz drängten sich die Fahrzeuge von Militär, Polizei und Ratkill-Leuten, und im Haupthaus herrschte rege Betriebsamkeit. Niemand durfte die >verbotene Zone< ohne Armee-Eskorte betreten, und das gleiche galt beim Verlassen des Centers. Acht Fahrzeuge der Waldfeuerwehr standen auf der Hügelkuppe an der Straße nach High Beach und spähten wie mechanische Saurier in das Tal hinunter. Panzerspähwagen holperten ständig über Lichtungen und schmale Waldpfade. Ihre Insassen, die sich hinter den dicken Metallplatten sicher und geschützt fühlten, hielten Ausschau nach verirrten Spaziergängern oder lebensmüden Zivilisten, die die Warnungen einfach ignorierten und durch die Absperrung schlüpften - was gelegentlich vorkam. Warum jemand, der die Gefahr kannte, so etwas tat, überstieg das Begriffsvermögen der Soldaten, doch aus Erfahrung wussten sie, dass man den Schwachsinn gewisser Individuen niemals unterschätzen durfte.
    In den vergangenen zwei Tagen nach dem Massaker hatte man weitere scheußliche Entdeckungen machen müssen. Am äußersten Rand eines abgelegenen Feldes stieß man auf die Überreste eines völlig zerfetzten Zeltes, dessen Wände riesige getrocknete Blutflecke aufwiesen.
    Auf dem Boden fand man die Überreste der vermissten Jungen aus dem Barnardo-Waisenhaus und ihres Erziehers, auf einer Lichtung nicht weit von der Straße dann Skelett-Teile eines Liebespaares. Der braune Wagen des Pärchens parkte in einem Waldweg. Auf einem der wenigen Teiche, an denen Angeln erlaubt war, trieb ein leeres Ruderboot, auf dessen Boden noch die Angelrute und die belegten Brote des vermissten Anglers lagen. Auf einer Straße stand ein leerer Lastwagen mit offenem Führerhaus, als wäre der Fahrer herausgeklettert, um ein Hindernis von der Straße zu räumen oder ein Tier wegzuscheuchen - manchmal wanderten Rinder über die Wald-straßen zu saftigeren Weideplätzen. Man fand ein brandneues Fahrrad, fing ein gesatteltes, aber reiterloses Pferd ein, entdeckte ein leeres Haus mit blutverschmierten Wänden und Böden.,
    Trotz häufig wiederholter Warnungen über Rundfunk, Lautsprecherwagen und persönlich weitergegebener Information hatte es sich als unmöglich erwiesen, alle Menschen zu erreichen. Es blieben immer einige übrig, die von nichts wussten. Die meisten Bewohner verließen die Gefahrenzone freiwillig, nur ein paar alteingesessene Bauernfamilien musste man mit Nachdruck >überreden<, ebenso einige der reichen Grundbesitzer, die sich einbildeten, ein paar mickrige Ratten könnten ihnen nichts an-haben. Es gelang schließlich, die Waldregion zu evakuieren, und die Ausrottung der Plage konnte beginnen.
    Der Wald lag stiller da als je zuvor, das darin lebende Wild witterte die Gefahr und verkroch sich. Die Sonne schien hell auf die grünen Wiesen und brachliegenden Felder, doch die Herbstkühle raubte ihren Strahlen die Wärme. Die Landschaft hielt den Atem an.
    Pender gab das Pulver löffelweise in das Loch, wobei er sorgsam darauf achtete, dass es nicht durch einen Wind-stoß in sein Gesicht geblasen wurde. Der Staub könnte leicht durch das Atemgitter der dicken Plastiksichtscheibe in seinen Helm dringen, den er wie den Anzug zum Schutz gegen Rattenangriffe trug. Auch die Männer seiner Gruppe trugen silbergraue Schutzanzüge aus Textil-und Metallfasern. Die Helme mit ihren Sichtscheiben aus Plastik verliehen den Männern ein fremdes, drohendes Aussehen, doch war jeder überzeugt, dass keine noch so scharfen Zähne ihre >Rüstung< durchdringen konnten.
    Pender fluchte über die unförmigen Handschuhe, hatte aber nicht die geringste Lust, sie abzulegen. Nur wenige Fuß entfernt in dem Erdstollen, den er gerade mit dem endgültigen Verschließen präparierte, konnte eine mutierte Ratte lauern, um ihm im nächsten Moment die Finger abzubeißen. Das Loch schien kaum groß genug, um eine Riesenratte aufzunehmen, doch der Plan, den Whittaker vor ihm ausgebreitet hatte, verzeichnete darunter einen Abwasserkanal. Daher ging er kein Risiko ein. Aus dem Erdgang führte eine deutliche Spur, die bewies, dass die Ratten ihn als

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