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Herbst - Stadt

Herbst - Stadt

Titel: Herbst - Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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wachsende Horde zu bahnen. Cooper wollte ihn wieder nach hinten ziehen, doch der andere Soldat schwang immer noch wütend seine Fäuste und schlug sich einen Weg durch die verwesenden Horden, die seiner verhältnismäßig großen Stärke nur wenig entgegenzusetzen hatten.
    Rasch hatte er sich durch den größten Teil der Kadaver gekämpft und einen Bereich erreicht, wo sich wesentlich weniger davon befanden. Cooper war immer noch umzingelt und sah, als er einen Blick über seine Schulter warf, dass der Transporter von weiteren der abscheulichen Gestalten verschluckt wurde.
    Thompson war sich offenbar bewusst geworden, dass der Rückweg zum gepanzerten Fahrzeug abgeschnitten worden war und teilte noch ein paar wahllose Hiebe nach den Leichen aus, bevor er sich einen Weg durch die Horden bahnte und tiefer in die Schatten der Innenstadt rannte.
    »Mist«, schnappte Cooper. Der Transporter schob sich bereits durch die wachsende Ansammlung und fuhr davon, während das Dröhnen des leistungsstarken Motors die kalte Nachmittagsluft erfüllte. Als die Maschine sich bewegte, schleppten sich immer mehr und mehr der toten Menschenhüllen hinterher. Die Situation war gefährlich unberechenbar und Cooper wusste, dass die anderen nicht warten oder versuchen würden, Thompson und ihn aufzusammeln. Ihre einzige Priorität bestand nun darin, in den Stützpunkt zurückzukehren und Bericht zu erstatten. Es war nicht wichtig, wie vielen von ihnen die Rückkehr gelang, denn solange irgendwer zurückkehrte, war das Ziel der Mission erreicht.
    Cooper blickte zurück und beobachtete, wie Thompson eine Ecke umrundete und außer Sichtweite verschwand. Verdammter Idiot , dachte er, als er sich von noch mehr der Leichen befreite, die unablässig nach ihm packten und sich an ihn klammerten. Da sich der Transporter rasch in die entgegengesetzte Richtung entfernte, blieb ihm kaum etwas anderes übrig, als seinem Kollegen ins Stadtzentrum zu folgen. Als er hinter dem anderen Mann herrannte und auf beiden Seiten die schwachen und ungeschickten Gestalten von sich stieß, dachte er schweigend über Pläne nach, wie er sich selbst und Thompson zum Bunker zurückbringen konnte. Er kannte den Weg aus der Stadt und die Strecke zum Stützpunkt. Es ging also nur darum, einen Wagen oder ein anderes Transportmittel zu finden, und ...«
    Jetzt konnte er Thompson wieder sehen.
    Was, zum Teufel, tat er da?
    Der Soldat rannte in der Mitte einer abschüssigen Straße entlang, die von Läden und Kaffeehäusern gesäumt war. Etliche unbestimmbare Gestalten näherten sich ihm auf ungeschickte Weise. Thompson ignorierte ihre Anwesenheit, blieb stehen und drehte sich zu Cooper um.
    »Um Himmels willen!«, brüllte Cooper. Seine Stimme wurde zwar durch die Atemmaske gedämpft, war aber trotzdem laut genug, um vom anderen gehört zu werden. »Was tust du da?«
    Thompson riss sich die Maske herunter.
    »Ich gehe nicht zurück«, schrie er mit rotem Gesicht hysterisch. »Schau dir diesen beschissenen Ort an! Es ist ein verdammter Albtraum! Diese Menschen sind ...«
    Er brach abrupt ab, beugte sich nach vorne und begann heftig zu husten. Er krümmte sich vor Schock und Qualen, als die Innenseite seiner Kehle begann, zu brennen und anzuschwellen, wodurch er nicht mehr atmen konnte. Als ihn Cooper erreichte, erstickte er bereits an seinem eigenen Blut, das ihm die Luftröhre hinab in die Lungen rann. Er fiel Cooper auf dem kalten, feuchten Boden vor die Füße und schüttelte sich krampfartig, während er dunkelrotes Blut auf den nassen Asphalt spie.
    Cooper wurde durch Bewegungen abgelenkt und sah, dass sich noch mehr Leichen von jeder Seite näherten und sich vorwärts in Richtung der gestrandeten Soldaten schleppten. Als das Geräusch des Transporters in der Ferne verklungen war, blickte er wieder zu dem Mann auf dem Boden und sah, dass er tot war. Als die Leichen herankamen, trat er über den Leichnam seines Kollegen und rannte tiefer in die Stadt hinein, während er hoffte, dass er irgendwo solange Schutz finden würde, bis er verschwinden und sich auf den Weg zum Stützpunkt machen konnte. Der sturzflutartige Regen fiel noch dichter als zuvor, schlug fauchend auf alles nieder und prallte vom Straßenpflaster zurück. Cooper rannte über eine gleichförmig ansteigende Anhöhe auf eine kleine, viereckige Einkaufszone zu, die mit verrottenden menschlichen Überresten übersät war. An diesem Ort befanden sich viele der umherstolpernden Überlebenden (falls sie das

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