Herbstmagie - Roberts, N: Herbstmagie - Savor the Moment (Bride Quartet 3)
brummelte Del.
Laurel lachte und hatte offenbar keine Probleme mit der Beinarbeit oder dem Rhythmus. Sie sah anders aus, dachte Del. Warum, konnte er nicht genau sagen. Nein, das war es nicht - er sah sie nur mit anderen Augen. Er sah sie an durch diesen Kuss. Das veränderte alles - und die Veränderung verunsicherte ihn.
»Ich sollte noch einen Rundgang machen.«
»Was?«
»Ich muss noch einen Rundgang machen«, wiederholte Parker und legte den Kopf schräg, um Del prüfend anzusehen.
Er kniff die Augenbrauen zusammen. »Was ist? Warum schaust du mich so an?«
»Nichts. Du kannst dich unter die Gäste mischen, wenn du willst. Das wird hier niemanden stören. Oder, wenn du was anderes essen willst als Dessert, kannst du runter in die Küche gehen.«
Beinahe hätte Del gesagt, dass er nichts wollte, doch dann merkte er, dass das nicht stimmte. Er wusste nicht, was er wollte. »Vielleicht. Ich wollte nur kurz reinschauen. Ich wusste nicht, dass ihr heute Abend alle im Dienst seid. Oder die meisten von euch«, verbesserte er sich, als Laurel vorbeiwirbelte.
»Eine Last-Minute-Geschichte. Es dauert noch ungefähr eine Stunde. Du kannst auch ins Wohnzimmer gehen, wenn du willst, und auf mich warten.«
»Wahrscheinlich fahre ich eher weiter.«
»Tja, falls du es dir anders überlegst, bis später.«
Del entschied, dass er ein Bier wollte, und wenn er eins wollte, ohne sich zur Mithilfe zu verpflichten, musste er sich eins aus der privaten Küche holen statt von einer der Bars auf der Party.
Am besten fuhr er einfach heim und trank dort eins, sagte er sich, als er nach unten ging. Doch er wollte nicht nach Hause, nicht, wenn er die ganze Zeit an Laurel dachte, die tanzte, als wäre sie auf Korfu geboren. Er würde sich einfach ein Bier holen, sich dann auf die Suche nach Jack machen und mit ihm ein Stündchen herumhängen. Carter musste auch irgendwo in der Nähe sein. Er würde sich ein Bier holen und beide finden, einfach ein bisschen Zeit mit Freunden verbringen.
Unter Männern.
Um sich die Gedanken an Frauen aus dem Kopf zu schlagen,
gab es nichts Besseres, als mit Männern zusammen ein Bier zu trinken.
Del kehrte in die Familienküche zurück, wo er im Kühlschrank ein kaltes Sam-Adams-Bier fand. Genau, was der Arzt verschrieben hat, entschied er. Nachdem er es geöffnet hatte, schaute er nochmals aus dem Fenster, um zu sehen, ob er einen seiner Freunde erspähen konnte. Doch auf der Terrasse, die nun von Kerzen und bunten Lichtern beleuchtet wurde, hatten sich nur Fremde versammelt.
In kleinen Schlucken trank er das Bier und grübelte. Verdammt, warum war er so unruhig? Er konnte ein Dutzend anderer Dinge tun, als hier in der leeren Küche zu stehen, ein Bier zu trinken und aus dem Fenster auf fremde Leute zu starren.
Er sollte nach Hause fahren und ein paar liegengebliebene Sachen aufarbeiten. Oder auf die Arbeit pfeifen und ein bisschen Sportfernsehen gucken. Inzwischen war es zu spät, um noch ein Date oder eine Verabredung zum Abendessen oder auf einen Drink auszumachen - dummerweise war ihm nur nicht nach Alleinsein.
Mit den Schuhen in der Hand schlich Laurel auf müden Sohlen lautlos in die Küche. Endlich allein zu sein war ihr größter Wunsch. Stattdessen erblickte sie Del, der am Fenster stand und in ihren Augen aussah wie der einsamste Mensch auf der Welt.
Was nicht zusammenpasste, dachte sie. Mit Einsamkeit brachte sie Del nie in Verbindung. Er kannte alle und jeden und begegnete in seinem Leben so vielen Leuten, dass sie sich oft fragte, warum er nicht zwischendurch die Flucht ergriff, um mal seine Ruhe zu haben.
Doch jetzt schien er völlig allein zu sein, ganz für sich, und von stiller Traurigkeit erfüllt.
Ein Teil von ihr wollte auf ihn zugehen, die Arme um ihn legen und ihn trösten, um zu verscheuchen, was auch immer der Grund für diesen Gesichtsausdruck war. Stattdessen schaltete sie auf den Überlebensmodus um und begann, rückwärts wieder hinauszugehen.
Da drehte Del sich um und sah sie.
»Entschuldige. Ich wusste nicht, dass du hier bist. Brauchst du Parker?«
»Nein. Die hab ich oben getroffen.« Stirnrunzelnd sah Del auf ihre bloßen Füße. »So viel zu tanzen ist wahrscheinlich eine Tortur für die Füße.«
»Hm? Oh … So viel hab ich gar nicht getanzt. Aber am Ende eines solchen Tages ist es irgendwann zu viel.« Da sie nun einmal beide da waren, beschloss Laurel, es hinter sich zu bringen und sich zu entschuldigen. »Ich hab nicht viel Zeit, aber da du
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