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Herr der Welt

Herr der Welt

Titel: Herr der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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kleine Goeletten und Dampfschaluppen, die die Verbindung zwischen den verschiedenen Dörfern am See unterhalten. Jenseits des Bergwalles breitet sich dann ein Netz von Landstraßen aus, das die Versendung des Fanges nach Kansas und nach den Nachbarstaaten erleichtert.
    »Diese Beschreibung des Kirdallsees war zum Verständnis der Vorfälle notwendig, die wir zu berichten haben.«
    In einem aufsehenerregenden Artikel berichtete der »Evening Star« nun folgendes:
    »Seit einiger Zeit haben die Fischer bemerkt, daß die Oberfläche des Sees eine ganz unerklärliche Bewegung zeigt, und daß sie zeitweilig wie vom Rückstoß einer Bodenwelle aufwallt. Selbst wenn keine Brise weht, ja sogar bei völliger Windstille und ganz reinem Himmel, wird diese mit starkem Schäumen einhergehende Veränderung der Wasserfläche beobachtet. Unter heftigem Rollen und Stampfen umhergeworfen, können sich die Boote dann kaum im richtigen Kurs halten. Die einen oft gegen die andern anprallend, drohen sie zu kentern und erleiden vielfach schwere Beschädigungen.
    »Alle Fischer sind sich darüber einig, daß dieser Aufruhr im Wasser von der Tiefe des Kirdallsees ausgeht… eine Erscheinung, für die man verschiedene Erklärungen gesucht hat.
    »Anfänglich war man der Meinung, daß die Bewegung des Wassers eine Folge seismischer Vorgänge sein möchte, wobei der Grund des Sees durch plutonische Kräfte größere Veränderungen erführe. Von dieser Vermutung mußte man aber zurückkommen, als man erkannte, daß die Störung keine örtlich beschränkte blieb, sondern sich über die ganze Fläche des Kirdallsees, im Osten wie im Westen, im Norden wie im Süden, in der Mitte wie am Ufer zeigte und hier nacheinander, man hätte sagen können, mit einer gewissen Regelmäßigkeit auftrat, was doch den Gedanken an eine Erderschütterung oder an eine vulkanische Ursache ausschloß.
    »Da kam man denn bald zu einer anderen Hypothese. Sollte es sich hier nicht vielleicht um ein Seeungeheuer handeln, das das Wasser des Kirdallsees so heftig aufrührte? War das betreffende Ungeheuer jedoch nicht im See selbst geboren und hatte es sich nicht in diesem zu riesiger Größe entwickelt, was doch kaum annehmbar erschien, so mußte es von draußen gekommen sein und irgendwo haben in den Kirdallsee hineingelangen können. Nun hat dieser aber gar keine Verbindung mit der Umgebung jenseit der Berge. Was ferner das Vorhandensein unterirdischer Kanäle betraf, die von den Strömen von Kansas gespeist würden, so hielt diese Erklärung einer strengeren Prüfung nicht stand. Ja, wenn Kansas wenigstens an der Küste des Atlantischen oder des Großen (Stillen) Ozeans, oder etwa am Meerbusen von Mexiko gelegen hätte. Doch nein, es ist ein Binnenstaat in großer Entfernung von den amerikanischen Meeren.
    »Kurz, die Frage ist nicht so leicht lösbar, und es erscheint viel leichter, die offenbar falschen Anschauungen zu widerlegen, als die genaue Wahrheit zu entdecken.
    »Gilt es jedoch als nachgewiesen, daß die Anwesenheit eines Seeungeheuers im Kirdallsee unmöglich ist, kam dann nicht etwa ein Unterwasserboot in Frage, das in der Tiefe des Sees hin und her fuhr?… Kennt man gegenwärtig nicht eine ganze Menge von Fahrzeugen dieser Art?… Hat man nicht von Bridgeport in Connecticut vor einigen Jahren einen Apparat, den ›Protector‹, vom Stapel laufen lassen, der sich auf dem Wasser, unter dem Wasser und auch auf dem Lande fortbewegen konnte, der von seinem Erfinder, namens Lake, erbaut, und mit zwei Kraftmaschinen, einer elektrischen von fünfundsiebzig Pferdekräften, die auf zwei Zwillingsschrauben wirkte, und mit einem Petroleummotor von zweihundertfünfzig Pferdekräften ausgestattet war? Es war bei seinen verschiedenen Verwendungsarten nämlich auch mit metallenen Rädern von einem Meter Durchmesser versehen, die es ihm ermöglichten, sich auf den Landstraßen wie auf dem Meeresgrunde fortzubewegen.
    »Recht schön! Nimmt man aber an, daß die beobachteten Störungen durch ein Unterwasserboot von Lake’scher Bauart – selbst wenn ein solches auf der höchsten Stufe der Vollkommenheit stand – verursacht wurden, so bleibt noch immer die Frage bestehen: Wie hat es in den Kirdallsee eindringen können, auf welchem unterirdischen Wege ist es dahin gekommen? Wir verweisen hier nochmals darauf, daß der an allen Seiten von einem Bergkranze umrahmte See weder für ein Schiff noch für ein Seeungeheuer zugänglich ist.
    »Ein solcher Einwand scheint ja

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