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Herbstfraß

Herbstfraß

Titel: Herbstfraß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Busch
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ständig von seiner Freundin geschwärmt. Ich habe keine Ahnung, wieso ich mich damals emotional derartig verrannt habe, zumal ich ihm nie gestehen konnte, was ich für ihn empfand. Und ehe ich mich versah, kamst du, hast mich einfach zu dir nach Hause geschleppt, dich mit meinem Kater herumgeplagt und … und …“ Bo beißt sich auf die Lippen. „Du bist ein toller Kerl, Robin. So offen und ohne Falsch. Ich habe bei dir gleich gewusst, dass du mich nicht nur meiner Optik wegen anhimmelst, sondern mich wirklich magst. Da musste ich ganz einfach deine Gefühle erwidern, nicht wahr?“
    „Dein gutes Aussehen stört mich nicht besonders“, murmele ich ein bisschen verlegen und fühle meine Wangen glühen. Bo muss mir meine Erleichterung ansehen, denn jetzt küsst er mich.
    „Dot, ich liebe dich ehrlich und nicht bloß als Ersatz für Felix. Oder glaubst du etwa, du bist es nicht wert vergöttert zu werden?“, fragt er mit einem süßen Lächeln.
    „Natürlich bin ich es wert. Trotzdem ist es verdammt schwierig gegen einen Toten anstinken zu wollen.“
    „Du musst nicht mit Felix konkurrieren, Dot.“ Bo legt eine Hand in meinen Nacken und beginnt mich dort zu kraulen. „Felix ist traurige Vergangenheit. Du bist meine Gegenwart und Zukunft.“
    Das klingt schön. Zu schön, um wahr zu sein. „Meinst du das tatsächlich ernst?“
    „Robin! Würde ich bei einer so ernsten Angelegenheit Späße machen?“
    „Nein“, sage ich leise. „Ich denke nicht.“
    Das Kraulen in meinem Nacken nimmt ein jähes Ende.
    „Dot, du musst doch wissen, dass du mir wichtig bist.“
    „Ja, schon. Trotzdem kommen mir manchmal Zweifel, wenn du mit mir über wichtige Dinge aus deiner Vergangenheit nicht reden willst. Wie eben diese blöde Heimlichtuerei wegen Afghanistan. Warum hast du mir nicht von Anfang an davon erzählt?“
    Bo seufzt und lehnt sich neben mich gegen die Küchenzeile.
    „Aus zwei Gründen, Robin. Zum einen möchte ich diesen Einsatz schlichtweg vergessen. Als mich die Rebellen in der Mangel hatten, da glaubte ich, den nächsten Tag nicht mehr zu erleben. Ich hatte Angst vor Schmerzen wahnsinnig zu werden. Und die ganze Zeit über nahm ich Felix ’ toten Körper in meinem Rücken wahr …“
    Ich rücke ein wenig näher und greife nach seiner Hand. Bo lächelt traurig. Er schaut auf den Fußboden, als würde sich dort das Rebellenlager spiegeln und er könnte einen letzten Blick auf Felix erhaschen. Einen Abschiedsblick. Für mich ist es seltsam, Bo von Angst reden zu hören. In den zwei Jahren unserer Beziehung habe ich nicht den Eindruck gewonnen, dass sich Bo vor irgendetwas fürchtet. Allerdings kann ich mittlerweile nachvollziehen, weshalb er Glatzen-Torben zusammengeschlagen hat. Nach seinem traumatischen Erlebnis in Afghanistan würde es Bo niemals zulassen, dass jemand verletzt wird, der ihm wirklich etwas bedeutet. Nicht, nachdem er sogar in einem Kugelhagel zurückgerannt ist, um die Leiche eines geliebten Kameraden zu bergen.
    „Bo? Was ist der zweite Grund?“, frage ich.
    „Die Narben“, flüstert er. „Du hast nie den Eindruck erweckt, dass sie dich abstoßen oder du dich ekeln würdest, wenn du sie berührst. Ich wollte nicht, dass sich das ändert, weil du um ihre Herkunft weißt. Ich wollte von dir kein Mitleid.“
    Heftig ziehe ich Bo in meine Arme.
    „Schafskopf“, sage ich leise und küsse ihn. „Ich mag dich so, wie du bist.“
    Mein Tweety sieht mich erleichtert an. „Danke, Dot. Das bedeutet mir sehr viel.“
    Einander umarmend stehen wir eine Weile da. Es tut gut, Bo so nah zu sein. Ich fühle mich von einer schweren Last befreit.
    „Willst du vielleicht noch etwas wissen?“, fragt Bo und haucht einen federleichten Kuss auf meinen Hals.
    „Na klar. Wann ziehst du diese verflixte Badehose aus?“
    Bo lacht. Die Stimmung zwischen uns entspannt sich. In der nächsten Sekunde finde ich mich auf der Arbeitsplatte sitzend wieder. Bos Hände verschwinden unter meinen Bademantel und beginnen zärtlich meine Hüften zu streicheln.
    „Ich begehre dich“, sagt er bedächtig und zieht an dem Gürtel meines Bademantels. Als er meinen Body mit seinen Blicken liebkost, beginnt es in meinem Magen zu kribbeln. Und nicht nur in meinem Magen … Bo schiebt meine Beine auseinander und gleich darauf umschließt sein Mund mein Geschlecht, das sofort anschwillt und in den Zärtlichkeiten seines heißen Mundes schwelgt. Stöhnend stütze ich mich mit den Händen auf der Arbeitsplatte ab. Die

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