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Herbst - Ausklang (German Edition)

Herbst - Ausklang (German Edition)

Titel: Herbst - Ausklang (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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diese Witzbolde?«
    »Das ist Jas«, teilte ihm Lorna mit, womit sie seinen Verdacht bestätigte. Sie schien sich geradezu zwingen zu müssen, den Namen auszusprechen. »Und dieser andere nutzlose Wichser ist Mark Ainsworth.«
    Aus der Richtung des brennenden Wohngebäudes ertönte eine weitere Explosion, diesmal so heftig und laut, dass Michael spürte, wie der Boden unter seinen Füßen erzitterte.
    »Wo sind denn deine Spielkameraden, Jas?«, fragte Caron bewusst feindselig. »Seid ihr zwei ganz allein? Haben sie euch alle im Stich gelassen?«
    Ihr war nicht bewusst, wie nah sie der Wahrheit damit kam.
    »Sie sind weg, die wertlosen Dreckschweine«, gestand Jas, bevor er hinzufügte: »Und so wie es aussieht, haben sie euren Platz auf dem letzten Boot eingenommen, das zu eurer ach so tollen Insel gefahren ist.«
    Michael taumelte angesichts der Worte. Er hatte das Gefühl, einen Schlag in die Magengrube bekommen zu haben. Schlimm genug, dass er hier gestrandet war, aber die Vorstellung, dass die Freunde dieses skrupellosen, mordenden Wichsers – wahrscheinlich dieselben Scheißkerle, die für den Ärger in der Burg gesorgt und das Leben aller in Gefahr gebracht hatten – nach Cormansey gelangt waren, während ihm das nicht gelungen war, empfand er als unerträglich. Er drängte sich an den anderen vorbei und stürzte sich auf Jas, womit er den Kerl überraschte. Michael packte ihn am Kragen und drängte ihn gegen das Fenster eines Bioladens zurück. Drinnen begann sofort eine Leiche, gegen die Scheibe zu hämmern. Einen Moment lang wirkte Jas besorgter über den Toten hinter ihm als über Michael.
    »War das dein Werk im Jachthafen?«, verlangte Michael zu erfahren. »Hast du all die Boote zerstört?«
    »Und wenn’s so wäre?«
    Michael erhielt keine Gelegenheit, etwas zu erwidern. Jas erwies sich als zu stark für ihn. Der Mann war kräftig gebaut und wütend. Er drängte Michael zurück, stieß ihn zu Boden und richtete das Gewehr auf sein Gesicht.
    »Sei nicht dumm, Jas!«, brüllte Lorna und versuchte, ihn wegzuziehen. Michael rappelte sich auf die Füße, aber Jas griff ihn erneut an, diesmal mit einem Beinfeger. Michael landete schmerzhaft auf dem Rücken. Die Luft wurde ihm aus den Lungenflügeln gepresst. Lorna schob sich zwischen die beiden Männer, als Jas ein drittes Mal auf ihn losgehen wollte.
    »Hör auf, Jas«, meldete sich Ainsworth zu Wort, wenngleich erfolglos.
    »Lass ihn«, forderte Lorna. »Du bist ein dämliches Arschloch, Jas. Auf der Insel wartet sein Kind darauf, geboren zu werden. Du hast ihm die letzte Chance genommen, dorthin zu kommen.«
    »Hier ist er besser dran«, gab Jas zurück, als Ainsworth ihn wegzuziehen versuchte. »Und das Kind ist ohnehin so gut wie tot.«
    Michael stöhnte vor Wut und Schmerzen und stand wieder auf. Lorna versperrte ihm den Weg, hielt ihn davon ab, sich Jas zu nähern.
    Eine Leiche streifte Jas. Er versuchte, das Gewehr durchzuladen, aber seine Hände zitterten. Stattdessen schwang er die Waffe herum und knüppelte den stolpernden Kadaver weg von sich.
    »Ihr haltet mich alle für eine Art Verbrecher«, sagte er, startete einen neuen Versuch, das Gewehr durchzuladen und blickte in die verängstigten Gesichter, die ihn anstarrten – Menschen, die er früher einmal als Freunde betrachtet hatte. »Das bin ich nicht. Ich wollte nicht, dass irgendetwas davon geschieht. Und auch wenn ihr das denkt, ich habe Jackson nicht umgebracht, ich schwör’s ...«
    Er verstummte, als ein weiteres donnergleiches Geräusch durch die Luft hallte. Kurz dachten mehrere der Überlebenden, es könnte der zurückkehrende Helikopter sein, dann jedoch wurde klar, dass es sich um etwas völlig anderes handelte. Howard wich einige Schritte zur Hauptstraße zurück, mied dabei weitere Kadaver und sah, dass eine wallende Wolke aus Staub und Rauch auf sie zurollte. Die Luft fühlte sich heiß und trocken an. War ein Teil des Wohngebäudes eingestürzt? Es ließ sich unmöglich sagen, aber die Flammen breiteten sich rasch aus. Durch den Rauch konnte er weitere Tote sehen, die ungebrochen vorwärtswankten. Die Vordersten fingen Feuer, bevor sie die brennenden Wohnungen erreichten.
    Harte und Kieran kamen aus dem Chaos auf ihn zugerannt. »Wir müssen hier weg«, brüllte Harte, der sich Tränen aus den Augen wischte. »Die ganze verdammte Ortschaft geht in Flammen auf.«
    Jäh verstummte er, als er den Ausdruck in Howards Gesicht bemerkte.
    »Harte ...«, setzte Howard an.
    »Was

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