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Herbst - Zerfall

Herbst - Zerfall

Titel: Herbst - Zerfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Moody
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in die Höhe, ging auf sie zu und zerschnitt sie, ehe ihnen überhaupt klar war, dass er sich bei ihnen befand. Der Lärm des Baggers übertönte das kraftvolle Mahlen seiner Waffe. Lorna blickte nach unten, erkannte ihn und wies hinter sich, verzweifelt darum bemüht, seine Aufmerksamkeit zu wecken. Er wirbelte herum und sah, dass sich eine Gruppe aus drei Leichen auf ihn zu bewegte. Sie griffen zur gleichen Zeit an und preschten auf ihn zu, während sie mit ihren spindeldürren Gliedmaßen um sich schlugen. Er peitschte instinktiv mit der Kettensäge aus und es gelang ihm, die nächsten zwei niederzuhacken. Danach rannte er auf die dritte zu (die unglaublicherweise zurückzuweichen schien) und verpasste ihr mit einem Schlag aus dem Handgelenk einen gezackten Schnitt quer über die knochige Brust. Der Leichnam fiel zu Boden, während Beine auf eine Seite fielen, Kopf und Schultern auf die andere.
    Webb, der nur ein paar Zoll von Hollis entfernt stand, schmetterte seine Axt in das verwüstete Gesicht einer Leiche, die ihn an einen Sozialarbeiter erinnerte, der ihm einst zugeteilt gewesen war. Da er sich auf das zufriedenstellende Krachen und Splittern des Schädels konzentrierte, bemerkte er nicht, dass sich Stokes dicht hinter ihm befand, bis ihn Hollis an der Schulter packte und aus dem Weg riss. Webb drehte sich angriffsbereit um, senkte dann aber die Waffe, als er sah, dass keine Gefahr drohte. Sie traten zurück, um Stokes eine weitere Schaufel voll blutbeschmierter Überreste einsammeln zu lassen.
    »Macht es dir Spaß?«, schrie Hollis über den Lärm hinweg. Webb grinste. So pervers es auch zu sein schien, er amüsierte sich.
    »Dir?«, fragte er seinerseits, während er einen Fleischklumpen von einem Ende des Baseballschlägers schüttelte und sich für sein nächstes Opfer bereit machte.
    »Großartig«, knurrte der andere Mann sarkastisch.
    »Die sind so verdammt dämlich«, lachte er, als er den Schläger gegen den Kopf einer weiteren abgezehrten Hülle schwang und ihn gegen die Flanke von Lornas Bagger fliegen ließ. »Sieh sie dir an! Sie stehen Schlange, um eliminiert zu werden!«
    »Das glaubst du wirklich?«, fragte Hollis, während er den Kopf schüttelte.
    »Na klar!«, antwortete er.
    »Hin und wieder bist du wirklich dämlich, Webb«, sagte er, als er die Kettensäge hob und sich bereit machte, wieder nach vorn zu laufen. »Es sieht vielleicht so aus, aber beobachte sie einfach. Wichtiger noch, sieh dich vor.«
    »Warum?«
    »Wenn du genauer hinsiehst«, fuhr er fort und hielt inne, um einen weiteren Leichnam von der Hüfte bis zum Hals entzwei zu schneiden, »wirst du bemerken, dass sie in Wirklichkeit versuchen, sich aufeinander abzustimmen und anzugreifen.«
    Webb lachte bei Hollis’ Bemerkung laut auf, ertappte sich jedoch dabei, die nächste Leiche genau zu beobachten. Sie war langsam und schwach, aber Allmächtiger, er hatte Recht, sie bewegte sich tatsächlich mit einem Ziel und einer Absicht. Er erwartete, dass sie direkt und aggressiv auf ihn zuspringen würde, doch dem war nicht so. Stattdessen beobachtete der Leichnam ihn mit stumpfen, starren Augen und wählte den Augenblick, in dem er plötzlich die dürren Arme hob und sowohl Geschwindigkeit als auch Wucht steigerte. Ob es nun ein wohlüberlegter Angriff gewesen sein mochte oder nicht; Webb zerstörte die Leiche mit einem verächtlichen Hieb des Baseballschlägers gegen eine Seite ihres Schädels.
    Nach beinahe zwei Stunden, in denen praktisch unausgesetzt gekämpft wurde, war es an der Zeit, aufzuhören. Lorna schob ein Auto diagonal über die Motorhaube eines anderen, das sie zuvor bewegt hatte, verschloss die letzte verbliebene Lücke und hemmte den Leichenstrom, der auf die Überlebenden zuströmte. Webb, Hollis und Harte, die erschöpft und von einer Schicht aus Schlamm, Blut und Sekreten bedeckt waren, beseitigten rasch die letzten verstreuten Kadaver, ehe sie ihre Waffen fallen ließen. Stokes war schon lange fort; es war ihm gelungen, sich einen fadenscheinigen Grund einfallen zu lassen, weshalb er ins Haus gehen müsste und er war seither nicht wieder ins Freie gekommen. Stattdessen säuberte Jas mit dem kleineren Bagger das Areal. Er ließ größere Körperteile auf einen schwelenden Scheiterhaufen fallen, kratzte dann mit der Metallschaufel am Boden entlang und kippte etliche Schaufeln ehemals menschlichen Schlamms über die Köpfe der ahnungslosen Horde auf der gegenüberliegenden Seite der Mauer aus Autos und

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