Herr der zwei Welten
Einsamkeit zu teilen, greifbar geworden. Doch dann lief irgendetwas schief! Sie kannte die Bunte Welt schon sehr lange und auch die Erde beobachtete sie schon seit vielen Jahren. Die meisten Menschen wären es nicht einmal wert gewesen, sie für ihr Experiment in Betracht zu ziehen. Doch dann hatte sie die Exemplare gefunden, die es waren! Mit ihnen wollte sie ein Wesen schaffen, das in der Lage sein würde, ihr Leben zu teilen. Ihrer langen Einsamkeit ein Ende zu setzen!
Diese Menschen, die sie nun gefunden hatte, waren in der Lage Wirkliche, wahre Liebe zu empfinden. Und sie hatten das Potenzial, diese Eigenschaften an ihre Nachkommen weiter zu geben. Drei Generationen hätte Morsena noch warten müssen, dann wären die Erdlinge soweit gewesen, dass sie sich mit den Blauländern hätten mischen können. Zwei weitere Generationen dieser Mischwesen und ihr Traum hätte sich endlich erfüllen können.
Sie hatte die Erdlinge, als viertes Volk, in die Bunte Welt gebracht. Es war bisher alles so gelaufen, wie sie es geplant hatte. Doch nun war etwas geschehen, auf das sie nicht vorbereitet gewesen war! Schon seit Tagen hatte sie die Ereignisse beobachtet. Unfähig etwas dagegen zu unternehmen. Die Grenzen zwischen den beiden Welten waren undicht geworden! Schon kamen Insekten, wie Fliegen und Mücken, problemlos durch sie hindurch. Das hätte nicht geschehen dürfen! Morsena hatte alles versucht, dies zu verhindern. Doch sie war machtlos! Sie selbst hatte diese Grenzen geöffnet. Für ihre Menschen. Aber damit hätte es genug sein sollen. So hätte es bleiben müssen! Sie allein hätte die Macht über die Grenzen haben dürfen.
Doch da gab es etwas, ein Wesen, das sich gegen sie stellte. Dieser Mann hatte schon seit Langem versucht, diese Grenzen zu finden und sie zu zerstören. Sie hatte es gewusst! Doch bis heute hatten ihre Kräfte gereicht, ihm den Zugang zu verwehren. War es ihm nun doch gelungen? War er es, der dafür die Verantwortung trug, dass die Grenzen durchlässig wurden?
Morsena hätte nicht sagen können, warum es so wichtig war, dieses Wesen fernzuhalten. Aber vielleicht war es, weil sie wusste, dass dieses Wesen die Grenzen offen halten würde. Doch wenn das so war, wenn er es war, der die Grenzen öffnete, ohne sie gleich wieder zu verschließen, dann …!
Beide Welten würden dies nicht überleben! Sie hatte darüber nachgedacht, sich diesem Mann zu zeigen. Vielleicht sollte sie mit ihm in Kontakt treten, ihn von seinem Vorhaben abbringen. Aber sie war sich sicher, dass er sie nicht verstehen würde.
Die beiden Welten waren nicht geeignet, zusammen zu existieren! Das musste dieser Mann doch sehen!
Zweifelsohne würde die Erde sich länger behaupten können. Aber Morsena brauchte die Bunte Welt! Sie wollte nicht zusehen, wie sie zerstört würde! Aber was sollte sie tun? Waren die Grenzen erst einmal offen, hätte die Bunte Welt der Erde mit ihren tödlichen Waffen, ihren giftigen Gasen und ihrem lärmendem Getöse, nichts entgegenzusetzen. Aber auch die Erde würde nicht überleben.
Vielleicht, so dachte Morsena, hatte dieser Mann dann doch nichts damit zu tun. Schließlich lebte er auf der Erde, und wer vernichtete die Welt, in der er lebte, freiwillig? Und genau das würde geschehen, obwohl es ein wenig länger dauern würde. Morsena dachte an den Merlock. Dieser schlauchartige Sturm konnte nur in der Kalten Zeit existieren und deshalb bedeutete er in der Bunten Welt keine große Gefahr. Er hatte dort ja nur eine geringe Zeit zur Verfügung, in der er keinen wirklich großen Schaden anrichten konnte. Aber auf der Erde?
Diese Welt besaß weite, frostige Zonen. Dort würde der Merlock ständig Temperaturen vorfinden, die er brauchte. Dort könnte er wachsen! Er würde überdimensionale Größen erreichen. Vielleicht würde er sich auch teilen; wahrscheinlich würde er sich teilen! Die einzelnen Teile würden ebenfalls wachsen. Stärker werden. Was konnte die Erde dagegen tun?
Aber es gab nicht den Merlock allein, sondern aus der Bunten Welt würden andere Wesen auf die Erde kommen, mit denen diese Welt nicht fertig werden würde. Es durfte niemals so kommen! Morsena wünschte, sie könnte etwas dagegen tun.
Natürlich hatte sie die undichten Stellen überprüft. Sofort als sie sah, dass die Grenzen nicht mehr so waren, wie sie hätten sein sollen. Doch sie konnte nichts ändern. Und es war eigentlich völlig egal, ob es nun dieses Wesen war, das auf der Erde lebte und doch über so große
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