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Herr aller Dinge - Eschbach, A: Herr aller Dinge

Herr aller Dinge - Eschbach, A: Herr aller Dinge

Titel: Herr aller Dinge - Eschbach, A: Herr aller Dinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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Kato vor dem Schalter, reichte dem Beamten seinen Pass und die Greencard. Der Beamte checkte beides, nickte, reichte alles zurück und winkte ihn weiter.
    »Er kommt«, gab Bud The Brain durch.
    Aber irgendwie musste Kato etwas gemerkt haben. Jedenfalls ging er weder nach rechts noch nach links, sondern bückte sich blitzschnell unter einem Absperrband durch und flitzte dann die Treppe dahinter hinauf, die in einen Bereich führte, den Bud nicht kannte.
    Shit. Nun wurde es doch nicht langweilig.
    »Brain an alle. Er hat Lunte gerochen. Er ist die Treppe hinter der Immigration hoch – weiß jemand, was da oben ist?«
    Ein Knacken. Jemand meldete sich kichernd. »Nichts. Da oben ist nichts.«
    »Was soll das heißen? Irgendwas muss da sein, wenn eine Treppe raufführt.«
    Es war Sergej. Sergej hatte hier bis vor zwei Wochen noch als Taschendieb gearbeitet und kannte den Flughafen besser als die Architekten, die ihn gebaut hatten. »Da sollen die Büros der Zollverwaltung reinkommen, wenn die Baracke beim Terminal 1 aufgelöst wird. Im Oktober oder so. Bis jetzt sind da oben nur leere Räume und verschlossene Türen.«
    »Und wo kommt er raus?«
    »Nirgends«, kicherte Sergej. »Das ist ’ne Sackgasse. Unser Freund steckt in der Falle.«
    Das war ja nun doch wieder langweilig. »Okay, dann holen wir ihn uns. Gruppe Gelb zu mir, Gruppe Blau sichert.«
    Er wartete an der Treppe, die freie Hand in der Tasche, die Knarre griffbereit, falls der Typ zurückkam und kämpfen wollte. Das hätte zwar Aufsehen gegeben, aber lieber ein bisschen Aufsehen, als den Typen entwischen zu lassen. Coldwell würde das zur Not schon irgendwie regeln.
    So weit kam’s dann doch nicht. Die vier Jungs von Gruppe Gelb waren da wie der Blitz. Bud öffnete die Absperrung. Er trug einen offiziellen Overall und einen Ausweis auf der Brust, er durfte das. Und nach oben.
    Der Gang war tatsächlich völlig kahl, die meisten Türen steckten noch in Schutzfolie, sogar die Schlösser waren versiegelt. Die erste Ecke. Sie sicherten, ehe sie die Kurve nahmen. Dahinter war nur noch mehr leerer Gang.
    Sergej grinste sich eins. »Ende Gelände«, meinte er. »Hinter der nächsten Ecke hört der Gang auf.«
    Bud musste auch grinsen. Er räusperte sich und rief: »Mister Kato? Wir wissen, dass Sie da sind. Wir wollen Ihnen nichts tun. Wir wollen Sie nur zu jemandem bringen, der unbedingt mit Ihnen reden muss.«
    Keine Antwort. Er gab Sergej ein Zeichen. Der sicherte, spähte um die Ecke, drehte sich wieder um. »Bist du sicher, dass er hier hoch ist?«
    Shit , dachte Bud The Brain , als er selber nachsah. Der Rest des Ganges war auch leer! Der Flur endete in einer elfenbeinfarbenen Lamellenwand, und es war kein Schwein zu sehen.
    »Shit!« , rief Bud. »Los, schnell zurück. Er muss doch durch eine der Türen sein.«
    »Wie soll er das gemacht haben?« Sergej nervte allmählich. »Das sind Sicherheitsschlösser. Richtig gute. Für den Zoll, verstehst du? Da sparen die nicht.«
    »Irgendwo muss er schließlich sein.«
    »Bist du wirklich sicher, dass er hier hoch ist?«
    »Du kriegst gleich eine in die Fresse, Serg.«
    Sie rasten zurück zur Treppe, gingen noch mal alle Türen ab. Diejenige, bei der das Siegel fehlte, brachen sie auf. Aber dahinter war nur ein einziger großer Raum, alles Baustelle, rings um den Gang herum. Noch nicht einmal die Klimaanlage war installiert, und die Trennwände auch noch nicht.
    Und es gab tatsächlich keinen anderen Ausgang und keine Spur. Es war, als hätte Kato sich in Luft aufgelöst.
    Auf einmal verstand Bud The Brain , warum Coldwell ihn ermahnt hatte: »Rechnen Sie damit, dass er ein paar Tricks auf Lager hat.«
    So etwas wie das hier hatte er damit wohl gemeint.
    Hiroshi stand reglos hinter der Lamellenwand, die er mithilfe des Zauberstabes und der Naniten gerade noch rechtzeitig eingezogen hatte, hielt die Luft an, lauschte. Er hörte sie kommen, hörte sie erregt diskutieren und wieder abziehen. Gleich darauf hörte er etwas krachen: Offenbar brachen sie eine der Türen auf, die er passiert hatte, weil sie ihn dahinter vermuteten.
    Er senkte den Blick, spähte auf das Display seines Zauberstabs, scrollte mit geräuschlosem Tastendrücken die darin gespeicherten Steuersequenzen durch. Der Platz im Speicher war begrenzt. Das Programm, um Gänge zu machen, hatte er auf seinen Laptop zurückverlagert, als es darum gegangen war, den Jägerkomplex zu entwickeln. Dumme Sache. Zum Glück war das Programm, das Garagen baute,

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