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Herr der Träume

Herr der Träume

Titel: Herr der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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überholte die anderen Autos, weil er auf der Schnellspur fuhr.
    Es war ein kalter Nachmittag, und Schnee lag auf den Feldern. Die Bäume waren in Eis gehüllt, und die Vögel am Himmel und auf dem Boden erschienen ungewöhnlich dunkel.
    Der Hund öffnete seinen Rachen, und die lange Zunge berührte die Scheibe, an der sich sein Atem beschlug. Sein Kopf war größer als der anderer Hunde, irische Wolfshunde vielleicht ausgenommen. Die Augen lagen tief in den Höhlen, und sein Maul war offen, weil er lachte.
    Er raste weiter.
    Nach einiger Zeit verlangsamte sich die Fahrt, und das Auto schwenkte nach rechts. Kurz darauf bog es bei einer Abzweigung ab. Einige Kilometer weit folgte es einer Landstraße, zweigte in einen schmalen Weg ab und blieb unter einem Baum stehen.
    Nach wenigen Sekunden verstummte der Motor, und die Tür öffnete sich.
    Der Hund verließ das Auto und schob mit der Schulter die Tür fast ganz zu. Als er sah, daß die Lichter verlöschten, wandte er sich ab und strebte über ein Feld dem Wald zu.
    Er hob sorgfältig seine Pfoten und betrachtete die Abdrücke, die sie hinterließen.
    Als er in den Wald eindrang, holte er ein paarmal tief Luft.
    Dann schüttelte er sich.
    Er gab ein seltsames, unhündisches Bellen von sich und begann zu rennen.
    Er rannte zwischen den Bäumen und Felsen, sprang über gefrorene Pfützen und schmale Bäche, hetzte Hügel hinan und Abhänge hinab, flitzte an eisbedeckten Büschen vorbei und rannte an einem vereisten Bachbett entlang.
    Er blieb stehen und keuchte. Er witterte.
    Er öffnete das Maul und lachte. Das hatte er von den Menschen gelernt.
    Dann holte er tief Luft, warf den Kopf hoch und heulte. Das hatte er nicht von den Menschen gelernt. Eigentlich wußte er nicht, wo er es gelernt hatte.
    Das Heulen wehte über die Hügel, die es reflektierten. Es klang wie ein Trompetensignal.
    Er spitzte die Ohren, als er den Echos lauschte.
    Da vernahm er ein antwortendes Geheul.
    Er lauschte, witterte und heulte wieder.
    Wieder erhielt er Antwort – diesmal aus größerer Nähe ...
    Er wartete und schnupperte, der Brise die Botschaften entnehmend, die sie mit sich führte.
    Ein Hund kam den Hügel herauf, auf dem er stand – zunächst rasch, dann aber immer langsamer. In zwölf Meter Entfernung blieb er stehen und starrte ihn an. Dann senkte er den Kopf.
    Es war ein großer Bastard mit hängenden Ohren.
    Er schnupperte nochmals und erzeugte ein leises Brummen in der Kehle.
    Der Hund fletschte die Zähne.
    Er näherte sich ihm langsam, und der andere rührte sich nicht, bis er auf etwa drei Meter herangekommen war. Da zog er sich zurück.
    Er blieb stehen.
    Der Hund beäugte ihn eingehend und begann ihn seitlich zu umkreisen. Er gelangte auf seine Leeseite und witterte.
    Da erzeugte er tief in seiner Kehle ein Geräusch, das irgendwie wie »hallo« klang.
    Der Hund knurrte ihn an.
    Er machte einen Schritt auf ihn zu und sagte: »Braver Hund.«
    Der Hund hielt seinen Kopf schief.
    »Braver Hund«, sagte er wieder. Er machte einen weiteren Schritt auf ihn zu und dann noch einen. Dann setzte er sich. »Wirklich ein braver Hund«, sagte er.
    Der andere begann leicht mit dem Schwanz zu zucken.
    Er erhob sich und trat ganz an den anderen heran, der ihn von allen Seiten beroch. Er erwiderte das Kompliment. Der andere wedelte, umkreiste ihn mehrmals und bellte zweimal.
    Die Kreise wurden immer größer, und der andere senkte ab und zu den Kopf gegen den Erdboden. Dann lief er mit gesenktem Kopf in den Wald.
    Er schritt zu der Stelle hinüber, wo der andere zuletzt gestanden hatte und schnupperte am Boden. Dann wandte er sich um und folgte der Spur in den Wald. Nach einigen Sekunden hatte er den anderen eingeholt, und sie rannten Seite an Seite.
    Dann lief er voraus, und der Geruch der Spur wurde immer stärker.
    Ein Hase sprang hinter einem Busch hervor.
    Er holte ihn ein und packte ihn mit den mächtigen Kiefern. Der Hase zappelte, und so schüttelte er den Kopf. Es gab ein knackendes Geräusch, und der Hase rührte sich nicht länger.
    Er hielt ihn noch für einen Augenblick im Maul und wandte sich um.
    Der Hund hetzte heran und zitterte am ganzen Körper.
    Er ließ den Hasen vor seine Beine fallen.
    Der Hund sah erwartungsvoll zu ihm auf.
    Er beobachtete ihn.
    Der andere senkte den Kopf und grub seine Zähne in die Beute. Das Blut dampfte in der kalten Luft. Vereinzelte Schneeflocken landeten auf dem Kopf des anderen Hundes. Er kaute und schluckte, kaute und schluckte ...
    Da

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