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Herbst - Ausklang (German Edition)

Herbst - Ausklang (German Edition)

Titel: Herbst - Ausklang (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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dagegen. Die Tür gab nach. Er flog hindurch, landete auf Händen und Knien mitten in einem kleinen Geschäft. Geschlossene Rollläden verdeckten die meisten Fenster, dennoch konnte er genug sehen. Ausgang durch den Souvenirladen , dachte er, als er sich aufrappelte, die Tür schloss und sie verriegelte. Er lief zum anderen Ende des überfüllten Raums, wich dabei Verkaufsständern mit Schlüsselanhängern, Tassen, Plüschspielzeug und ähnlichem nutzlosen Kram aus, dann schob er eine andere Tür auf und stürzte hinaus in Tageslicht.
    Er stand am Rand eines weitläufigen Hofs innerhalb der Burgmauern und blickte den Lauf eines Gewehrs entlang.
    »Hübsches Feuerwerk«, meinte der Mann, der auf ihn zielte. »Wer zum Henker bist du?«
    »Ich bin Alan Jackson«, antwortete er außer Atem. »Und ich hatte einen beschissenen Tag. Was dagegen, wenn ich reinkomme?«

2
    Die Mauern der Burg erwiesen sich als praktisch unüberwindlich, und die thronende, erhöhte Lage auf der Kuppe der natürlichen Erhebung war ideal. Die Toten konnten sich dem Bauwerk nicht nähern, abgesehen von einem ungleichmäßigen Rinnsal, einer bizarren Zeitlupenkolonne, die sich unermüdlich die Straße vom Parkplatz herauf zu der Brücke und dem undurchdringlichen Holztor schleppten, wo sie eine reglose Ansammlung zunehmend verwesten Fleisches bildeten. Die Unschönheit, dass sich ein paar Hundert in der Nähe aufhielten, war nichts im Vergleich zum ständigen Albtraum von mehreren Tausend, an den sich Jackson gewöhnt hatte.
    Im Inneren entpuppte sich die einst prunkvolle, uralte Festung als weniger beeindruckend. Die Außenmauer und das Torhaus stellten die ältesten Teile der noch erhaltenen Anlage dar. Einige Innenmauern glichen nur noch bröckeligen Steinhaufen, im Lauf der Jahrhunderte von Witterungseinflüssen zur Kapitulation gezwungen. Entlang der gesamten östlichen Außenmauer, mehrere hundert Jahre neuer aber in kaum besseren Zustand, befanden sich die Überreste einer Reihe von kleinen Gebäuden. Was einst Stallungen, eine Bäckerei, eine große Halle, Unterkünfte und verschiedene sonstige Räume gewesen waren, präsentierte sich mittlerweile als offene Flächen ohne Dach. Einige waren von den letzten Besitzern des Anwesens einem neuen Zweck zugeführt worden, entweder gestützt oder völlig durch neue, nicht zum Umfeld passende Konstruktionen ersetzt, um eine Reihe miteinander verbundener Räumlichkeiten zu bilden: einen L-förmigen Ausstellungsbereich, ein Museum mit einem kleinen Klassenraum in einer Ecke, ein davon abzweigendes Café mit einer kleinen, aber einigermaßen gut ausgestatteten Küche, und am Ende der Andenkenladen, durch den Jackson so dramatisch und unangekündigt aufgetaucht war.
    Jackson verbrachte viel Zeit auf dem Dach des Torhausturms und blickte über die Zinnen wie ein mittelalterlicher Herr über das Anwesen. Er fühlte sich, als würde er belagert. Die Toten scharten sich weiter ringsum, warteten am Horizont wie eine keimverseuchte Armee aus alten Zeiten, bereit zum Angriff. Nur wusste er, dass die Kreaturen nicht angreifen konnten. Vorläufig.
    Kieran Cope, der Mann der Jackson ein Gewehr vors Gesicht gehalten hatte, als er ursprünglich eingetroffen war, wurde zu seinem Soldaten. Kieran war groß, schlank und kleidete sich völlig anders als Jackson. Statt der praktischen, widerstandsfähigen Kleidung, die Jackson immer trug, bevorzugte Kieran Jeans, T-Shirts, Kapuzenpullover und Jacken. Er war von Anfang an hier gewesen, weshalb ihm bislang die Unbilden erspart geblieben waren, die Jackson draußen in freiem Gelände erlebt hatte. Kieran erinnerte kaum an einen der wenigen verbliebenen Überlebenden einer weltweiten Apokalypse, sondern eher an einen Studenten, der gerade von einem Abend im Pub zurückgekehrt war.
    Jacksons Ankunft hatte die sinkende Moral der Handvoll Leute wiederbelebt, die Cheetham Castle bereits zu ihrem Heim gemacht hatten. Neben Kieran gab es noch zwei andere, wenngleich es ursprünglich drei gewesen waren.
    Vor der Apokalypse hatte Melanie Hopper drei Jobs bewältigt – einen als Reinigungskraft, zwei in Bars in der Gegend, größtenteils unangemeldet und bar bezahlt, um nicht über die Sozialhilfeschwelle zu geraten, damit sie ihre Gemeindewohnung nicht verlor und trotzdem an den meisten Abenden zum Trinken losziehen konnte. Als alle anderen gestorben waren, hatte sie gerade im Museum Staub gesaugt und erst einen halbe Stunde nach dem Ereignis etwas bemerkt, als sie die Musik

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