Herbstmagie - Roberts, N: Herbstmagie - Savor the Moment (Bride Quartet 3)
herausspritzte. »Okay, okay. Also … jetzt sind wir quitt. Ich muss wieder zurück. Ich muss.« Sie wischte über ihre nasse Bluse. »Mist.«
Damit drehte sie sich um und ergriff die Flucht.
»He. Du hast deine Schuhe vergessen. Na schön.« Del schloss die Kühlschranktür und griff wieder zu der Bierflasche, die er auf der Arbeitsplatte abgestellt hatte.
Komisch, dachte er, als er sich in der stillen Küche an die Arbeitsplatte lehnte. Er fühlte sich besser. Genauer gesagt, sogar verdammt gut.
Er betrachtete die Schuhe, die Laurel auf dem Boden zurückgelassen hatte. Sexy, dachte er, vor allem zu dem Business-Kostüm, das sie getragen hatte. Er fragte sich, ob sie diese Kombination wohlüberlegt oder spontan ausgewählt hatte.
Und war es nicht etwas seltsam, dass er über ihre Schuhe nachdachte? Aber da er schon mal dabei war … Amüsiert über sich selbst öffnete er eine Schublade, um einen Notizblock herauszuholen.
Sie waren also quitt, dachte er, während er eine Botschaft hinkritzelte. Ausgeglichen. Daran war er nun wirklich nicht interessiert.
Am nächsten Morgen entschied sich Laurel, statt eines Workouts lieber eine Runde zu schwimmen. Sie redete sich ein, sie tue das nur zur Abwechslung, musste jedoch zugeben, dass sie es dadurch vermeiden konnte, Parker zu begegnen, solange sie sich noch nicht überlegt hatte, was sie sagen wollte. Oder ob sie überhaupt etwas sagen sollte.
Wahrscheinlich war es am besten, die Sache auf sich beruhen zu lassen, dachte sie, als sie sich für eine weitere Bahn vom Rand abstieß. Im Grunde gab es dazu gar nichts zu sagen. Dels sportlicher Ehrgeiz war eben grenzenlos. Sie hatte ihn geküsst, also hatte er sich revanchiert. Ihr Kontra gegeben. So war er nun einmal. Er war fest entschlossen, sie in ihre Schranken zu weisen - auch das war typisch für ihn.
Und dieses Grinsen? Für die nächste Bahn stieß Laurel sich noch fester ab. Dieses dämliche, selbstgefällige, überlegene Grinsen? Das war ebenfalls typisch. Vollidiot. Es war lächerlich, zu glauben, sie würde etwas für ihn empfinden. Ihr Verstand hatte lediglich für einen Moment ausgesetzt. Oder für ungefähr zehn Jahre. Aber was machte das schon für einen Unterschied? Sie war wieder klar im Kopf. Es ging ihr gut. Alles war ganz normal.
Als sie das nächste Mal am Rand ankam, schloss sie die Augen und ließ sich in die Tiefe sinken. Nach den Strafrunden war dieses Gefühl der Schwerelosigkeit perfekt. Sich einfach treiben lassen, dachte sie, genau wie in ihrem Privatleben. Und das war schön, es war gut so, wirklich. Form, Funktion und Struktur mussten nicht jeden Bereich ihres Lebens bestimmen.
Es war gut, dass sie nach einem Arbeitstag - oder, so wie jetzt, davor - tun konnte, was sie wollte. Sie war niemandem Rechenschaft schuldig, nur sich selbst. Und für sie
musste nicht alles genau festgelegt sein. Das wollte sie gar nicht. Del - oder die Sache mit Del - war nur eine Bodenwelle auf der Straße. Die nun eingeebnet war, dachte sie. Umso besser.
Sie strich sich das Haar zurück, bevor sie die Hände nach der Leiter ausstreckte - und quiekte erschrocken auf, als Parker mit einem Handtuch auf sie zukam.
»Gott, hast du mich erschreckt. Ich wusste nicht, dass du hier draußen bist.«
»Dann sind wir schon zwei, die erschrocken sind. Für einen Moment habe ich überlegt, ob ich reinspringen und dich rausziehen muss.«
Laurel nahm das Handtuch. »Ich hab mich nur treiben lassen. Kleiner Tempowechsel nach der Hetze in den letzten Tagen. Wir lassen uns nicht genug treiben, finde ich.«
»Okay, ich schreibe es auf die Liste.«
Lachend wickelte Laurel sich das Handtuch um die Taille. »Das bringst du fertig. Du bist schon angezogen. Wie spät ist es?«
»Ungefähr acht. Ich nehme an, du hast dich eine ganze Weile treiben lassen.«
»Wahrscheinlich. War ein arbeitsreicher Abend.«
»Das stimmt. Hast du Del gesehen?«
»Warum? Ja, aber warum?«
»Weil er hier war, und zwischendurch warst du mal verschwunden, ohne Bescheid zu sagen.«
»Ich war nicht verschwunden, du Feldwebel. Ich hab nur eine Pause gemacht.«
»Und eine andere Bluse angezogen.«
So etwas wie ein schlechtes Gewissen kroch an Laurels Wirbelsäule hoch. »Ich hab mich bekleckert. Was ist das?«
»Seltsam, seltsam.« Parker hielt ihr einen Umschlag hin.
»Der lag auf der Arbeitsplatte in der Küche. Mrs G. hat gesagt, ich soll ihn dir geben.«
»Warum hat sie ihn mir … Oh.« Laurel brach ab, als sie Dels Handschrift
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