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Herr aller Dinge - Eschbach, A: Herr aller Dinge

Herr aller Dinge - Eschbach, A: Herr aller Dinge

Titel: Herr aller Dinge - Eschbach, A: Herr aller Dinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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gleichbedeutend sein mit dem Ende der Welt.
    Die Staatschefs aller raumfahrenden Nationen setzten sich miteinander in Verbindung. Pläne, die man für den Fall eines bevorstehenden »Deep Impact« mehr oder minder eingehend vorbereitet hatte, wurden aus den Schubladen gezogen, in denen sie vor sich hin gestaubt hatten. Es stellte sich heraus, dass die meisten dieser Pläne hoffnungslos veraltet waren.
    Trotz aller Bemühungen, die Sache geheim zu halten, ließ sich nicht verhindern, dass etwas durchsickerte. Im Internet kursierten Gerüchte, ein Meteorit sei auf Kollisionskurs mit der Erde. Regierungssprecher weigerten sich, diese Gerüchte zu kommentieren. Zur selben Zeit rechneten Militärs die Reichweiten ihrer Atomraketen nach, bildeten sich verblüffende Allianzen zwischen einstigen Todfeinden. Satelliten und Radarantennen richteten sich auf das näher kommende Objekt.
    Sie stellten etwas fest, das allen, die davon erfuhren, einen Schauder über den Rücken jagte.
    Das sich nähernde Objekt, das zeigten die Computerberechnungen eindeutig, würde nicht mit der Erde kollidieren.
    Denn – es bremste ab …
7
    Heute war der Tag. Sein Computer erinnerte ihn daran, obwohl es nicht nötig gewesen wäre. Er hätte es nicht vergessen.
    Jens Rasmussen ging zu seinem Bürosafe, öffnete ihn und nahm den wattierten Umschlag heraus, den ihm Hiroshi Kato in die Hand gedrückt hatte, als sie sich das letzte Mal gesehen hatten. Er hatte ihm ein Datum genannt und gesagt, wenn ich mich bis dahin nicht bei Ihnen gemeldet habe, öffnen Sie ihn bitte.
    Das tat er nun. Ein Blatt Papier und eine beschreibbare CD waren darinnen. Er las den Brief, musste nach Luft schnappen und ihn noch einmal lesen.
    Wenn alles so funktioniert hat, wie ich es erwarte, dann sollte sich seit einigen Tagen ein sehr großes Objekt auf die Erde zu bewegen , stand da in Hiroshis eleganter, präziser Handschrift. Das wird möglicherweise noch nicht öffentlich bekannt sein, aber es könnte sein, dass entsprechende Gerüchte kursieren: Sie sind wahr.
    Auf der beiliegenden CD habe ich einen kurzen Vortrag aufgenommen, in dem ich alle Hintergründe erkläre. Bitte senden Sie diese Datei an alle Pressedienste und stellen Sie sie ins Internet.
    Was sollte das jetzt? Rasmussen nahm die CD aus der Jewelbox, legte sie ins Laufwerk seines Computers und startete das Video.
    Hiroshi Kato erschien auf dem Bildschirm. Er saß in dem Sessel vor dem Fenster seines Denkzimmers, vor der Kulisse des Gartens. Er lächelte nicht. In seinen Händen hielt er Karteikarten, die wohl Stichworte für seine Ansprache trugen, doch er warf keinen einzigen Blick darauf.
    »Die meisten von Ihnen erinnern sich noch an den rätselhaften Raketenstart im Norden der kanadischen Provinz Saskatchewan«, begann er. »Das war ich. Ich habe diese Startrampe gebaut, die Rakete gestartet und die Startrampe anschließend wieder aufgelöst, was bedauerlicherweise zu beträchtlichen Schäden in dieser Region geführt hat. Was die meisten von Ihnen nichtwissen, ist, dass es schon einmal einen solchen rätselhaften Raketenstart gegeben hat, und zwar von einer russischen Insel aus. Er ist damals offiziell als Raketentest bezeichnet worden und nach kurzer Zeit aus den Nachrichten verschwunden. Ich will Ihnen in den kommenden Minuten erzählen, was tatsächlich geschehen ist und was das alles mit dem Objekt zu tun hat, das sich derzeit der Erde nähert.«
    Er berichtete von den Vorfällen auf der Insel Saradkov, von der Forschungssonde, die vor Jahrtausenden auf der Erde aufgeschlagen und all die Zeit im ewigen Eis gefangen gewesen war, und was passiert war, als sie aktiv wurde. Er erzählte, wie er einige der Naniten gerettet hatte, um sie auf eigene Faust zu erforschen. Er umriss seine eigenen Studien auf dem Gebiet sich selbst replizierender Roboter und wie ihm die dabei gewonnenen Erfahrungen geholfen hatten, die Funktionsweise der Naniten zu entschlüsseln.
    »Bei dem Flugkörper, der sich in diesen Stunden und Tagen auf die Erde zubewegt, handelt es sich um eine Raumstation, ein Habitat für mindestens eine Million Menschen. Erbaut wurde sie von Naniten, die ich in den Asteroidengürtel geschickt habe, jene Zone zwischen dem Planeten Jupiter und dem Planeten Mars, in dem die Trümmer eines zerbrochenen Planeten kreisen. Diese Asteroiden bieten sich als Abbaustelle für Rohstoffe aller Art an, und das haben sich die Naniten in meinem Auftrag zunutze gemacht. Sie haben sich zunächst selbst

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