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Herbst - Zerfall

Herbst - Zerfall

Titel: Herbst - Zerfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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Gegenüber. »Wir können versuchen, das Restaurant zu befestigen. Oder die Steelbrooke Suite.«
    Harte nickte und verschwand in den Schatten. Hollis folgte ihm und stieß Reece und Caron aus dem Weg. Er hastete zur Steelbrooke Suite und hielt nur einmal kurz inne, um in das Restaurant zu spähen. Webb saß noch, wo sie ihn zurückgelassen hatten und starrte ins Leere. Priest kauerte zwei Tische weiter und stützte den Kopf auf die verbundenen Hände.
    »Kommt schon!«, brüllte Harte. »Bewegt euch!«
    Webb schaute auf, rührte sich jedoch nicht. Jas kam von der Vorderseite des Hotels zurückgerannt und stieß mit Hollis zusammen.
    »Lass sie«, grunzte er und bahnte sich einen Weg zum großen Konferenzraum in der gegenüberliegenden Ecke des Gebäudes.
    »Also hast du keinen Weg nach draußen gefunden?«, brüllte ihm Hollis nach. Jas verschwand in der Dunkelheit, ohne zu antworten.
    In der Steelbrooke Suite hatte Lorna bereits begonnen, die Türen und Glaswände mit Stapeln aus Tischen und Stühlen zu verstärken, die sie durch den Raum schleppte. Ginnie und Gordon brachten herein, was sie an Lebensmitteln auftreiben konnten, und schlichteten alles in eine Ecke. Reeces Hündin raste mit halsbrecherischer Geschwindigkeit durch den Raum. Ihre Pfoten scharrten und rutschten über den glatten Parkettboden. Vor den Fenstern hielt sie kläffend inne und begann, die beiden verglasten Wände auf- und abzuschreiten.
    Hollis schaute gerade noch rechtzeitig auf, um zu sehen, wie die ersten Leichen gegen das Glas prallten. Mit tauben, halb verwesten Fäusten hämmerten sie gegen die hohen Fenster, wollten unbedingt herein. Binnen Sekunden tauchten unzählige über die gesamte Breite der hinteren Wand auf, verteilten sich in beide Richtungen, sperrten das spärliche restliche Tageslicht vollends aus und verringerten die Sicht in dem Raum drastisch. Die Masse der Kadaver breitete sich die Seiten des Gebäudes entlang aus, langsam, aber unaufhaltsam und entschlossen. Wie eine zähe, halb geronnene Flüssigkeit ergossen sie sich rings um das Hotel.
    »Wir können nicht hier bleiben!«, brüllte Gordon.
    »Sichert die Vorderseite!«, schrie Jas, der sich bereits auf dem Weg zur anderen Seite des Gebäudes befand. »Schnell!«
    Alle in der Steelbrooke Suite ließen sofort alles stehen und liegen und folgten ihm. Einige nahmen den Korridor östlich, einige jenen westlich. Harte, der schneller als sie alle laufen konnte, preschte quer über den Hof, riss die Glastür auf und hastete hindurch. Als er an der Rezeption eintraf, kämpfte Jas gerade damit, den schweren Holztisch über den Boden zur Tür zu schieben. Harte stemmte die Schulter gegen das andere Ende, woraufhin sich das mächtige Möbelstück in Bewegung setzte und stockend über die Fliesen rutschte.
    »Holt alles, was ihr finden könnte, um den Eingang zu blockieren«, forderte Gordon die anderen auf, während er sein Gewicht beim Schieben des Tischs in die Wagschale warf. Ginnie, Lorna und Reece taten, wie ihnen geheißen, und verschwanden in Neben- und Lagerräume, um alles herbeizuschaffen, was sie finden konnten, um den Eingang zu versiegeln. Ein weiterer gemeinsamer Ruck am Tisch verfrachtete das Möbelstück so vor die Tür, dass es sie völlig blockierte. Die drei Männer waren kaum aus dem Weg gegangen, als Hollis bereits ein Ledersofa mit hoher Rückenlehne hinten an den Tisch schob und es aufkippte, sodass es in schrägem Winkel gegen den Tisch zu liegen kam und ihn gegen den Türrahmen keilte.
    »Stopf doch einer diesem verdammten Köter das Maul!«, schrie Ginnie. Reeces Hündin stand mitten in der Rezeption und bellte heftig der Glasfront entgegen. Reece ergriff ihr Halsband und wollte sie wegziehen, doch sie weigerte sich, verharrte mit starr nach vorne gerichteten Augen. Als er aufschaute, stellte er fest, dass die Leichen vollständig rings um das Hotel vorgerückt waren und sich mittlerweile auf der Vorderseite ausbreiteten. Durch die Lücken zwischen den umgekippten Möbelstücken sah er, dass sie ständig in Bewegung waren und das gesamte Gebäude umzingelten. Die Stufen, die zum Haupteingang heraufführten, hielten sie kurzzeitig zurück, bis das Gewicht der nachdrückenden Masse zu groß wurde und die vordersten Kadaver nach oben zwang. Reece ließ die Hündin los und half, die Tür mit allem zu verbarrikadieren, was er in die Finger bekam. Verwesende Gesichter starrten ihn durch das Glas an und schlugen unablässig mit knochigen, dürren Händen gegen

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