Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herbst - Läuterung

Herbst - Läuterung

Titel: Herbst - Läuterung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
Vom Netzwerk:
gegen das Fenster klapperte.
    »Vorwärts«, murmelte Stayt, als er die jämmerliche Gestalt beobachtete, »erledigen wir die hier.«
    Michael nickte zustimmend und Harry – mit dem Schwert bewaffnet – begann unverzüglich wieder an der Tür zu ziehen und dagegen zu stoßen. Sie wurde durch die vertrocknete Gestalt einer Leiche und einen ungekippten Einkaufswagen blockiert. Die Türangeln hatten sich durch den wochenlangen Nichtgebrauch verkeilt. Es brauchte die ganze Kraft beider Männer, um eine Öffnung zu schaffen, die groß genug war, damit Stayt nach innen gelangen konnte. Während er beklommen über seine Schulter in die Dunkelheit hinter sich starrte, arbeitete er rasch daran, die Behinderung zu entfernen und die anderen hineinzulassen.
    Die drei Männer standen, jeder mit einer behelfsmäßigen Waffe, knapp vor dem Eingang des Ladens, der durch die Scheinwerfer erhellt wurde. Der Leichnam, der sich nahe am Fenster befand, begann geräuschvoll zu klappern und in ihre Richtung zu stolpern.
    Michael packte mit seiner behandschuhten Hand den verseuchten Kopf, stieß die Leiche von sich und rammte sie gegen die nächste Wand, wobei es ihm gelang, sie zwischen einem hohen Wasserspender und einem metallenen Zeitschriftenständer einzukeilen. Er versenkte das Ende einer bereits blutigen Brechstange, die er schon den ganzen Nachmittag mit sich trug, in die linke Schläfe des Leichnams, zog sie rasch wieder heraus und beobachtete, wie der Körper schwerfällig zu Boden rutschte.
    Er drehte sich – völlig außer Atem – zu seinen beiden Begleitern um, während er die Brechstange an der Rückseite seiner Overallhose abwischte.
    »Sehen Sie sich das mal an, ja?«, flüsterte Peter Guest nervös. Er wies tiefer in die Dunkelheit auf der anderen Seite des ausgedehnten, rechteckigen Kaufhauses. Das gegenüberliegende Ende des Gebäudes schien voll beständiger, schlurfender Bewegung zu sein. Es war unmöglich, im Halbdunkel mit Sicherheit zu sagen, wie vielen Leichen sie nun gegenüberstanden.
    »Was schlagen Sie vor?«, wollte Stayt wissen und trat etwas nach vorne. Bislang hatten sie es noch nicht mit mehr als zwei oder drei Leichen auf einmal zu tun bekommen. »Sollen wir zuschlagen und abwarten, wie viele wir von ihnen beseitigen können, oder ...«
    Eine der Leichen kam in seine Richtung. Die anderen, die durch diese Bewegung angespornt wurden, folgten ihm.
    »Was zum Teufel ...«, murmelte Guest, als etliche Leichen auf sie zustolperten und sich beinahe wie ein Rudel mit verstörender Geschwindigkeit bewegten. Das Gebäude wurde von plötzlichem Lärm erfüllt, weil die schwerfälligen Toten mit dem Inventar, den Armaturen und miteinander zusammenprallten, als sie sich in die Richtung der Überlebenden schleppten.
    »Verteilen!«, schrie Michael, da er befürchtete, im Gewühl möglicherweise von Stayts Schwert getroffen zu werden, das zwangsläufig weit ausschwang. »Verteilen und die verdammten Dinger schlagen, bis keines mehr von denen aufrecht steht!«
    Er hob die Brechstange und rannte tiefer in das Gebäude hinein, bis er den ersten Leichnam erreichte. Mit einer einzigen, fließenden Bewegung schwang er die Brechstange nach oben, trieb sie durch den Kopf der Kreatur hindurch und schob sie ihr durch das Kinn bis tief in das verwesende Gehirn hinein. Als die Leiche erschlaffte und sich nicht mehr bewegte, senkte er die Hände und ließ den Körper von der Stange auf den Boden rutschen.
    Zu Michaels rechter Seite schlitzte Stayt mit bereits altbekannter Grausamkeit und Entschlossenheit eine Bresche durch die Menge. Links hinter ihm schlug sich Peter Guest durch. Er hatte es bisher geschafft, nahezu jegliche direkte Auseinandersetzung mit den Leichen zu vermeiden, doch unversehens gab es dazu keine Möglichkeit mehr. Er trug einen Kricketschläger und verfluchte seine dumme und ungeeignete Waffenwahl.
    »Was soll ich tun?«, kreischte er verzweifelt, als der nächste Leichnam nach ihm schlug. Er hatte nicht wirklich damit gerechnet, eine Antwort zu bekommen, doch mitten aus dem engen Getümmel und Chaos erhielt er gleich zwei.
    »Verdammt noch mal – draufschlagen!«, rief Stayt.
    »Und verdammt noch mal so lange draufschlagen, bis sie sich nicht mehr bewegen!«, brüllte Michael, während er gerade zum Schlag gegen zwei andere Leichen ausholte. »Tun Sie es einfach!«
    Guest hielt mit halbgeschlossenen Augenlidern seinen Kricketschläger unwillkürlich so, wie er es mitten an einem Sonntagnachmittag während

Weitere Kostenlose Bücher