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Herbst - Stadt

Herbst - Stadt

Titel: Herbst - Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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Überlebenden vom Dach geräuschvoll über die nächste Treppe ins Erdgeschoss hetzten. Einige – darunter Jack Baxter und Bernard Heath – rannten instinktiv zur Versammlungshalle, um dem Rest der Überlebenden dort Bescheid zu geben und vielleicht eine Möglichkeit zu finden, die Leichname draußen abzulenken. Eine Handvoll der anderen, angeführt von Donna Yorke und Phil Croft, lief zur Rückseite des Gebäudes, wo sie eine unscheinbare Tür aufstießen und hinaus ins Tageslicht rannten.
    Cooper, der gerade rutschend eine steile und nasse, grasbewachsene Böschung hinaufstolperte, hörte, wie die Tür sich öffnete. Hastig sah er sich um und erblickte die Überlebenden, die selbst bereits von Leichen umzingelt wurden. Er zählte sechs Menschen, drei mit langen Stöcken und anderen behelfsmäßigen Waffen, die sie verwendeten, um die heranschlurfenden Kreaturen zurückzuschlagen. Cooper stolperte, rappelte sich wieder auf und hastete weiter.
    »Da ist er«, brüllte Nick Braithwaite, ein Mann, der seit seiner Ankunft in der Universität kaum gesprochen hatte. Wie ein Schwert schwang er einen Billardqueue über den Kopf und sandte drei weitere Kadaver zu Boden. Croft und ein weiterer Überlebender rückten in der Hoffnung vor, einen Pfad für den Soldaten zu räumen. Cooper rammte einem weiteren Leichnam den Kolben seines Gewehrs in den Kiefer, ehe er an den Überlebenden vorbeiraste und im Gebäude verschwand.
    »Er ist drin«, schrie Donna am Eingang. »Macht die verfluchte Tür zu!«
    Die Überlebenden draußen traten den Rückzug an und schwangen dabei weiter wie wild die Waffen gegen die nach ihnen greifenden Toten. Braithwaite kam als Letzter herein und brachte zwei der Gestalten mit, die sich mit klauengleichen Händen verzweifelt an ihm festgekrallt hatten. Er schleifte sie ein Stück den grauen Flur entlang, bevor er auf sie eindrosch und versuchte, ihren gnadenlosen Griff zu lösen. Als Donna die Tür zuwarf und verriegelte, packte Keith Peterson einen der Leichname und hob ihn hoch.
    »Scheiße«, stieß er hervor, während er spindeldürre Handgelenke umklammerte und in ein kaltes, ausdrucksloses Gesicht starrte. Der hohle Blick, , mit dem ihn die Kreatur ansah, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren. Das verwesende Fleisch um die Handgelenke gab unter der Kraft seines Griffs nach, den er nervös, aber stetig verstärkte.
    »Weg mit ihnen«, schrie Croft. Cooper riss den Leichnam von Peterson und stieß den Kadaver gegen die Wand. Er hob das Gewehr an und jagte der Kreatur eine Kugel in den Kopf, genau zwischen die Augen. Während die Leiche die Wand hinabrutschte und eine Spur rötlich-schwarzen Blutes und Knochensplitter hinter sich zurückließ, drehte der Soldat sich um und wiederholte den Vorgang bei dem zweiten Toten. Die Überreste eines toten Pfarrers sackten vor ihm zu Boden.
    Das Geräusch des letzten Schusses verhallte den Flur entlang und wich nach und nach dem unheilvollen Lärm von einem Leichnam nach dem anderen, der sich gegen die Tür schleuderte und verzweifelte versuchte, die Überlebenden zu erreichen.

29
    »Wo um alles in der Welt kommen Sie her?«, fragte Nathan Holmes, als der erschöpfte Soldat und die Gruppe der sechs Überlebenden die Versammlungshalle betraten. Mehrere andere Menschen befanden sich dort. Jeder hielt bei dem inne, was er tat, und starrte den unerwarteten Neuankömmling an.
    »Wir hatten unseren Stützpunkt außerhalb der Stadt. Hören Sie, besteht die Möglichkeit, dass ich –«
    »Haben Sie gestern geschossen?«, fiel Holmes ihm ins Wort.
    »Nicht ich persönlich, aber –«
    »Und der Motor, den wir gehört haben, waren das auch Sie?«
    Müde nickte Cooper. So sehr er die Leute verstehen konnte, dieses Verhör war das Letzte, was er im Augenblick brauchen konnte.
    »Das waren wir«, antwortete er.
    »Wir?«
    »Genau.«
    »Wo sind die anderen?«
    »Wieder im Stützpunkt, hoffe ich.«
    »Und warum sind Sie noch hier?«
    »Wir wurden getrennt.«
    »Wieso können Sie atmen? Sind die anderen auch immun?«
    Cooper schüttelte den Kopf. »Das glaube ich nicht. Ich weiß es nicht mit Sicherheit. Dass ich immun bin, habe ich zufällig herausgefunden. Hören Sie, könnte mir bitte jemand sagen, was genau hier geschehen ist? Ich –«
    »Sind nicht eher Sie es, der uns das sagen sollte?«, fragte Donna. Sie durchquerte den Raum und stellte sich zwischen Holmes und den erschöpften Soldaten. Cooper zuckte mit den Schultern.
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte er.

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