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Herbert, James - Die Brut.pdf

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Titel: Herbert, James - Die Brut.pdf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TVB1
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Zugang benutzten.
    Er schüttelte das Pulver von dem langstieligen Löffel und wischte ihn im Herausziehen am feuchten Erdreich ab, nahm einen Erdklumpen von dem kleinen Haufen neben dem Loch und stopfte ihn mit der Grasnarbe nach unten in das Loch, damit das Pulver im Gang nicht von der lockeren Erde verschüttet wurde. Dann richtete er sich auf. »Okay, Joe, mach es dicht.«
    Joe Apercello, ein Kollege von Ratkill, trat zu ihm. In der Hand hielt er eine große Büchse mit bereits angerührtem, schnell trocknendem Zement. Einige Sekunden lang kämpfte er mit dem dicht schließenden Deckel. Dann machte er Anstalten, den Handschuh auszuziehen.
    »Laß ihn an, Joe«, schnappte Pender.
    Der Mann zuckte mit den Schultern und streifte den Handschuh wieder nach oben. »Das ist immer so mühselig mit den Dingern«, murrte er.
    »Ohne Finger dürfte es noch wesentlich mühseliger sein«, knurrte Pender.
    Mit einem Schmatzen öffnete sich der Deckel, und Apercello verteilte eine dicke Schicht der zähen Masse mit einem Spachtel über dem Loch. Das Verschließen der Schlupflöcher mit Zement war eine zusätzliche Vorsichtsmaßnahme. Normalerweise hätte Erde völlig ausgereicht, weil schon das Pulver eine tödliche Hemmschwelle bildete. Doch wollte man diesmal allen Eventualitäten vor-beugen. Die mutierten Ratten durften nie mehr unterschätzt werden.
    Vic Whittaker hatte die Karte der Kanalisation vor sich auf den Waldboden gelegt und markierte auf ihr mit einem Filzstift die genaue Position des versiegelten Schlupfloches. »Das ist heute Morgen schon das fünfte«, bemerkte er zufrieden. »Der Kanal verläuft schnurgerade nach...« Er deutete mit dem Arm in die Richtung.
    »...Nordosten.« Dann schaute er hoch und fuhr fort:
    »Seit dem Bau des Kanals hat das Unterholz sicher das ganze Gebiet überwuchert. Es dürfte schwierig werden, dort drinnen Schlupflöcher zu finden.«
    »Wahrscheinlich werden wir eine ganze Anzahl Löcher übersehen«, meinte Pender, »doch das ist nicht so tragisch. Wenn die Pumpen erst mal das Gas in die Hauptausgänge blasen, haben die Ratten kaum noch eine Chance zu entkommen. Sie werden verenden, ehe sie merken, woran. Unsere Aufgabe dabei ist, möglichst alle Trümpfe in diesem Spiel in die Hand zu bekommen.«
    Whittaker nickte. Die Bewegung war unter dem Helm kaum wahrzunehmen. Er erhob sich und legte die Karte so zusammen, dass sie nur noch den vor ihnen liegenden Geländeabschnitt zeigte. »Glauben Sie, dass wir bis morgen fertig sind?« fragte er.
    »Wir müssen, weil wir...« Pender runzelte die Stirn.
    »Captain, sagen Sie Ihrem Mann, er soll sofort den verdammten Helm wieder aufsetzen.« Er deutete auf einen Soldaten, der sich mit dem Ärmel über die Stirn wischte.
    Der Captain lief hinter seiner Sichtscheibe rot an. »Sie da, setzen Sie sofort das Ding auf!«
    Der erschrockene Soldat stülpte sich hastig den Helm über den Kopf. »Verzeihung, Sir, aber darunter ist's so verdammt warm«, murmelte er lahm.
    Captain Mather ließ seinen Blick über die kleine Truppe wandern, die um Pender, Whittaker und Apercello einen Halbkreis bildete. Auf einer nahegelegenen Lichtung stand mit brummendem Motor ein Armeelastwagen, bereit, beim kleinsten Anzeichen von Gefahr los-zufahren. »Ihr alle kennt das Risiko«, sagte der Captain.
    »Also keinerlei Dummheiten mehr, Herrschaften, klar?«
    Er erwartete und erhielt auch keine Antwort und drehte sich zu dem Rattenfänger um. »Entschuldigen Sie, Mr.
    Pender, es wird nicht wieder vorkommen.«
    »Das müsste genügen, Luke«, rief Apercello gedämpft und strich den Zement glatt. »Hier kommt kein Ratten-schwanz mehr heraus.«
    »Schön.« Pender nahm den Behälter mit dem Cyanid-pulver auf. »Weiter geht's.«
    Sie rückten vor, traten mit ihren schweren Stiefeln das Unterholz flach und hielten die Helme vornüber gesenkt, um den Boden vor sich nach Spuren abzusuchen. Der Senior-Tutor schloss zu Pender auf. Zu beiden Seiten gingen die Soldaten in einer auseinandergezogenen Kette vor.
    Sie interessierten sich weniger für Spuren, sondern achteten besonders auf möglicherweise drohende Gefahren.
    »Sie meinten eben, wir müssten unbedingt bis morgen fertig sein«, sagte Whittaker.
    »Ja, wir können nicht darauf hoffen, dass sie noch länger da unten bleiben«, erklärte Pender. »Wir haben Löcher gebohrt und Mikrophone hinuntergelassen, daher wissen wir jetzt mit Sicherheit, dass sie dort sind. Ich habe mir selbst die Kopfhörer übergestülpt - es war

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