Herbstmagie - Roberts, N: Herbstmagie - Savor the Moment (Bride Quartet 3)
erzählt.« Laurel überlegte kurz. »Ja, das hätte sie. Sie hätte gar nicht anders gekonnt. Wahrscheinlich hätte sie mich zu absolutem Stillschweigen verpflichtet, was ich akzeptiert hätte. Doch es gäbe ja die Ausnahmeregel für den Fall, dass ich sonst lügen müsste. Wenn du mich fragst, müsste ich dir die Wahrheit sagen.«
»Ich frage dich.«
»Dann nein. Emma hat mir nichts gesagt, also spreche ich sowohl sie als auch Jack in allen Anklagepunkten frei. Du hast aber kein Problem mit Mal, oder?«
»Eigentlich nicht. Ich mag nur keine abgekarteten Spielchen.«
»Die mag keiner von uns, weshalb auch keiner von uns mit einem der anderen welche spielen würde. Das weißt du, Parker.«
Parker trommelte mit den Fingern an ihr Glas, während sie aufstand, zum Fenster und zurück ging und sich wieder hinsetzte. »Es gibt immer Ausnahmen, vor allem, wenn manche von uns vor lauter Liebe und Heiratsplänen blind sind.«
Sie ist ganz zappelig, dachte Laurel. Das war bei Parker selten bis nie der Fall. »Das hier ist keine, meines Wissens. Du musst dir vorstellen, wie ich die Hand aufs Herz lege, weil ich noch nicht aufhören kann zu schlagen.«
»Also gut. Ich verschone Jack. Und ich schätze, in dem Haus wird sogar noch mehr Platz sein, weil du und Del bestimmt in einem Zimmer schlaft.«
Stirnrunzelnd sah sie in ihre Limonade, als Laurel endlich aufhörte zu schlagen und den Topf vom Herd nahm. »Nächstes Problem?«, fragte Laurel.
»Ich muss mich entscheiden, ob ich dafür sorgen will, dass Malcolm keinen falschen Eindruck bekommt oder bekommen hat, oder ob ich abwarte und das kläre, falls er es denn falsch versteht.«
Über der Schüssel, die sie in das eiskalte Wasserbad gestellt hatte, strich Laurel die Creme durch ein Sieb. »Willst du meine Meinung hören?«
»Klar.«
»Ich denke, wenn du direkt was von falschen Eindrücken sagst, provozierst du damit erst recht, dass er sich an dich ranmacht. Ich schätze ihn so ein, dass er gern mal was riskiert. Ich würde die Klappe halten.«
»Vernünftig.«
»Manchmal bin ich das.« Laurel nahm die Butterflöckchen, die sie schon bereitgestellt hatte, und während sie erneut zu schlagen begann, gab sie eins nach dem anderen zu der Creme.
»Na schön. Also betrachte ich Malcolm einfach als Spielgefährten für die anderen Jungs und sage nichts.«
»Sehr weise.« Endlich ließ Laurel den Schneebesen sinken und rieb sich den Arm. »Ich mag ihn. Mal. Ich weiß, ich kenne ihn nicht besonders gut, aber ich mag ihn.«
»Er wirkt recht sympathisch.«
»Und sexy.«
»Entschuldigung, aber schläfst du nicht zurzeit mit meinem Bruder?«
»Doch, und ich hoffe wirklich, dass das so bleibt. Aber sexy Männer müssen einem trotzdem auffallen. Und wenn du mir erzählst, du hättest das nicht bemerkt, biegen sich hier gleich die Balken.«
»Er ist nicht mein Typ. Warum grinst du so?«
»Del hat das Gleiche gesagt.«
Kampflust und Verärgerung huschten über Parkers Gesicht. »Ach wirklich?«
»So ist er eben - denn eigentlich ist in seinen überbehütenden Augen ja überhaupt niemand der Typ seiner Schwester. Aber als er das sagte, dachte ich, ja, stimmt. Deshalb mag ich ihn ja.«
Langsam trank Parker einen Schluck Limonade. »Und meinen Typ magst du nicht?«
»Sei nicht albern, Parker. Er ist sexy, interessant und anders als deine üblichen Männer - und das könnte ganz lustig für dich werden. Vielleicht solltest du dafür sorgen, dass er einen falschen Eindruck bekommt.«
»Blind vor Liebe.«
»Wahrscheinlich.«
»Und warum macht dir das zu schaffen?«
Laurel hörte auf, ihre Finger zu massieren, um mit einem auf Parker zu zeigen. »Du schweifst vom Thema ab.«
»Stimmt, aber es ist trotzdem eine gute Frage.«
»Wahrscheinlich«, räumte Laurel ein. »Außer ihm hab ich noch nie jemanden geliebt. Zu wissen, dass ich all das in mir habe, und mir im Gegenzug nur sicher zu sein, dass ich ihm was bedeute. Viel bedeute, aber es ist so ein großer Unterschied zwischen viel bedeuten und lieben. Das ist unheimlich, und ich hab mir sagen lassen, es müsse auch so sein. Aber das macht es nicht weniger unheimlich.«
»Er würde dir niemals wehtun. Aber das hilft dir jetzt auch nicht«, begriff Parker sofort. »Willst du ihm nicht sagen, dass du all das für ihn in dir hast?«
»Ich kann nicht. Eben weil er mir niemals wehtun würde, und er würde sich so bemühen, es nicht zu tun.«
»Was dir noch mehr wehtun würde.«
»O ja. Ich gebe mir alle Mühe, den
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