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Herr Der Fliegen

Herr Der Fliegen

Titel: Herr Der Fliegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Golding
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Rede war Punkt für Punkt ausgearbeitet.
    »Wir müssen alle wieder auf die Felsen. Sonst wird’s hier schmutzig.« er machte eine Pause. Die Versammlung fühlte etwas entscheidendes kommen und harrte gespannt .
    »Und dann: das Feuer.«
    Er atmete hörbar aus, ein Seufzer, der sich in der Versammlung wie ein echo fortpflanzte. Jack begann mit dem Messer an einem Stück Holz zu schnitzeln und sagte leise etwas zu Robert, der den Kopf abwandte.
    »Das Feuer ist das Wichtigste für uns hier. Wie können wir gerettet werden, wenn wir kein Feuer unterhalten? Höchstens durch Zufall! Bringen wir denn nicht mal ein Feuer zustande?«
    Sein Arm beschrieb einen Bogen.
    »Da! Guckt mal! Wieviel sind wir? Und wir können kein Feuer anhalten, damit’s rauch gibt. Kapiert ihr das nicht? Begreift ihr denn nicht, wir dürfen das Feuer nicht ausgehen lassen, das ist wichtiger als essen, wichtiger als alles andere –«
    Verlegenes Kichern bei den Jägern. Ralph fuhr sie hitzig an.
    »Ihr Jäger! Lacht nur! Aber ihr könnt mir glauben, der rauch ist wichtiger als ein Schwein, und wenn ihr noch so viele tötet. Ist das allen klar?«
    Er breitete die Arme aus und wandte sich wieder an das ganze Dreieck. »Wir müssen da oben rauch machen – oder wir kommen um.«
    Er hielt inne und ertastete den nächsten Punkt.
    »Und noch was.«
    Einer rief dazwischen: »Mach bald Schluß!«
    Es wurde zustimmend gemurmelt. Ralph schlug den Widerstand nieder.
    »Und noch was. Wir haben beinah die ganze Insel in Brand gesteckt. Und wir verschwenden Zeit, rollen Felsbrocken rum und machen kleine Feuerstellen. Jetzt hört mal her, das ist jetzt ein Befehl, denn ich bin der Anführer: es wird kein Feuer mehr gemacht, nur noch auf dem Berg, anderswo nicht!«
    Sogleich geriet alles in Aufruhr. einige erhoben sich und schrien, und Ralph schrie zurück.
    »Nämlich wenn ihr Feuer braucht, für Fische oder Krebse zu kochen, könnt ihr genauso gut auf den Berg gehen! Dann geht’s wenigstens auch nicht aus.«
    Hände griffen nach dem Muschelhorn im Schein der sinkenden Sonne. er ließ es nicht los und sprang auf den Stamm.
    »So, das war’s. Ihr wißt jetzt Bescheid. Ihr habt mich gewählt, also tut auch, was ich sage!«
    Sie beruhigten sich nach und nach und hockten schließlich nieder. Ralph sprang herunter und seine Stimme klang wieder normal.
    »Also denkt dran: für die Toilette die Felsen, paßt auf’s Feuer auf und daß immer rauch da ist und holt kein Feuer vom Berg. Geht rauf, wenn ihr was braten wollt.«
    Jack erhob sich, seine Augen blickten finster im Dämmerlicht, und er streckte die Hände aus.
    »Ich bin noch nicht fertig.«
    »Du hast doch jetzt genug geredet!«
    »Ich hab die Muschel!«
    Jack setzte sich murrend wieder hin.
    »Und jetzt zum Schluß noch eins. Darüber können wir dann alle reden.«
    Er wartete, bis es ganz still war auf der Plattform.
    »Alles löst sich auf. Ich weiß nicht weshalb. Zuerst ist alles so fein gewesen, alles ging prima. Und dann –«
    Er schwenkte langsam das Muschelhorn, starrte über die Versammlung hinweg ins Leere und dachte an das wilde Tier, an die Schlange, das Feuer, das Gerede vom Angsthaben.
    »Dann kriegen welche auf einmal Angst.«
    Gemurmel, ein Stöhnen fast, dann wieder Stille. Jack hatte aufgehört zu schnippeln. Ralph fuhr unvermittelt fort.
    »Das ist doch Kindergewäsch! Wir werden das gleich haben. Wir kommen also jetzt zum letzten Teil, wo jeder mitreden kann: das mit der Angst.«
    Das Haar fiel ihm wieder über die Augen.
    »Wir müssen von der Angst sprechen und daß das alles Unsinn ist. Ich hab selbst manchmal Angst; aber das ist Quatsch. Genau wie Gespenster. Und wenn das klar ist, machen wir wieder alles wie’s sich gehört, und wir kümmern uns auch wieder ums Feuer.« er sah plötzlich in Gedanken drei Jungen, die den Strand entlanggingen. »Und es wird wieder fein –«
    Ralph legte das Muschelhorn feierlich neben sich auf den Stamm zum Zeichen, daß seine Rede zu Ende war. Das letzte Sonnenlicht fiel waagrecht zu ihnen herein.
    Jack stand auf und ergriff die Muschel.
    »Das heißt also, wir müssen sehen, woran wir sind. Ich will euch sagen, was los ist. Ihr Kleinen da, ihr habt angefangen, von wegen Angst und so. Wilde Tiere! Wo sollen die denn herkommen? Natürlich haben wir manchmal Angst, aber da gewöhnt man sich dran. Nur – Ralph sagt, ihr schreit nachts. Das sind doch bloß Alpträume. egal – ihr jagt nicht und baut nicht mit, ihr tut gar nichts – ihr seid alles

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