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Herr der Welt

Herr der Welt

Titel: Herr der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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unwiderlegbar zu sein, und dennoch bleibt es die einzige annehmbare Hypothese, daß sich ein derartiger Apparat unter der Oberfläche des Kirdallsees bewege, der sich übrigens, das sei hinzugefügt, auf der Oberfläche niemals gezeigt hat. Nach allem, was am vergangenen 20. Juni vorgekommen ist, läßt sich hieran gar nicht mehr zweifeln.
    »An diesem Tage ist nämlich die Goelette ›Markel‹, die unter vollen Segeln nach Nordwesten lief, am Nachmittage mit einem Körper zusammengestoßen der in geringer Tiefe hinglitt. Ein Riff oder eine Klippe gibt es aber an der betreffenden Stelle nicht; die Sonde weist da vielmehr eine Tiefe von achtzig bis neunzig Fuß nach.
    »Die an Backbord nahe der Schwimmlinie getroffene Goelette war in Gefahr, voll Wasser zu laufen und in wenigen Minuten unterzugehen. Es gelang aber glücklicherweise, das Leck wenigstens notdürftig zu verschließen und das Fahrzeug nach dem nächsten, drei Meilen entfernten Hafen zu bringen.
    »Als die ›Markel‹ entladen und auf den Strand geschleppt worden war, wurde die Havarie am Äußern und im Innern genau untersucht, und dabei ergab sich, daß die Goelette an ihrem Rumpfe einen richtigen Rammspornstoß erhalten hatte.
    »Daraufhin konnte man unmöglich noch leugnen, daß im Kirdallsee ein Unterwasserboot sein Wesen treibe und sich mit verblüffender Geschwindigkeit fortbewege.
    »Dann drängte sich aber die weitere Frage auf: Zugegeben, daß ein Apparat dieser Art habe in den See gelangen können, was hatte man darin mit ihm vor? Bot sich hier etwa ein besonders günstiges Feld für Probefahrten?… Warum kommt das Fahrzeug niemals nach der Oberfläche und welches Interesse hat es daran, unbekannt zu bleiben?«
    Der Artikel im »Evening Star« schloß dann mit folgender seltsamen Zusammenfassung:
    »Nach dem geheimnisvollen Kraftwagen das geheimnisvolle Schiff.
    »Nach dem geheimnisvollen Schiffe das geheimnisvolle Unterwasserboot.
    »Erlaubte das die Schlußfolgerung, daß alle drei von demselben Erfinder herrührten oder daß alle drei vielleicht nur einen einzigen Apparat bildeten?«
Achtes Kapitel.
Um jeden Preis.
    Das war wie eine Offenbarung von ungeheurer Wirkung und fand sozusagen einstimmige Annahme. Bei der Hinneigung des Menschengeistes zum Außergewöhnlichen, oft zum Unmöglichen, fiel es niemand ein, an dieser Erklärung zu zweifeln. Gewiß… hier handelte es sich in allen drei Fällen nicht allein um denselben Erfinder, sondern auch um denselben Apparat.
    Und doch: wie war die Umwandlung eines Automobils zu einem Schiffe und dann zu einem Unterwasserboote in der Wirklichkeit durchführbar?… Eine Maschine zu eigenmächtiger Fortbewegung über Land und auch auf und unter dem Wasser? Wahrlich, da fehlte nur noch, daß diese auch durch die Luft hinschweben könnte.
    Immerhin beschränkte sich die Beurteilung nur auf das, was man wußte, was einwandfrei bestätigt war, auf die Vorfälle, für die zahlreiche Zeugen mit Bestimmtheit eintraten, und das war und blieb doch etwas Ungewöhnliches. Obwohl die große Menge durch die letzten Vorkommnisse gegen dergleichen schon etwas abgestumpft war, erweckten wenigstens die Schlußzeilen jenes Artikels deren Neugierde doch aufs neue.
    Zunächst machten die Tagesblätter folgende zutreffende Bemerkung: Angenommen, daß es sich um drei verschiedene Apparate handle, so wurden diese durch einen Motor betrieben, der an Kraft alles übertraf, was man in dieser Hinsicht bisher kannte. Der Motor hatte dafür ja Beweise, und welche Beweise, geliefert, da er eine Bewegungsgeschwindigkeit von anderthalb Meilen in der Minute ermöglichte.
    Dem Schöpfer dieser Maschine müßte man nun sein Geheimnis um jeden Preis abkaufen. Ob der betreffende Motor gleichmäßig für drei Apparate oder für einen einzigen verwendbar war, der sich unter so verschiedenen Verhältnissen fortbewegen konnte, das war ja nicht von Bedeutung. Es konnte jedenfalls nur davon die Rede sein, den Motor, der solche Ergebnisse zeitigte, zu erwerben und sich seine Verwendung für alle geeigneten Zwecke zu sichern.
    Voraussichtlich würden ja auch andere Staaten nichts unterlassen, sich in den Besitz einer Maschine zu setzen, die für Heer und Flotte überaus nützlich werden mußte. Welch großen Vorteil, zu Wasser und zu Lande, hätte jede Nation davon gehabt! Wie hätte man ihre zerstörenden Wirkungen verhindern können, da man ihrer nicht habhaft werden konnte? Es erschien also unbedingt geboten, sie – und wäre es um noch so

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