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Herr aller Dinge - Eschbach, A: Herr aller Dinge

Herr aller Dinge - Eschbach, A: Herr aller Dinge

Titel: Herr aller Dinge - Eschbach, A: Herr aller Dinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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gesehen. Und das letzte Mal sind wir etwas rüde unterbrochen worden.«
    »Stimmt.« Rodney hatte ein schlechtes Gewissen, weil er auf Hiroshis Mail, dass er wieder zu Hause sei, zwar kurz geantwortet, aber den versprochenen Telefonanruf immer vor sich hergeschoben und schließlich vergessen hatte. »Die Herren von der Regierung, die es so dringlich hatten. War es was Ernstes?«
    Hiroshi nickte. »War es.«
    »Wow.« Rodney sah sich um. Ein Glück, dass er heute schon ein bisschen aufgeräumt hatte, damit Allison nicht schreiend die Flucht ergriff, sobald sie zurückkam. Aber natürlich kein Vergleich mit dem Zustand der Wohnung, wenn sie das Kommando hatte … »Komm ins Wohnzimmer. Soll ich uns was machen? Einen Kaffee? Tee? Oder willst du ein Bier?« Er ging voraus, machte das Licht an. Sah tatsächlich nicht allzu schlimm aus hier.
    »Nichts. Danke.« Hiroshi setzte sich aufs Sofa, legte seine Umhängetasche neben sich. »Ich bleib sowieso nicht lange.«
    »Du, kein Problem, ein Handgriff, und das Gästebett –« Rodney hielt inne, als Hiroshi nur den Kopf schüttelte. »Okay. War nur ein Vorschlag.« Er nahm Hiroshi gegenüber Platz, deponierte die Messer vor sich auf dem Couchtisch. Irgendwie ließ ihn das blöde Gefühl nicht los, dass er gleich etwas erfahren würde, was er nicht hören wollte. »Also. Was war los? Falls du darüber sprechen darfst.«
    »Darf ich eigentlich nicht, aber das spielt keine Rolle«, sagte Hiroshi. »Ich werde verfolgt. Keine Ahnung von wem; ich hab es vorgezogen zu verschwinden.«
    »Verfolgt?« Das hörte sich nicht gut an, aber es hörte sich irgendwie auch nicht wie der eigentliche Grund für Hiroshis Auftauchen an. »Was hast du angestellt?«
    Hiroshi ging nicht darauf ein. Er nestelte den Verschluss seiner Tasche auf und holte eine kleine Plastikschachtel heraus. »Rodney, die Außerirdischen, die du suchst – die sind schon seit Jahrtausenden hier. Auf der Erde.« Er hob die Schachtel, nahm den Deckel ab. »Da.«
    »Die –?« Rodney verschlug es die Sprache. Er beugte sich vor, schaute in die Schachtel.
    Darin war nichts.
    Oder jedenfalls nicht viel. Ein dunkler Punkt, der wie ein Rostfleck aussah.
    Er musterte seinen alten Studienfreund besorgt. »Ist alles okay mit dir?«
    Hiroshi nickte ungeduldig. »Ich meine diesen dunklen Fleck. Das ist kein Fleck, das sind etliche Millionen unglaublich winziger, unglaublich mächtiger Roboter. Roboter, die aus dem All gekommen sind, vor vielen Tausend Jahren.« Und was er dann erzählte, war entschieden zu starker Tobak für die späte Stunde. Es klang, als sei es die geraffte Version einer bereits aufs Äußerste gekürzten Geschichte, in der eine Polarinsel, russische U-Boote und eine stählerne Festung vorkamen, die zu Staub zerfiel.
    Rodney beschlich der massive Verdacht, am Computer eingeschlafen zu sein und einen außerordentlich merkwürdigen Traum zu träumen. Er blinzelte. Ob es etwas half, sich zu kneifen? »Halt«, bat er. »Warte. Noch mal langsam das Ganze, für die Leute auf den billigen Plätzen. Roboter – okay. Unglaublich winzig – könnte hinhauen. Aber was meinst du mit mächtig? «
    »Es sind Nanomaschinen, Rod. Sie können Materie auf Ebene der Atome manipulieren. Sie können alles zerlegen, alles bauen, was du willst. Sie können die ganze Welt neu gestalten, wenn man ihnen den Befehl dazu erteilt – oder sie zerstören, natürlich.« Er setzte den Deckel wieder auf. »Ich hab sie untersucht, so gut es ging. Es gibt etwa dreihundert verschiedene Typen von ihnen. Die Steuereinheiten verfügen über einen zentralen Speicher, eine Art DNS aus Metallatomen, in der unvorstellbare Mengen an fertigen Bauplänen und Bauprogrammen gespeichert sind. Ein paar davon habe ich analysieren können – ein paar von Millionen. Es ist unglaublich. Was da drinsteckt, ist weit mehr als das, was eine Raumsonde für ihre Mission bräuchte; das ist ein Kompendium der Errungenschaften einer unfassbar überlegenen technischen Zivilisation. Als hätten sie darin alles abgespeichert, was sie je erfunden haben.«
    »Und dahinter sind sie her. Die, die dich verfolgen.«
    »Dahinter und hinter den Robotern selber.«
    »Die alles bauen können, was man will.« Rodney runzelte die Stirn, was definitiv nicht gegen das Gefühl half zu träumen. »Das kann ich mir, ehrlich gesagt, nicht vorstellen. Wie das gehen soll, meine ich.«
    Hiroshi nickte. Das schien ihn zu amüsieren. »Möchtest du es sehen? «, fragte er.
    »Was?«
    »Wie sie

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