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Herbst - Läuterung

Herbst - Läuterung

Titel: Herbst - Läuterung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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selbst mögen für uns nicht mehr sehr gefährlich sein, aber es sieht so aus, als ob wir immer noch eine Bedrohung für sie sind ...«
    »Kommen Sie schon, wir werden sie jetzt einfach ...«
    »Warten Sie!«, rief Michael und packte Stayt am Arm. »Immer mit der Ruhe. Wir haben sie beunruhigt. Wir wissen nicht, wie sie reagieren werden, wenn wir nur ...«
    »Das reicht mir jetzt!« Stayt schob sich ungeduldig, aber auch eifrig darauf bedacht, die Aufgabe zu erledigen, an Michael vorüber, hob sein Schwert und drängte sich in den Laden.
    Die beiden Leichen stolperten ein wenig nach vorne und blieben dann stehen.
    »Vorsichtig ...«
    Stayt hörte ihm nicht zu. »Sehen wir, dass wir das ein für alle Mal hinter uns bringen.« Als er zur Rückseite des Ladens marschierte, warf sich die nächstehende Leiche auf ihn und überrumpelte ihn. Stayt konnte nicht rechtzeitig reagieren und spießte die Kreatur auf seinem ausgestreckten Schwert auf. Doch diese griff nach seinen Schultern, riss sich dabei selbst voran, zerrte sich weiter auf die antike Waffe hinauf und trieb die Klinge durch ihr Kreuz hindurch. Stayt verblüffte die Schnelligkeit des Leichnams und konnte nicht in vollem Umfang erfassen, was vor sich ging, bis seine rechte Hand und der Unterarm tief in der verwesenden Brusthöhle des grotesken Kadavers verschwunden waren. Er begann zu würgen; es war abscheulich, das kalte, faulende Fleisch zu fühlen und der Gestank, der davon entströmte, war abscheulich.
    »Nehmen Sie das verdammte Ding von mir herunter!«, brüllte er, als er den Körper mit seiner linken Hand von sich wegdrückte und darum kämpfte, den rechten Arm zu befreien. Die Kreatur begann, mit ihren Armen um sein Gesicht herumzurudern und versuchte, ihn wieder zu packen. Die andere Gestalt drängte sich vorbei und stürzte auf Michael zu. Als sich Stayt aus dem Griff seines Angreifers herausgewunden und die leere Hülle nach hinten quer über den Raum bis hin zum Fenster getreten hatte, begann Michael, wiederholt in das Gesicht des ihn angreifenden Leichnams zu schlagen. Jeder feste Treffer ließ den Kopf der Kreatur nach hinten auf die schwachen Schultern schnellen, sofort wieder zurückprallen und nach vorne herabhängen. Er attackierte immer wieder und mit jedem Mal verschlechterte sich der Zustand, in dem sich der Kopf befand, weiter. Die Gesichtszüge wurden unkenntlich und verschwommen, als kaltes, geronnenes Blut, fettiges Fleisch und morsche Knochen gemeinsam zermalmt wurden. Durch Risse in der schwachen und verrotteten Haut wurden die Wangen- und Kieferknochen freigelegt und Michael hoffte, dass durch die beständigen Schläge endlich die widerwärtigen Gehirnreste der Kreatur zertrümmert werden würden. Stayt, dem es nun gelungen war, den ersten Leichnam zu Boden zu werfen und seinen Schädel zu zerbrechen, indem er auf dem Kopf herumtrampelte, packte die zweite Gestalt am Kragen und riss sie von Michael weg.
    »Die knöpfe ich mir vor«, keuchte er, als er das Schwert hob und schräg durch das Gesicht des Leichnams, von unterhalb der linken Wange bis kurz über das rechte Ohr, schnitt.
    So rasch, wie sie begonnen hatte, hörte die fieberhafte Aktivität im Laden wieder auf. Beide Männer, die durch das Zusammenspiel ihrer Nerven und den unerwarteten körperlichen Kraftaufwand schwer atmeten, standen Seite an Seite und blickten auf den grauenhaften Haufen aus Überresten, der vor ihren Füßen lag.
    »Das beantwortet uns einige Fragen, was?« Michael rang nach Luft.
    »Ist das so?«
    »Ich nehme es an. Zunächst einmal beweist es, dass sie nicht einfach aufgeben und umkippen werden. Die zwei da sind mit viel Gewalt – wie immer – auf uns losgegangen. Der Unterschied war nur, dass sie sich mehr beherrschen konnten als üblich. Sie gingen uns aus dem Weg, dann nahmen wir ihnen ihre Chancen weg und drängten sie in eine Ecke. Es hieß für sie, entweder uns anzugreifen oder angegriffen zu werden.«
    »Glauben Sie das wirklich?«
    »Das ist die einzige Erklärung, die mir einfällt.«
    »Also müssen wir so was jetzt jedes Mal, wenn wir ihnen gegenüberstehen, durchmachen?«
    »Vermutlich.«
    »Wir sollten das den anderen erzählen.«
    Stayt drehte sich um, rannte aus dem Laden und ließ Michael hinter sich, der immer noch auf das blutige Chaos am Boden starrte. Dann bückte er sich, ergriff so viele Körperteile wie er tragen konnte, und zerrte sie auf die Straße hinaus.

31
    Etwa in der Mitte des Nachmittags hatte sich wieder

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