Herbstmagie - Roberts, N: Herbstmagie - Savor the Moment (Bride Quartet 3)
ließ sich ganz hineinsinken, genoss jeden Bruchteil des Augenblicks, den sie sich schon so oft ausgemalt hatte. Ein zu Ende gehender Tag, sanfte Beleuchtung, das leise Flüstern des Sommerwindes. Romantische Träumereien
eines verknallten Teenagers, Sehnsüchte, die sich mit der Zeit in die Bedürfnisse einer Frau verwandelt hatten.
Jetzt waren die Träumereien Wirklichkeit, die Sehnsüchte wurden gestillt. Und in ihrem Kuss spürte sie, wie sein Begehren mit ihrem wuchs. Was auch immer geschah, dieser Augenblick, dieser ausklingende Tag, würde immer ihr gehören.
Als sich ihre Lippen voneinander lösten, hielt Del sie weiter in den Armen. »Was glaubst du, wie lange das schon da drin war?«, überlegte er.
»Schwer zu sagen.« Es war unmöglich, es ihm zu beichten.
»Ja.«
Wieder berührte er ihren Mund mit den Lippen, testend, aufwühlend, dann inniger werdend, bis sie beide außer Atem waren.
»Ich hole besser deine Schuhe.«
»Okay.« Doch Laurel zog ihn wieder an sich, schürte die Glut, stöhnte auf, als seine Hände an ihren Seiten hinabglitten, um ihre Hüften zu fassen.
Del war kurz davor, umzukippen, doch er zwang sich energisch, sich von ihr zu lösen. »Schuhe«, brachte er heraus. »Befreien wir die Geiseln. Und dann musst du wirklich gehen. Nach Hause.«
Aufgewühlt und verwirrt lehnte Laurel sich an das Geländer der Veranda. »Ich hab dir doch gesagt, Dates sind schwieriger als Sex.«
»Wir scheuen keine Herausforderungen. Du hast echt irre Lippen. Ihre Form fand ich schon immer schön. Jetzt gefallen sie mir noch besser.«
Die Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. »Komm her und sag das noch mal.«
»Lieber nicht. Ich bin sofort wieder da, mit den Schuhen.«
Laurel sah ihm nach und dachte, dieser Monat würde echt lang werden.
Sich zurück ins Haus zu schleichen musste eigentlich weitaus einfacher sein, als sich hinauszuschleichen. Carter und Mac würden sich in ihr trautes Heim zurückgezogen haben, Emma und Jack in ihres. Mrs G. würde entweder mit einer Kanne ihres Abendtees in ihrer Wohnung sitzen, die Füße hochgelegt haben und fernsehen, oder sie war mit Freunden ausgegangen. Parker? Die arbeitete vermutlich noch, doch in ihrer Privatwohnung und in bequemer Kleidung.
Laurel parkte, beruhigt von den Lichtern im Studio und im Gästehaus. Sie wollte sich nur in ihren Privatbereich zurückziehen, allein, und über alles nachdenken, was heute Abend geschehen war, was sich verändert hatte oder was sich zu verändern begonnen hatte.
Ihre Lippen kribbelten immer noch von den seinen, ihre Haut vibrierte noch, sie summte regelrecht. Zu dieser Melodie musste sie tanzen, sie konnte nicht anders. Wenn sie Tagebuch geführt hätte, so hätte sie die heutige Seite mit lauter Herzchen und Blümchen verziert.
Dann hätte sie sie rausgerissen, weil das peinlich war. Trotzdem hätte sie es getan.
Mit einem Lächeln über diese Vorstellung sperrte sie die Haustür auf und verschloss sie leise und sorgfältig wieder hinter sich. Dann ging sie nicht gerade auf Zehenspitzen die Treppe rauf, aber viel fehlte nicht dazu.
»Kommst du gerade nach Hause?«
Laurel schrie nicht auf, aber auch dazu fehlte nicht viel. Sie wirbelte herum und starrte Parker mit offenem Mund an, ließ sich dann auf die Treppenstufen sinken, bevor sie noch taumelte und hinfiel.
»Gott im Himmel! Mein Gott! Du jagst einem mehr Angst ein als ein Rottweiler. Was machst du hier?«
»Was ich hier mache?« Parker schwenkte den Becher in ihrer Hand. »Ich bin runtergegangen, um mir einen Joghurt zu holen, und jetzt gehe ich wieder hoch in mein Zimmer. Und warum schleichst du so die Treppe rauf?«
»Ich bin nicht geschlichen. Ich bin gegangen. Leise. Du hast doch Joghurt oben, in deinem kleinen Kühlschrank.«
»Aber keinen Heidelbeer mehr. Ich wollte Heidelbeer. Was dagegen?«
»Nein, nein. Oh, Mann.« Keuchend schlug Laurel sich aufs Herz. »Du hast mich echt zu Tode erschreckt.«
Diesmal zeigte Parker mit ihrem Löffel auf sie. »Du hast ein schlechtes Gewissen.«
»Hab ich nicht.«
»Ich sehe es dir an. Ich erkenne ein schlechtes Gewissen, wenn ich es sehe.«
»Ich hab kein schlechtes Gewissen. Warum sollte ich? Schließlich hab ich kein Ausgangsverbot, oder, Mama?«
»Siehst du, also doch ein schlechtes Gewissen.«
»Okay, okay, tu den Gummischlauch weg, du Folterknecht.« Resigniert warf Laurel die Arme in die Luft. »Ich war bloß bei Del, um meine Schuhe zu holen.«
»Laurel, das sehe ich. Du hast sie
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